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Bewertungen

Harald Nies - The Circle

08.04.2021
MusikZirkus
Der deutsche Musiker Harald Nies beschäftigte sich bereits bei früheren Alben mit mathematischen Formen, das zeigen Alben wie „Fractal“, „Axial“ oder „Torodial“. Auf seinem ersten Album des Jahres 2020 mit dem Titel „The Circle“ widmet er sich nun dem Kreis. Wer die Musik von Harald Nies kennt, der weiß, dass er nicht rein mathematische Strukturen verarbeitet und dadurch abstrakte Klänge erzeugt, vielmehr ist seine Musik von jeher von rhythmischen, eingängigen Melodien und auch epischen Parts geprägt. Das führt er auch auf „The Circle“ fort.






Elf Instrumentalstücke mit Laufzeiten von 4:42 bis 8:18 Minuten Länge präsentiert er auf dem fast 72minütigen Album. Er hat dabei wieder alle Tasteninstrumente und Gitarren bedient und die Rhythmen programmiert.

Das 5:28minütige „Out Of Shape“ eröffnet das Album. Sanfte elektronische Sounds starten den Track und gehen nach einer halben Minute in einen Part über, der mit einem treibenden Groove unterlegt ist. Dazu kommen leicht jazzige Motive auf. Das klingt frisch und ist ein guter Einstieg in das Album. Treibende Beats bestimmen dann in „Irrational Bias“ das Bild. Das Stück hat tanzbares Flair und geht gut ab. Im Mittelteil kommt dann ein bisschen 80’er Jahre Feeling auf (wäre auch was für „Miami Vice“ gewesen). Ein sehr eingängiges Stück.

Mit „In The Center“ begeben wir uns in das Innere des Kreises. Harald unterlegt hier wunderbare Flächen mit einem schönen Groove. Dann kommt nach zwei Minuten noch eine passende Melodielinie auf. Klasse Track. Dem schließt sich das sehr schöne „Circuit“ an. Harald geht hier traumwandlerisch mit den Melodielinien um. Ein Track zum Wegfliegen.

Das 6:37minütige „Tangent Lights“ ist dann eine elektronische Ballade in der Harald atmosphärische Gitarrenlicks/-sounds einbaut. Ruhig fließt dieser wunderbare Track dahin. Einfach traumhaft. Aus diesem entspannten Zustand holt Harald die Hörer dann mit dem druckvollen nächsten Track „Borders Of Life“ wieder ins Hier und Jetzt. Perlende Sounds und eine Melodieführung, die mich an die ersten Alben von Brainwork erinnern, kommen hier auf. Das präsentiert Harald aber in seinem ganz eigenen Stil. Sehr schön ist hier auch die Basslinie.

„Magic Pi“ ist dann noch so eine verträumte Nummer, bei der man die Gedanken fliegen lassen kann. Das 7:44minütige „Hold Me“ überzeugt dann mit einer fesselnden Melodielinie und herrlich perlenden Klängen. Hier kommt dann auch wieder seine Gitarre zum Einsatz, die einen Hauch atmosphärischen Rock einfügt. Mir gefällt das besonders gut. Aus meiner Sicht könnte Harald die E-Gitarre noch viel öfter einsetzen. Den Abschluss bildet dann das fast achtminütige „Leaving The Circle“. Die tollen Sounds verführen allerdings sofort wieder in den musikalischen Kreis einzutauchen.

„The Circle“ von Harald Nies bietet wieder beste instrumentale Musik. Harald Nies zeigt erneut dass er ein Händchen für wunderbare Melodien und tolle Rhythmen besitzt. Vorwiegend finden sich in den Stücken Synthiesounds, Sequenzerrhythmen und programmierte Drums. Nur selten packt Harald die E-Gitarre aus. Wenn das passiert, dann verziert er die Stücke aber mit atmosphärischen Passagen. Wieder ein tolles Album.

Stephan Schelle, Dezember 2020...


Yaary & Scholl - Delta Evolution

08.04.2021
MusikZirkus
Der aus Tel Aviv (Israel) stammende Elektronikmusiker Erez Yaary veröffentlichte im Juni 2019 sein Album „Delta“. Mit knapp 30 Minuten Spiellänge war es leider zu kurz für eine Album-Veröffentlichung auf MellowJet-Records und wurde daher in 2019 nicht dort herausgebracht. Anfang 2020 kam Bernd Scholl dann spontan die Idee zu einer Kooperation. Er wollte das Album „Delta“ mit weiteren Tracks passend ergänzen und so aus einer EP eine LP machen.






Erez Yaary war damit sofort einverstanden. Nachdem Bernd sich in das nicht ganz einfache Thema des Albums, den „Simplizialkomplex“, eingearbeitet hatte, entstanden fünf neue Tracks, welche in das Vorhandene Material nahtlos integriert wurden. Der Originaltitel „Macroscopic Change“ diente Bernd als Vorlage für ein Reprise. Als Titel für das Album wählten die Beiden den sehr passenden Namen „Delta Evolution“. Und weil sich „Erez Yaary & moonbooter“ irgendwie seltsam anhörte, beschränkten sie sich auf ihre Nachnamen „Yaary & Scholl“.

