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Bewertungen

moonbooter - Cosmoromantics

25.02.2017
MusikZirkus M.
Nach „Cosmoclimax“, „Cosmologica“ und „Cosmophonica“ setzt der aus der Eiffel stammende Elektronikmusiker Bernd Scholl aka Moonbooter im Herbst 2014 seine thematische Reihe über die Geschichte der russischen Raumfahrt fort. Der Titel seines neuesten, vierzehnten Werkes lautet „Cosmoromantics“. Die Kombination von Cosmo und Romantik kommt nicht von ungefähr, denn Moonbooter hat in seine neuen Stücke nicht nur die für ihn bekannten Rhythmen sondern auch eine romantische Note eingebaut.






Schon das Cover zeigt die Nähe zur russischen Raumfahrt, stellt das Bild doch eine Hommage an den russischen Kosmonauten Juri Alexejewitsch Gagarin, den ersten Menschen im Weltraum dar. Insgesamt füllen „Cosmoromantics“ weniger Naturklänge. Elektronische Sounds dominieren hier das Geschehen. Eine romantische Note zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Konzeptalbum. Dabei wird „Cosmoromantics“ von klassischen und auch modernen Sequenzen zusammen gehalten.

Los geht es zunächst sehr sphärisch im gut neunminütigen Opener „Edge Of Sanity“. Schnell kommen jedoch die herrlichen Sequenzerrhythmen auf, die man von Moonbooter kennt und der Track entwickelt sich zu einem wunderbar melodischen und doch sphärischen Titel. Langsam aber stetig entwickelt sich das Stück immer weiter, in dem Moonbooter neue Sounds einbaut und die Melodie weiter variiert. Auch nimmt die Dynamik von Minute zu Minute immer weiter zu. Ein toller Beginn in das neueste Werk von Moonbooter.

Mysteriös beginnt dann „Spirtit Of Time“. Nachdem der Sequenzer einsetzt und die ersten Harmonien durch den Raum ziehen, kommt Tangerine Dream-Feeling der 80’er Jahre auf. Hier hat sich Bernd sehr stark an den Berliner Elektronikpionieren orientiert. Nach gut zwei Minuten kommt ein weiterer Rhythmus hinzu, der die Handschrift von Moonbooter trägt, die Reminiszenzen von Tangerine Dream aber unterschwellig beibehält. Ihr werdet sicherlich schnell heraushören, an welchem Stück sich Bernd da orientiert hat.

Akzentuierte Klänge, die an Gitarre erinnern, weisen in den Titel „Flashback“. Diese zarte Stimmung wird dann nach einigen Momenten von fetten, teils kratzigen Synthiebassrhythmen unterbrochen. Dann folgt die Melodielinie, die diesen Titel bestimmt. Wieder kommt eine Spur Tangerine Dreamn auf, dieses Mal aber wesentlich dezenter als beim vorangegangenen Stück. Wenn dann zum typischen Moonbooter-Sound angesetzt wird, dann entwickelt sich das Stück zu einem unwiderstehlichen Track.

Mit der berühmten Ansprache von Martin Luther King („I Have A Dream“) beginnt „Let Freedom Ring“. Dann setzt ein klasse, fast tanzbarer, Rhythmus ein, der in Richtung Techno/Trance weist. Das Stück geht wirklich gut ab und setzt sich darüber hinaus auch schnell im Ohr fest.

Es folgen das traumhaft, melancholische „Elnath“, das verspielte, lockere „Cosmonaut Leonow“ (mit typischem Moonbooter-Sound), das orchestral wirkende „Endogenious“ (bei den Klängen scheint man durch eine Spiegellandschaft zu wandeln), das rhythmisch, faszinierende, mit orchestralen Chören versehene „Dancing In Ocean“ (auch wieder so ein tanzbarer Techno/Trance-Track, der schnell fesselt), das hoch romantische „Broken Silence“ und das flirrend dahin treibende „Fly With Me“ (der Rhythmus erinnert mich ein wenig an Anne Clark’s Hit „Our Darkness“).