Dass das Album nun eine gleichberechtigte Kooperation darstellt, ist daran zu erkennen, dass beide Musiker je fünf Stücke komponiert und eingespielt haben. Zudem sind die Stücke der Beiden in abwechselnder Reihenfolge hintereinander platziert. Obwohl die Stücke von Bernd gut ein Jahr später eingespielt wurden, ist dennoch kein Bruch im Album zu spüren, ganz im Gegenteil. Die neuen Stücke fügen sich perfekt in das Gesamtkonzept ein.

Der 5:41minütige Opener „Automata“ stammt von Erez Yaary. Ein herrlicher Synthierhythmus eröffnet diesen Track. Dem folgt ein treibender Beat, durchzogen von ungewöhnlichen, neuen Klangmustern und einer sehr schönen, eingängigen Melodie. Das geht schnell ins Ohr. Erez verbindet hier tolle Sounds zu eine modernen Track. Dem folgt dann nahtlos Bernd’s erster Track mit dem Titel „Inside Vector Field“. Ein pulsierender Beat und schnelle Pianotöne starten in diesen Track. Da hört man zunächst nicht den Moonbooter-Stil heraus. Vielmehr passt sich Bernd der Stimmung des ersten Tracks an. Erst nach gut zwei Minuten kommt dann ein typischer Moonbooter-Beat hinzu und verleiht dem Track Drive. Das Stück nimmt im Verlauf an Fahrt zu und zeigt sich gar in einem hymnischen, Soundtrack artigen Stil.

Streicherklänge sind dann zu Beginn des Stückes „Macroscopic Change“ von Erez zu hören. Das wirkt zunächst recht melancholisch, mit einem Bezug zur Klassik. Ab Minute vier kommt aber ein unwiderstehlicher Rhythmus auf, der zunächst monton dahin fließt und dann in einen Part übergeht, in dem sich die Streicher erneut hinzugesellen. Jetzt kommt das Ganze wie ein sehr melodischer Hans Zimmer-Soundtrack rüber.

Diesen orchestralen Ansatz übernimmt Bernd Scholl dann zunächst in seinen Track „Singular Homology“. Dem spendiert er dann einen sanften Rhythmus und herrliche Melodien. Hier kommt der Moonbooter-Stil dann deutlicher zum Tragen, ohne aber den Fluss des Albums zu unterbrechen. Auch dieser Track wirkt sehr orchestral.

Danach ist Erez wieder an der Reihe. Von ihm stammt das 4:53minütige „Major Seventh“, bei dem zunächst neben einigen Flächen zunächst auch wieder Streicher den Fokus setzen. Teils bedrohlich wirkende Synthiefarben schweben im Hintergrund auf denen dann eine sanfte Melodielinie gelegt wird. Zur Mitte hin vermischen sich perlende Klangmotive mit Sequenzerrhythmen und Melodiebögen. Das 5:50minütige „Nabla“ schließt klanglich direkt an. Bernd spielt hier eine eingängige Harmoniefolge und variiert das später durch weitere Rhythmus- und Klangstrukturen. Auf mich wirkt das wie ein Science Fiction-Soundtrack. Gedanklich kommen bei mir Szenen aus dem Film „Tron“ hoch.

Das 5:56minütige „Simplicial Complex“ von Erez bietet betörende Klänge die sanft durch den Raum ziehen. Das ist Musik bei der man die Gedanken fliegen lassen kann. Nach etwa einer Minute wird es dann rhythmischer, ohne dass das schwebende Element verloren geht. In der Mitte des Tracks wechselt dann die Stimmung mit einem Break, der von einem basslastigen Rhythmus und einer sehr eingängigen Melodie getragen wird.

Bei „Macroscopic Change Reprise“ hat Bernd dann auf Erez` Stück „Macroscopic Change“ aufgebaut. Während Erez eher klassisch beginnt, spielt Bernd mit perlenden, hellen Klangfarben, was dem Stück ebenfalls sehr gut zu Gesicht steht. Im zweiten Teil geht es dann auch bei Bernd rhythmischer in einer hymnischen Art zu.

Erez Yaary’s letzter Track „Uncertainty“ wird von einem pumpenden Beat bestimmt, der unter anderem auch an Kraftwerk erinnert. Das Gleiche gilt für die flächigen Sounds, die ebenfalls in die Richtung der Düsseldorfer gehen. Das verziert er dann aber mit eigenen Klangstrukturen und einer schönen Melodie. Ein gelungener Track.

Das „letzte Wort“ hat dann Bernd Scholl mit seinem Stück „Sunset At Delta Town“. In diesem 4:23minütigen Stück erzeugt Bernd Stimmungen, in dem er mit Flächen, in die er einige Effekte einstreut, arbeitet. Dabei tun sich vor dem geistigen Auge des Hörers unendliche Weiten auf.

Die israelisch/deutsche Kooperation von Erez Yaary und Bernd „Moonbooter“ Scholl mit dem Titel „Delta Evolution“ hat ein klasse Album hervorgebracht. Wenn man es in dieser Form hört, dann ist man sich sicher, dass es nur so komplett ist. Respekt an Bernd Scholl, dass er sich mit seinem Stil so eingebracht hat, dass „Delta Evolution“ so homogen geworden ist.

Stephan Schelle, Dezember 2020
http://musikzirkus-magazin.de/dateien/Pages/CD_Kritiken/-
elektronik/yaary_scholl_delta_evolution.htm...


Harald Nies - The Flow of Energy

08.04.2021
MusikZirkus
Nach „The Circle“ ist „The Flow Of Energy“ das zweite Album, das Harald Nies in 2020 veröffentlicht. Während die Musik auf „The Circle“ bereits in 2019 eingespielt wurde, entstand das Material auf „The Flow Of Energy“, das im Dezember herauskommt, in 2020. Das neueste Werk ist das mittlerweile 16. Album von Harald Nies.






Das Album enthält in der CDR-Fassung, nicht wie angegeben elf, sondern nur zehn Stücke. Das liegt daran. dass der Bonustrack „In Nature“ mit seinen 5:37 Minuten Spielzeit keinen Platz mehr auf dem Silberling fand und nur als Download bei mellowjet.com zur Verfügung steht. Da ich hier die CDR-Version bespreche, habe ich nur die zehn Tracks zur Verfügung.

Mit dem 8:41minütigen Stück „Feel The Flow“ beginnt das neueste Album von Harald Nies. Herrliche Flächen ziehen anfangs durch den Raum und bereiten bzw. nehmen den Hörer mit auf die mehr als einstündige musikalische Reise. Harald lässt die Sounds zunächst fließen und startet nach zweieinhalb Minuten den Sequenzer, die Reise beginnt nun. Der Track besitzt nun einen herrlichen Groove, auf den sich harmonische Flächen ausbreiten. Der Track nimmt von Minute zu Minute mehr an Fahrt auf und besitzt dann einen treibenden Beat. Harald variiert nun die Klänge und schichtet immer mehr auf, so dass ein hypnotischer Sog entsteht.

Nahtlos geht es dann in das nächste Stück, das 7:54minütige „Consumption“ über. Da hat Harald einen tollen Track eingespielt, der mit einer Melodie und klaren Sounds die Ohren öffnet. Sehr rhythmisch und melodiös zeigt sich dieser Track. Dem folgt ohne Unterbrechung das 7:11minütige „Transport Me“. Harald schichtet hier erneut einige Synthiepassagen übereinander und unterlegt dies mit einem ansprechenden Rhythmus. Nach nicht ganz zwei Minuten schält sich dann eine hinreißende Melodie mit tollen Akkorden heraus. Das ist Nies „at it’s best“. Von diesem Sound lasse ich mich gerne transportieren. Auch wenn es reine Elektronikmusik ist, so erkennt man doch Harald’s Rockhintergrund. Das zeigt sich dann auch im Gitarrensolo, das er in die Mitte des Stückes platziert hat. Hier verbindet er auf gekonnte Weise Elektronik mit Rockmusik.

Ruhiger geht es dann im nächsten Stück „Passage To Sedna“ zu. Mit diesem Stück, das sehr spacig angelegt ist, geht er thematisch zurück zu seinem 2005’er Album „Restart From Sedna“. In dem Stück hat er auch noch eine leichte Jazznote und eine sehr schöne Basspassage eingebunden. Etwas kraftvoller, jedoch immer noch recht beschaulich zeigt sich dann das folgende „Time Switch“. Harald erzeugt hier eine traumhafte Stimmung. Einen leichten AOR-Touch hat er in diesen wunderbaren Track zusätzlich eingebaut. Hier zeigt sich erneut, dass Harald seine Wurzeln im Rockbereich hat.

Pumpende Beats kommen dann in „Depletion Of Gravity“ auf, dessen Rhythmus sich im folgenden „Power Inside“ noch mal steigert und in technoide Gefilde vordringt. Der Track hat zu Recht seinen Namen und geht aber mal richtig ab. Dem setzt Harald dann als Krönung noch eine tolle Melodie auf. „Silent Impact“ mit seinem ruhigen Flair holt einen dann wieder runter. „Into The Light“ und „Run Away“ beschließen die CDR.

Harald Nies bietet auf seinem neuesten Werk „The Flow Of Energy“ erneut sehr melodische und songorientierte Elektronikmusik, die ein ums andere Mal mit sehr schönen, atmosphärischen Gitarrenparts durchzogen ist. Vor allem die tollen Melodien und die teils treibenden Rhythmen sorgen für beste Stimmung. Das zweite tolle Album von Harald in 2020.

Stephan Schelle, Dezember 2020
http://musikzirkus-magazin.de/dateien/Pages/CD_Kritiken/-
elektronik/harald_nies_the_flow_of_energy.htm...


Otarion - Prayer from the Deep

25.11.2020
Reviews

As with 'Extensive,' it's difficult to gauge a full album from just under six minutes of excerpts. Quite where the inspiration for 'Extensive' came from, only Rainer knows, but it's music by someone at the top of his game, unique in style and a masterpiece of the genre (whatever that is), in my opinion. I await the new album with great interest, when I can afford to buy a copy!

Nick K https://www.youtube.com/watch?v=9S1qZrQJjTA&feature=em-c-
omments
...


moonbooter - Beyond the Neon Lights

24.11.2020
Reviews
... Wer Anfang der 80er musikalisch "sozialisiert" wurde, für den ist "Beyond the Neon Lights" das richtige Album, um die Erinnerungen daran aufzufrischen: druckvoll, mitreissend und wie man es von Bernd Scholl gewohnt ist, perfekt produziert. Ein wohlmeinender Hinweis: wer beim Konsum dieses Albums auch die als Teenager bevorzugte authentische Lautstärke einstellt, könnte spontanen Besuch von Nachbarn bekommen, die dabei mit feiern wollen - und da sei im Moment der Corona vor...