Wie auch die anderen Alben von Moonbooter, so ist auch „Cosmoromantics“ soundtechnisch wieder ganz hervorragend produziert. Moonbooter hält damit den hohen Standard seiner Werke bei. Wer die Musik von ihm mag, der braucht auch dieses neueste Werk. Wie immer Top.

Stephan Schelle, Dezember 2014...


wellenvorm - Toene des Nebels

25.02.2017
MusikZirkus M.
WellenVorm ist das musikalische Projekt des aus Chemnitz stammenden Elektronikmusikers Uwe Rottluff. Im Herbst 2014 veröffentlicht er beim deutschen Label MellowJet Records sein Debütalbum unter dem Titel „Toene des Nebels“. Das Cover ziert eine winterlich wirkende, nebelige Atmosphäre, die auf unterkühlte oder gar düstere Ambientmusik hinweist.






Das Album ist große, klassische Elektronik pur. Und das auf höchstem Niveau. Hier hört man die analogen Schaltungen und Bauteile förmlich, da WellenVorm auf virtuelle Klangerzeuger verzichtet und die digitale Welt nur zum perfekten abschmecken des Ganzen nutzt. Diese Kombination klingt nicht nur herrlich, sondern hat ihren ganz eigenen Stil. „Toene des Nebels“ besitzt eine düster anmutende Stimmung, die gerade zu dunklen und nebeligen Jahreszeiten passt. Eigene musikalische Themen greift er im Verlauf des Albums gekonnt wieder auf und transformiert sie in einen anderen Zusammenhang.

Auf sieben Tracks, deren Spielzeit zwischen 5:43 und 9:45 Minuten liegt, breitet Uwe Rottluff alias WellenVorm seine atmosphärischen Sounds aus. Die CD beginnt mit dem fast zehnminütigen Titelstück, das zunächst einige flächige Ambientsounds aufweist, die eine mystische Stimmung verbreiten. Eine Art Echoeffekt unterstützt dieses Flair und baut schon zu Beginn die Spannung auf. Nach gut zwei Minuten kommen aber herrliche Harmonien auf und ziehen den Hörer in ihren Bann. Hypnotisch ziehen die Harmonien und Sounds ihre Bahnen durch den Raum und benebeln den Hörer.

Das zweite Stück „Fliegende Sequenzen“ könnte nicht besser betitelt sein, denn auf herrlich weite Flächen legt Uwe flirrende oder besser gesagt fliegende Sequenzen. Diese wechseln sich dann noch mit recht hymnisch wirkenden Passagen ab. Etwas melancholisch zeigt sich „Weinender Mond“. Das keine düstere Grundstimmung aufkommt, verdankt der Titel aber seinen abwechselnden Rhythmen. Zwischendurch spendiert Uwe dem Stück auch noch einige hypnotisch wirkende Parts.

Das Stück „Der singende Sinus“ kling in der Tat wie ein Track, der auf einer Sinuskurve (bzw. eines Klanges daraus) beruht. Dazu gibt es aber auch wieder einige Sequenzerrhythmen. Ein fesselndes Stück. Das Stück „Sequenzerliebe“ hat nichts mit dem fast gleichnamigen Stück der deutschen Formation Sankt Otten zu tun. In diesem Stück stehen ungewöhnliche Rhythmusmuster im Vordergrund, während ein Sequenzer im Hintergrund seine Arbeit verrichtet. Das klingt neu und mystisch. Auch „Sonnenstrahl“ und „Herbststurm“ fügen sich in diese Atmosphäre nahtlos ein.

Mit WellenVorm bzw. Uwe Rottluff ist ein neuer Musiker in der Elektronikszene aufgetaucht, dessen Namen man sich merken sollte. Sein Debütalbum „Toene des Nebels“ kann auf ganzer Linie überzeugen, schafft es der Musiker doch neue Elemente und hypnotische Sounds perfekt miteinander zu verbinden. Sehr empfehlenswert.

Stephan Schelle, Dezember 2014...