Alfred Arnold, 11-2020, https://www.empulsiv.de/cdreviews/740-moonbooter-beyond-the--
neon-lights...


Otarion - Prayer from the Deep

24.11.2020
MusikZirkus
Im Herbst 2020 erscheint das neue Album von Rainer Klein aka Otarion. Es trägt den Titel „Prayer From The Deep“. Was zunächst auffällt ist wieder das tolle Coverartwork, das ein Segelschiff in stürmischer See zeigt. Ähnlich wie der Amerikaner Neal Morse so vertont auch Rainer Klein immer mal wieder biblische Themen. Das hat er bereits im Jahr 1997 mit seinem Album „Es werde Licht“ gezeigt. Auch das neue Album ist in diesem Kontext erscheinen.

Die Geschichte von „Prayer From The Deep“ dreht sich um die Geschichte des Propheten Jona, und seinem widerwilligem Verhalten, seinem Auftrag zu folgen. Musikalisch hat sich Rainer in den letzten Jahren kontinuierlich weiterentwickelt und präsentiert eine Mischung aus Elektronikmusik und Progressive- und Postrock. Dabei finden sich auf „Prayer From The Deep“ auch recht heftige Passagen, was auf die „stürmische“ Geschichte hindeutet. Und da passt natürlich auch das Cover von der stürmischen See sehr gut ins Konzept.

Die Hörgewohnheiten von Rainer haben sich auch auf seine letzten Alben ein wenig abgefärbt. So hat er, während er das 2018’er Album „Under Surface“ produzierte, unter anderem sehr gerne Anathema’s „The Optimist“ gehört und bei dem 2019’er Album „Extensive“ waren es verschiedene CD’s von Collapse Under the Empire, welche ihn inspiriert haben. Während der aktuellen Produktion hat er besonders Mono und Playgrounded im Player gehabt und die Progressiverock-Elemente sind unter anderem auf Gazpacho zurückzuführen, die ihn ebenfalls inspirieren.

Die CDR weist zehn Stücke mit Laufzeiten von 4:02 bis 9:05 Minuten Länge auf. Allerdings empfiehlt es sich das Album in einem Stück zu hören, da sie sehr kompakt zusammengefügt wurden und eine Einheit bilden, auch ohne nahtlos ineinander überzugehen.

Mit Soundeffekten (hört sich ein wenig nach Wasserrauschen an) und leicht düsteren Klängen startet Otarion im neunminütigen Opener „Son Of Amittai“ in das neue Album. Langsam entwickeln sich weitere, hellere Klangfarben, die dann an Dynamik gewinnen. Nach drei Minuten setzt Rainer dann erste akzentuierte Punkte durch die E-Gitarre, während sich synthetische Harmonien bilden, die dann wenige Momente später in eine unverkennbare Otarion-Melodie mit leichtem Schlagwerk übergehen. Das hat bereits ein leichtes Flair von Postrock/Elektronik. Die Musik steigert sich im weiteren Verlauf immer mehr und sorgt durch das Schlagzeug und die Gitarren für einen druckvollen Part. Rainer schafft es den Hörer durch die leicht ansteigende Dynamik in einen hypnotischen Sog zu ziehen. Das ist wirklich klasse gemacht.

Auch das folgende „The Order“ beginnt zunächst sehr ruhig und die Harmonien lassen einen die Weite des Meeres spüren. Dann setzen nach anderthalb Minuten sehr schöne Harmonien ein, die sich in eine verträumte Melodielinie wandelt und nach wenigen Momenten durch das Schlagzeug wieder einen rockigen Touch bekommt. Hier trifft vor allem Elektronik auf Progressiverock. Auch in diesem Stück spielt Rainer mit der Dynamik, denn die nimmt im Verlauf immer weiter zu, um am Ende ruhig auszuklingen. In diesem Stil ist das komplette Album aufgebaut. Rainer schafft es immer wieder herrliche Melodien mit teils schwebenden, dann wiederum recht druckvollen Passagen zu kombinieren.

Der Beginn von „Towards Jafo“ zeigt zu Beginn leicht sakrale Klänge und wechselt dann in eine verträumte Passage, die unter die Haut geht. Auch wenn Rainer wieder zwischendurch die Dynamik etwas hochschraubt, zeigt sich dieser Track doch von einer eher ruhigen Seite. In „The Residence Of Nimrod“ zündet Rainer dann aber wieder ein rhythmisches Feuerwerk. Das abschließende „Salvation From The Lord“ ist dann ein Track, bei dem Percussion und Schlagzeug außen vor bleiben. Schwebende Flächen, gelegentliche Pianotupfer, leichte Gitarrenlicks und sakrale Chöre bestimmen hier dann das Bild.

Die Geschichte von „Prayer From The Deep“ soll auf dem nächsten Otarion-Album „No Time Was Lost“ fortgeführt werden. Dann soll es aber nicht so druckvoll, sondern ruhiger zugehen.
Rainer Klein, der als Otarion firmiert, entwickelt sich von Album zu Album kontinuierlich weiter. Hat er als reiner Elektronikmusiker begonnen, so sind seine aktuellen Alben aus einer Mischung von Elektronik- und Rockmusik aufgebaut. Dabei haben auf dem aktuellen Album „Prayer From The Deep“ neben Progressive Rock auch Postrock-Elemente den Weg in seine Musik gefunden. Eine sehr gelungene Mischung, die Rainer da zusammengebraut hat. Klasse Album.
Stephan Schelle, November 2020...


moonbooter - Beyond the Neon Lights

24.11.2020
MusikZirkus
Bernd Scholl aka Moonbooter ist ein Kind der 80’er Jahre. Da er in diesem Jahrzehnt groß geworden ist, hat ihn auch die Musik dieser Zeit geprägt. Auf seinem neuen Album „Beyond The Neon Lights“ erinnert er sich an diese Zeit und hat stilistisch einiges aus dieser Epoche in seine neuen Stücke eingebaut. Dabei hat er aber auf jegliche Presets, Samples oder Loops verzichtet, sondern alles von Hand eingespielt und alle Sounds und Beats selbst programmiert. Herausgekommen ist ein sehr abwechslungsreiches und stimmiges Album.
Elf Stücke, deren Laufzeiten zwischen 3:53 und 7:30 Minuten Spielzeit liegen, hat Bernd auf das neue, sein mittlerweile 22. Studioalbum, draufgepackt. Und jeder Hörer, der die 80’er ebenfalls erlebt hat, der wird den ein oder anderen musikalischen Hinweis auf diese Zeit auf Moonbooters Album finden. Bernd hat Elemente der 80’er entlehnt und in die heutige Zeit transformiert.
„Zeittunnel“ heißt der erste 5:42minütige Track, der den Hörer in den richtigen Flow versetzt und gedanklich in die 80’er beamt. Damit schickt Bernd die Hörer durch einen Zeittunnel (wer kennt noch die Kult-Fernsehserie aus den 60’er Jahren?) 40 Jahre in die Vergangenheit. Neben ein paar klassischen Tranceelementen in Form eines treibenden 4tothefloor Beats, hat Bernd am Ende noch eine Sequenz aus einer bekannten Terminator Endzeitszene eingefügt. Ich muss zugeben, dass ich die nicht erkannt habe.
Wie ein Popsong wirkt dagegen „Alone In Neon Light“, was durch den pumpenden Beat, der eingängigen Melodie und dem durch Vocoder verfremdeten Gesang erzeugt wird. So ein bisschen Melancholie scheint aber auch durch.
Zu „First Time At Kings Castle“ schreibt Bernd: 1987, ich war gerade 16 Jahre alt, hatte ich durch Zufall die Gelegenheit die Königsburg in Krefeld zu besuchen. Dies war mein erster Besuch einer richtigen Disco. Zu dieser Zeit war die Königsburg einer der heißesten Acidhouse-Clubs in der BRD. Ich tanzte die ganze Nacht durch. Diese Nacht, dieser brutale 303-Sound und die dort herrschende Euphorie der Crowd habe ich nie vergessen. Diese einmalige Erfahrung hat mich bis heute musikalisch geprägt. Und das hört man diesem Track auch deutlich an.
Der Titel des Stückes „Big Disgrace“ kommt nicht von ungefähr. Rockfreunde werden die Worte aus dem bekannten Queen-Song „We Will Rock You“ kennen. Bernd hat hier den Rhythmus von Queen mit seinen Synthesizerklängen verbunden und daraus etwas ganz Neues entstehen lassen. Eine witzige Idee, die hier gut funktioniert. Ob die Elektronikfreunde bei einer Liveversion genauso klatschend mitgehen wie bei einem Queen-Konzert? Es wäre Bernd zu wünschen.
Auch „Sequential Moments“ wartet mit pumpenden Beats auf. So ein bisschen klingt der Synthie auch nach 80’er Jahre. Eine Melodiefolge erinnert mich einen Hauch an „Silent Running“ von Mike & The Mechanics. Aber Bernd macht hier sein ganz eigenes Ding. Wieder so ein klasse Track mit Ohrwurmcharakter.
Das Stück „Einschlaf“ ist mit einem Freund aus „alten Tagen“ entstanden, er nennt sich XANAA. Der in deutscher Sprache gesungene Track klingt sowohl vom Flair wie auch von der Gesangsstimme wie Schiller’s „Die Nacht ... Du bist nicht allein“, gesungen von Thomas D.
Atmosphärisch und etwas düsterer (wie bei Moonbooter’s Album „Schwarzmond“) wird es dann im Stück „Planet VHS“. Rabenähnliche Klänge sorgen dabei für eine herbstlich/winterliche Stimmung, was gerade gut zur aktuellen Jahreszeit passt. In der zweiten Hälfte des siebeinhalbminütigen Stückes klart die Stimmung durch hellere Klangfarben und offenere Rhythmusmuster auf und man ist wieder im typischen Moonbooterklangkosmos verortet. Vocoderstimme und Computerklänge, die man von Atari- oder Commodore-Spiele der 80’er kennt, werden dann noch untergehoben.
Bekanntermaßen macht Moonbooter ja keine „Berliner Schule“-Musik. Doch einige seiner Helden aus dem Elektronikbereich waren u. a. Harald Grosskopf, Robert Schroeder, Bernd Kistenmacher und Klaus Schulze, die er in den 80’ern in der Sendung Schwingungen entdeckte. Mit „Magic Of Heroes“ hat er einen Track eingespielt der diesen huldigt. Ein eher untypischer Moonbooter-Track bei dem es Sequenzerrhythmen und Flächen gibt, wie in der „Berliner Schule“. Allerdings hat Bernd diesem Stück dann doch wieder einen seiner unwiderstehlichen, druckvollen Rhythmen spendiert.
„Fernweh“ ist auch wieder eine Trance-/Dance-Nummer mit einem pumpenden Beat. Durch den Einsatz von Streichersounds bekommt der Track darüber hinaus etwas Hymnisches. Die Melodie ist aber wieder unverkennbar Moonbooter.
„Gods Melody Part II“ ist eine Variation des Stückes „Gods Melody“ von Moonbooters 2008’er Album „Faster“. Hier lasse ich Bernd nochmal zu Wort kommen: Der erste Song, den ich zu Beginn meines musikalischen Schaffens als moonbooter produziert habe, war ‚Gods Melody‘. Er basierte auf einem Preset aus einem der ersten VST-Synthesizer überhaupt. Der Song wurde erst ein paar Jahre später auf meinem Album ‚Faster‘ veröffentlicht. Das Besondere an diesem Song war, das er der erste war, der zu 100% amtlich klang und so war, wie ich ihn haben wollte. Sofort erinnerte ich mich an die 80er zurück, als ich mit Atari, Amiga, PSS-680 und SK-5 bewaffnet, meine ersten Demosongs auf Kassette aufgenommen hatte. Als ich mich in den letzten Monaten daran zurück erinnerte, wollte ich eine neue Interpretation eben dieses Song mit auf diesem Album haben. Während das Original mit einem Rhythmus wie bei Donna Summer’s „I Feel Love“ daherkommt, hat Bernd die neue Version etwas vom Speed entschlackt und so kommt die Melodie in der neuen Version wesentlich besser zur Geltung.
Ans Ende des Albums hat Moonbooter das 7:20minütige Stück „Don’t Cry My Young Boy“ gestellt. Hier hat er erneut etwas melancholische Klänge eingespielt. Die Melodie und der Sound, versetzt mit eingestreuten Percussionelementen auf einem tuckernden Beat, sind traumhaft. Es erinnert mich so ein bisschen an die Neuzeit von Tangerine Dream. Ein sehr schönes Ende des neuen Albums.
Mit „Beyond The Neon Nights“ ist Moonbooter (Bernd Scholl) mal wieder ein klasse Album gelungen, bei dem er sich an stilistischen Merkmalen der 80’er Jahre bedient hat und dies in seinem eigenen, modernen Stil transformiert hat. Ein ums andere Mal sagt man sich, „ja, das kenne ich“ um dann festzustellen, das es doch ganz anders klingt. Vertraut und doch neu.
Stephan Schelle, November 2020
...