Harald Nies - Horizon

25.02.2017
MusikZirkus M.
Zuletzt hatte uns der Elektronikmusiker und Gitarrist Harald Nies auf seinem 2013’er Album „Nighttrain“ auf eine Reise im Nachtzug mitgenommen. Anfang 2015 erschien nun das Nachfolgealbum unter dem Titel „Horizon“. Mittlerweile hat er zusammen mit dem neuesten Output bereits elf Alben bei dem deutschen Label MellowJet Records veröffentlicht. Statt dem Geräusch von fahrenden Zügen präsentiert uns Harald Nies auf „Horizon“ ambiente Musik, die zum relaxen anregt. Die acht Stücke hat er dabei auf Laufzeiten zwischen 5:46 und 11:33 Minuten ausgelegt.






Los geht es mit dem Stück „Silverline“, das durch die Kombination von E-Gitarre und Synthesizer am Anfang etwas orientalisch wirkt. Dann setzt aber nach etwas mehr als einer Minute ein Rhythmus aus dem Rechner ein und der Track bekommt eine sanfte Melodielinie verpasst. Das geht gut ins Ohr und sorgt für eine entspannte Stimmung. Hier kann man sich einfach fallen lassen. Einen leicht rockigen Touch erhält das Stück im letzten Drittel, wenn Harald die E-Gitarre etwas deutlicher ins Spiel bringt. Dabei wird aber die relaxte Stimmung nicht durchbrochen.

Das Titelstück hat Harald mit einem recht monotonen Grundrhythmus untermauert, auf dem er dann einige Flächen und Harmonien gesetzt hat. Ein langsam dahin fließender Track der zum Ende hin dann aber doch noch einen schnelleren Rhythmus und eine Melodielinie bekommt. Dem schließt sich „Dream Of“ an, das durch die Klangfarben und einige Melodiefolgen in den Bereich der „Berliner Schule“ und hier im speziellen ins Fach Tangerine Dream der Neuzeit wechselt. Einige ethnische Gesangsfetzen hat er auch noch eingebaut, die mich ein wenig an Schiller & Co. erinnern. Im Grundsatz ist aber genug Eigenständiges im Track, so dass er sich den großen Vorbildern nicht anbiedert.

Das mehr als elfminütige „Perpetual Lights“ ist wieder so eine Mischung aus elektronischer Musik und sanften Rockklängen. Zunächst beginnt das Stück noch schwebend, entwickelt sich dann aber nach etwas mehr als drei Minuten in einen melodisch, rhythmischen Track, bei dem die E-Gitarre die Melodie übernimmt und wie eine sanfte Rocknummer klingt. Mir gefällt diese Kombination sehr gut. Mit dem zehnminütigen „Out Of Nowhere“ folgt dann ein weiterer Longtrack. Diesen baut Harald langsam auf und variiert den Sound und die Melodie zwischendurch. Hier ist dann auch wieder der Grundrhythmus das verbindende Glied.

Mit einem außergewöhnlichen Rhythmus wartet dann „Round And Round“ auf, während die Melodie streckenweise in einer Schleife zu stecken scheint. Das Ganze wirkt darüber hinaus recht ethnisch, was dem langsamen, ambienten Track noch eine weitere schöne Note verleiht. Auch hier kann ich meine Gedanken fliegen lassen. Sanfte Klangfarben aus dem Synthesizer treffen auf eingestreute, leicht sägende Gitarrenformationen im Stück „Erratic Signs“. Aber auch hier stimmt das Verhältnis und Harald schafft es die ambiente Stimmung über die volle Länge des Tracks aufrecht zu halten. „Reaching The End“ heißt der Rausschmeißer des Albums. Allerdings wird man mit diesen schwebenden Klängen, die keine Melodien enthalten, sanft in den Alltag entlassen.

Auch mit dem elften Album „Horizon“ hat der deutsche Elektronikmusiker Harald Nies wieder ein sehr ansprechendes Werk abgeliefert. Dieses Mal bietet er äußerst ambiente Stimmungsbilder.

Stephan Schelle, Mai 2015...


Otarion - Monument

25.02.2017
MusikZirkus M.
Kreativität und Inspiration ergeben eine Symbiose. Sie beflügelt mich über den eigenen Tellerrand zu schauen und zu hören. Mit „Monument“ komme ich in dem Bestreben weiter, meiner elektronischen Musik immer mehr Vielfalt in Komposition und Arrangement zu verleihen. Dem eigenen Stil treu bleiben heißt bei mir: Abwechslung gepaart mit Gänsehautfeeling“. So beschreibt Rainer Klein seine elektronische Musik und die Entwicklung, die auf dem neuen Album „Monument“ zu hören ist.






Bereits seit 1997 veröffentlicht Rainer als Otarion seine Musik. Auch ist er zusammen als Duo mit Bernd Braun, der unter dem Namen Arcanum seine Musik veröffentlicht, in der Szene in Erscheinung getreten. Dies führte auch zu gemeinsamen Auftritten mit Broekhuis, Keller & Schönwälder, die unter anderem auf der 2004’er DoppelCD „Klang-Raum-Wort X“ von Arcanum & Friends veröffentlicht wurde. Nach einer mehrjährigen Pause hat Rainer eine Heimat bei MellowJet Records gefunden, wo seit 2013 bereits drei Alben erscheinen sind.

Im Mai 2015 erschien das mittlerweile siebte Album von Otarion unter dem Titel „Monument“. Otarion hat auf dem Album vielfältige Sounds und Strukturen vereint, so dass es schwer fällt ihn in eine bestimmte Richtung oder Schublade zu stecken. Mit dem achteinhalbminütigen „Movement“ beginnt die CD zunächst recht düster und melancholisch. Einzelne Pianotupfer und sanfte Flächen bestimmen zunächst das Bild. Nach gut zwei Minuten ändert sich das Bild und man hat das Gefühl einem Soundtrack zu einem Science Fiction-Film oder Thriller zu lauschen. Rhythmische Elemente werden eingestreut und lassen den Track in der zweiten Hälfte schon fast in Rockähnliche Gefilde abdriften. Das gefällt mir sehr gut. In diesem Opener ist schon eine gehörige Portion an vielfältigen, abwechslungsreichen Sounds enthalten, für die manch andere ein ganzes Album benötigen.

In das fünfminütige „Touch The Sky Pt. 1“, das atmosphärisch wie die Musik zu einem Weltraumspaziergang beginnt, baut er dann noch einige lang gezogene Gitarrensounds ein, was dem Track noch mehr Tiefe verleiht. Ähnlich sphärisch, mit einem knackigen Rhythmus im zweiten Teil, schließt sich „Stardiver“ an. In diesem rhythmischen Part kommen gar recht popige Elemente auf.

Symphonische Klänge sind dann bei „Hidden Place“ zu hören. Dem spendiert Rainer dann im weiteren Verlauf noch Glockenspielsounds, die sanft durch den Raum schweben. Das ist Musik zum Wohlfühlen und sich fallen lassen. Rainer zieht die Musik und Dynamik in diesem Stück immer weiter an und lässt sie dann sanft ausklingen. In „The Prophecy“ kommen dann Stimmen auf und die Musik bekommt einen Touch von Worldmusic. Durch den Rhythmus und neue Sounds kommen im zweiten Abschnitt aber weitere Aspekte in seine Musik, die nun schon fast tanzbar sind.

Mit „The Discovery“ halten dann Sounds und Rhythmen in seine Musik Einzug, die an House, Trance und Lounge erinnern. Stilistisch kommt dies in die Nähe von Blank & Jones, Schiller & Co. Dies trifft auch für „Touch The Sky Pt. 2“ zu. Fast schon in einer Mischung aus „Berliner Schule“ und John Carpenter-Manier startet Otarion dann in den mit 14:45 Minuten längsten Track des Albums, „The Monument“. Und monumental ist das Stück allemal. Melodie-, Struktur- und Rhythmuswechsel finden sich hier zuhauf. Dabei kommen auch Passagen ins Licht des Lasers, die an Progressiverock erinnern (vor allem im rockigen Ausklang - gut zwei Minuten vor Ende des Tracks).

Eine sehr schöne Pianomelodie, die mit sanften Synthieflächen unterlegt ist, beinhaltet „Lost Past“. Hier kommt wieder eine melancholische Stimmung auf. Sehr gut gefällt mir auch die leicht floydige Atmosphäre, die an „Shine On You Crazy Diamond“ erinnert, hier aber in einem anderen Kontext steht. Den Abschluss bildet dann das achteinhalbminütige „Upstairs“. In diesem Track wird es nach anfänglichen kosmischen Sounds wieder rhythmisch und auch die E-Gitarre kommt sehr atmosphärisch zum Einsatz.