Wellenfeld - The Journey of Voyager 1

15.11.2020
MusikZirkus
Drei Jahre haben sich die aus dem Ruhrgebiet stammenden Andreas Braun und Detlef Dominiczak, die als Wellenfeld ihre elektronische Musik veröffentlichen, Zeit gelassen, um dem letzten Studioalbum „Ten“ einen Nachfolger zu schenken. Dazwischen hatten sie noch eine Compilation mit dem Titel „Elected Pieces 04-18“ herausgebracht, auf der sie einen Querschnitt ihres bisherigen Schaffens boten. Nun also endlich das elfte Werk von Wellenfeld, das den Titel „The Journey Of Voyager 1“ trägt.






Der Titel verspricht eine Reise durch das Weltall und befasst sich mit der Geschichte der bekannten Raumsonde von ihrem Start im Jahr 1977 bis zum heutigen Tag. Obwohl sie musikalisch die wichtigsten Stationen der Voyager auf ihrer Reise durch unser Sonnensystem verfolgen, haben sie die zehn Stücke so miteinander verbunden, dass es wie eine lange, mehr als einstündige Reise wirkt. Die Musik passt daher auch perfekt zu einer Präsentation oder Liverperformance in einem Planetarium.

Dass die beiden ihre Wurzeln nicht nur in der traditionellen Elektronikmusik, sondern auch im Synthiepop haben, das beweist ihre musikalische Ausrichtung, die aus herrlichen Harmonien und Melodien, gepaart mit rhythmischen, fast schon tanzbaren Sequenzen besteht. Und diesem Stil, mit dem sie sich von anderen Acts unterscheiden und der zu einem hohen Wiedererkennungswert führt, sind sie auch auf „The Journey Of Voyager 1“ treu geblieben. Zwar erinnern auf dem neuen Album einige Klangfarben/-muster an Jean-Michel Jarre, doch Wellenfeld schaffen es - anders als bei den letzten Solowerken des Franzosen - diese mit modernen Sounds und tollen Rhythmen zu versehen, die eine perfekte Symbiose eingehen.