Otarion hat mit „Monument“ ein sehr ansprechendes, qualitativ hochwertiges Elektronikalbum abgeliefert. Die verschiedenen Stilrichtungen, die er hier versammelt hat, führen allerdings nicht zu einem Bruch im Gesamtwerk sondern passen ganz hervorragend zusammen. Eine sehr empfehlenswerte Veröffentlichung.

Stephan Schelle, August 2015...


Uwe Reckzeh - Perfection Mode

25.02.2017
MusikZirkus M.
Zwei Jahre hat sich Uwe Reckzeh für sein neues Album „Perfection Mode“ Zeit gelassen. Eins vorab: Kaum ein Titel passte bisher so gut zu seinen Alben wie dieser. Die Songs sind bis ins Detail arrangiert. Die Mixture aus immer neuen und auch bekannten Elektroniksounds sind einfach wunderschön, verbinden sie doch gekonnt Tradition mit Moderne. Die immer harmonischen Melodien auf dem Album laden zum Träumen ein. Sequenzen fliegen wie von selbst durch den Klangraum, wie eben nur Reckzeh sie beherrscht. So liest es sich im Pressetext auf der Internetseite von MellowJet Records.






Wie gehabt bietet Uwe Reckzeh auf seinem neuen Album „Perfection Mode“ wunderbare Melodien und Sounds im Stile der „Berliner Schule“ und verfeinert sie mit seiner eigenen Handschrift. Fünf Stücke mit Laufzeiten von jeweils mehr als zwölf Minuten beweisen, dass Uwe sich Zeit für die Entwicklung der Tracks nimmt.

Sobald man die CD gestartet hat wird man im Stück „Cold Mountain“ von elektronisch erzeugten Naturgeräuschen empfangen. Da surrt und zwitschert es wie in einem Park. Dahinein spielt Uwe zunächst eine zarte Pianomelodie. Das klingt traumhaft und wirkt sofort entspannend. Langsam schleichen sich Synthieflächen ein und nach etwas mehr als drei Minuten wechselt der Sound in den typischen Uwe Reckzeh-Klangkosmos. Wer die Sequenzer orientierte Musik der „Berliner Schule“ mag, der kommt ab jetzt auf seine Kosten. Langsam entwickelt sich das Stück von einer sanft dahin schwebenden Nummer zu einem rhythmischen Track.

Gitarren ähnliche Klangmuster läuten dann in das zweite Stück „Forbidden Thoughts“ ein. Auch hier sind zunächst Naturgeräusche wie an einem äußerst lebendigen Teich zu hören. Uwe hat sehr schöne Klangfarben ausgewählt, die sich auch als Intro zu einem Progressive Rock-Stück eignen würden. Ungewöhnliche Sounds schließen sich an um dann wiederum in einen treibenden Part überzugehen. Im weiteren Verlauf sind auch in diesem Stück Sounds der Marke frühe Tangerine Dream (70’er / 80’er Jahre) zu hören.

Wie aus Tangerine Dreams „The Sorcerer“ entnommen wirkt anfangs das Titelstück. Sanft aber stetig trabt dieser Track dahin und bietet Sounds und Melodiebögen, die einem die Sinne vernebeln können. „Sequence Mode“ macht seinem Namen alle Ehre, denn hier zaubert Uwe einen Track mit wunderbar sanften Sequenzerrhythmen, den er weiter ausbaut und dessen Dynamik sich stetig steigert. Spacig und mystisch wirkt der Abschlusstitel „Transfer Mode“, der aufgrund seiner Sequenzerrhythmik auch wieder in Richtung Tangerine Dream schielt.

Wie gewohnt bietet Uwe Reckzeh wieder beste elektronische Musik im Stile der „Berliner Schule“ (Tangerine Dream), ohne diese aber einfach nur zu kopieren. Vielmehr versteht er es seit Jahren („Perfection Mode“ ist das mittlerweile elfte Album bei MellowJet Records) diesen Stil so fortzuführen, dass er seine ganz eigene Handschrift aufweist. Ein sehr schönes Album.