Hier nur einige Beispiele: Ein schleifender Klang eröffnet das den ersten, neunminütigen Track „Farewell From Home“. Der perfekte Sound für ein vorbei fliegendes Objekt im All. Schnell kommen aber Flächen, Harmonien und echohafte Klänge auf, die dann in einen rhythmischen Part übergehen. Von nun an ist man im Soundkosmos von Wellenfeld gefangen. Tolle Rhythmusmuster, gepaart mit einer eingängigen Melodie, die sich irgendwo zwischen Elektronikmusik und Electropop bewegen, halten einen gefangen. Die Beiden spielen dabei mit rhythmischen und sehr ruhigen Passagen, was den Track sehr abwechslungsreich macht. Dieses Prinzip wenden Andreas und Detlef im Übrigen auf dem kompletten Album an.

Majestätisch erklingen die ersten Töne von „Fly By Jupiter“. Hier kommen erstmals Klänge auf, die an Jean-Michel Jarre erinnern, allerdings von den Beiden nur als Essenz ihrem Stil beigefügt werden. Verträumte Passagen mit perlenden Klangmotiven wechseln sich hier mit rhythmischen Formen ab. Das haben Wellenfeld so luftig leicht zusammengefügt, das es einfach so ins Ohr perlt. Ähnlich verfahren sie auf dem gesamten Album. In „The Interstellar Mission“ schalten Andreas und Detlef dann den Sequenzer als Rhythmusgeber ein. Darauf setzten sie wieder unwiderstehliche Harmonien und Melodien um nach mehr als einer Minute dann einen pumpenden Beat hinzuzufügen.

Rhythmisch geht es auch auf dem letzten Stück „The Last Contact“ zu, das von pumpenden Beats bestimmt wird, auf denen die Beiden dann ihre Melodien legen. Zum Ende hin versanden dann die perlenden Klänge und ein schleifender Sound, der auch schon den Opener „Farewell From Home“ einleitete, entlässt dann den Voyager ins Ungewisse. So schließt sich der musikalische Kreis. Auch wenn die einzelnen Stücke für sich stehen, so sollte man das Album doch in einem durchhören.

Klanglich ist wieder alles aus der Produktion herausgeholt worden, so wie man es von den Veröffentlichungen bei MellowJet Records her kennt.

Wer auf melodische Elektronikmusik mit einer guten Portion rhythmischer Sequenzen steht, der findet derzeit kaum etwas Besseres als das neue Wellenfeld-Album „The Journey Of Voyager 1“.

Stephan Schelle, Oktober 2020 http://musikzirkus-magazin.de/dateien/Pages/CD_Kritiken/elek-
tronik/wellenfeld_the_journey_of_voyager_1.htm...


moonbooter - Beyond the Neon Lights

11.11.2020
Rainer
Seit langen mal wieder ein flottes und spannendes Album.
Davon kann man sich nur mehr wünschen. einfach klasse. weiter so....


moonbooter - Groundcontrol and the v.o.m.

22.02.2020
MusikZirkus
Nach der „Cosmo...“-Reihe startet der deutsche Elektronikmusiker Bernd Scholl aka Moonbooter mit dem im Herbst 2018 erschienenen „Groundcontrol And The Victory Of Mankind“ eine neue musikalische Serie. „Ich habe manchmal zu unterschiedlichen Output, der einfach schwer auf ein einziges Konzeptalbum passt. Deswegen kam mir die Idee zu einem neuen Projektnamen. Ich sehe Moonbooter, wie schon so oft gesagt, nicht als Projekt, sondern als Synonym für mich selbst und mein musikalisches Schaffen. Zukünftig wird „Groundcontrol“ immer dann in Erscheinung treten, wenn sich meine Musik zu weit von der klassischen EM entfernt.“






Allerdings kann für all die Entwarnung gegeben werden die jetzt glauben, die Musik von Moonbooter hätte sich grundlegend geändert. Sein rhythmischer Stil und sein Händchen für wunderbare Melodien ist ihm nicht abhanden gekommen, sondern er ist immer noch deutlich zu erkennen.

Auf den Alben „The Wave“ und „Schwarzmond“ kamen bereits einige düstere und melancholische Stimmungen auf. Diese finden sich dann auch auf „Groundcontrol And The Victory Of Mankind“. Dabei wirkt das Album aber in sich stimmig und wie ein Konzeptwerk, was auch durch das wieder sehr gelungene Artwork unterstützt wird. Bernd Scholl dazu: „Ich arbeite seit ein paar Jahren fast ausschließlich mit Hardware. Dadurch wirkt meine Musik weniger statisch und klingt einfach besser. Ich mache nur die Musik, die ich in mir trage.“

Und die Musik, die er in sich trägt ist es wirklich immer Wert veröffentlicht zu werden und so den Freunden der elektronischen Musik (aber nicht nur ihnen) diese wunderbaren Klänge zu präsentieren. Mit „Groundcontrol And The Victory Of Mankind“ hat er mal wieder ein Werk herausgebracht, das so manche Umdrehung in den Playern drehen wird, zumal auch soundtechnisch wieder alles aus den Aufnahmen herausgeholt wurde.