Stephan Schelle, Oktober 2015

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Faber - Dark Sun

25.02.2017
MusikZirkus M.
„Dark Sun“ ist das mittlerweile elfte Album des Norddeutschen Elektronikmusikers Ronald Schmidt der seine Musik unter dem Pseudonym Faber veröffentlicht. Das Cover mit der schwarzen Sonne weist schon darauf hin, dass die Musik von Faber dunkler und sphärischer als gewohnt ausgefallen ist. Ein Dutzend Tracks hat er auf das Album gepackt. Zehn dieser Stücke weisen Laufzeiten zwischen 4:34 und 10:16 Minuten auf. Sie werden durch ein Intro („Dark Sun Theme“) und ein Outro (Dark Sun Reprise“) eingerahmt. Düster geht es dann auch gleich im eröffnenden Intro „Dark Sun Theme“ los. Mystische Flächen ziehen durch den Raum und eine düstere Stimme spricht einen kurzen Text. Dem schließen sich dann sphärische Keyboardsounds an. Man hat hier das Gefühl auf einen Weltraumtrip vorbereitet zu werden.Dann führt uns Faber in „Dream X“ in eine schillernde Szenerie, denn die Auswahl seiner Sounds vermittelt genau diese Atmosphäre, als würde sich das Licht einer Sonne brechen oder auf der kalten Metallhülle eines Raumschiffes widerspiegeln. Dann setzt ein Rhythmus ein, ohne dass die Stimmung verändert wird. Das Stück zaubert eine surreale Stimmung bzw. erzeugt surreale Bilder vor dem geistigen Auge. Dahinein mischt Faber unter anderem die berühmte Textpassage von Martin Luther King „I Have A Dream“. Das hat nichts von der Fröhlichkeit seiner bisherigen Veröffentlichungen, ist aber hochgradig spannend.Diese Stimmung nimmt er im nächsten Stück „Lost In Space“ auf und verpasst ihr eine eingängige Melodie. Hier treffen vertraute Klänge auf neue Soundstrukturen. Einige der Passagen wirken durch Orgelartige Klänge auch sakral. Ein sehr schönes Stück.Der „Ghost Train“ wird seinem Namen gerecht, denn Faber mischt in den rhythmischen Track Klänge eines schnell fahrenden Zuges und unterlegt dies mit einem chinesisch gesprochenen Text. Der Rhythmus fegt wie ein rasender Zug durch die Luft. Dahinein streut Faber eine kernige E-Gitarren-Passage. Das klingt wie Tangerine Dream auf Speed und macht richtig Spaß. Faber verbindet in diesem Stück rhythmische Elektronik mit kerniger (Space)Rockmusik.Nach „Berliner Schule“ im Stile von Klaus Schulze klingt zunächst „Snow Cold“, das perlende Melodiebögen mit sanften Flächen und Synthiechören verbindet und so eine gewisse winterliche Atmosphäre schafft. Das zehnminütige „Alien Chants“ zeigt sich dann wieder mehr von der düsteren Seite. Mystische Klangfarben sorgen zunächst für diese dunklere Stimmung, die dann aber nach gut anderthalb Minuten durch Sequenzerrhythmen und hellere Klangfarben positiver gestaltet wird. Nach zwei weiteren Minuten gesellt sich ein stampfender Rhythmus hinzu und es entwickelt sich ein unwiderstehlicher Track, der für mich etwas von weiten Landschaften hat. Richtig düster wird es dann allerdings in „Atomic Particles“. In diesem Stück geht es Faber hauptsächlich um die Erzeugung von Stimmungen, Melodien finden sich hier nicht. Dazu wirkt der eingebettete Text mysteriös. So abwechslungsreich gestaltet Faber das komplette Album weiter.Mit „Dark Sun“ hat Faber aka Ronald Schmidt ein neues musikalisches Kapitel aufgeschlagen. Düsterer als bisher geht er zu Werke und vermischt diese Stimmung mit bekannten Klangfarben und Melodiebögen zu etwas ganz Neuem. Auch diese Stilart steht im sehr gut, denn das abwechslungsreiche Album macht richtig Spaß.Stephan Schelle, September 2015...





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