Mystisch beginnt die CD mit dem 1:26minütigen Opener „First Encounter“ in dem Bernd die Synthies zischen und wabern lässt. Es wirkt wie eine Overtuere um dann mit sphärischen Klängen mit dem Track „Groundcontrol“ fortzufahren. Nach wenigen Momenten kommen sanfte rhythmische Elemente und eine eingehende Melodie auf, die mich an die ersten Alben von Moonbooter erinnern. Die Harmonien gehen dabei zunächst runter wie Butter. Doch Bernd führt den Track nach zwei Minuten in einen druckvolleren Part und spielt über die Strecke von fast neun Minuten Spielzeit mit dem Wechsel der Dynamik. Das ist absolut berauschend.

Ich habe mal geschrieben dass Thomas Fanger von Mind~Flux die unwiderstehlichsten Rhythmen erstellt. Im Stück „Lucid Dream“ steht ihm Bernd da in Nichts nach. Sofort kommen bei mir Erinnerungen an dieses Duo auf, deren Musik ich als technoiden Tangerine Dream-Stil beschreiben würde. „Lucid Dream“ geht da genauso ab wie Schmidt’s Katze. Bernd baut aber noch weitere tanzbare Elemente mit ein.

„The End Of Eternity“ ist etwas düsterer gehalten und hat eine Spur von John Carpenter-Soundtrack, obwohl man das nicht wirklich vergleichen kann, zu eigenständig ist Bernd’s Sound. In der Mitte des etwas mehr als sechsminütigen Tracks wird es dynamischer und Bernd baut einige neue Effekte und Melodiebögen ein. Das klingt hochgradig spannend. „Train De L’Espace“ wird seinem Namen absolut gerecht, denn das Stück klingt wie ein Jarre-Track mit dem Rhythmus einer dahinrasenden Dampflok.

„Moondust“ schwebt etwas düster durch den Raum, was an den gewählten Klangfarben liegt. Nach ca. einem Drittel kommt dann aber eine unwiderstehliche Melodie auf, die mich hier an Musik im Stile eines John Dyson erinnert. Mit einem stampfenden Beat versehen bietet „Beyond The Black Door“ zunächst einen tollen Groove. Doch Moonbooter baut das Stück weiter aus in dem er weitere Klänge, Rhythmen und Melodien hinzufügt. Das 3:10minütige „Particles“ bietet Stimmungsbilder und ist eher als Brücke/Verbindung zu sehen.

„Dance With Captain F“ ist ein Track der einfach nur Spaß macht und bei dem man sofort die Tanzfläche entern will. Bernd hat in diesem Track einige Retrosounds verwendet, die stark an die 80’er Jahre erinnern. Es folgen drei weitere Stücke sowie das abschließende Outro „Last Encounter“.

Bernd Scholl aka Moonbooter zeigt auf seinem neuesten Album „Groundcontrol And The Victory Of Mankind“ seine ganze musikalische Bandbreite. Einzelne Stücke erinnern mich dabei zwar an andere Acts, doch ist überall Moonbooter‘s Handschrift zu erkennen. Ihm ist damit wieder ein herausragendes Album gelungen.

Stephan Schelle, Dezember 2018...


moonbooter - Both Sides of the Moon (Doppelalbum)

21.02.2020
MusikZirkus
Seit 2005, also seit fast 15 Jahren veröffentlicht der in der Eiffel beheimatete Bernd Scholl aka Moonbooter elektronische Musik. Im Herbst 2019 hat er sein erstes Doppelalbum auf den Markt gebracht. Es trägt den Titel „Both Sides Of The Moon“ und bietet zwei Stunden beste elektronische Musik. Das Material auf den beiden Silberlingen ist komplett neu und wurde von ihm im Zeitraum November 2018 bis Oktober 2019 komponiert und eingespielt.
Das neue Album soll unter anderem auch eine Hommage an den 50. Jahrestag der ersten Mondlandung (Apollo 11), die in 2019 gefeiert werden konnte, darstellen. Zum Anderen ist es - wie es der Titel auch schon andeutet - ein Album, das die beiden Seiten von Moonbooter zeigt. Er selbst schreibt auf seiner Homepage zu den beiden musikalischen Seelen, die in ihm schlummern: Klassische Elektronik und moderne Clubmusik. Mal düster, mal melancholisch, mal verspielt, mal ernst. Auch Kitsch ist erlaubt. Aber bitte mit Stil. All das vereint sich auf „Both Sides of the Moon“ zu einem Ganzen und somit ist mein aktuelles Album sehr abwechslungsreich geworden. Zudem ist der Sound offener und noch dynamischer. Manchmal etwas breiter. Insgesamt weniger kompliziert. Nicht so voll. Es bietet mehr Raum für Ruhe, aber auch mehr Kraft in den rhythmischen Stücken.
Zwei Dutzend Stücke finden sich auf dem Album, das als CDR erscheint. Klanglich hat Bernd aber wieder alles aus den Aufnahmen herausgeholt, so wie man es von seinen Produktionen gewohnt ist. Die meisten Stücke auf dem ersten Silberling gehen nahtlos ineinander über, was dazu führt, das sie wie ein Longtrack anmuten.
Bernd hat in seine Stücke einige Originalstimmen der Astronauten Neil Armstrong und Buzz Aldrin eingebaut, was zur Thematik des Albums bestens passt. „Mono Ton I“ heißt der erste Track, in dem den Hörer schon erstmals Stimmsamples der zuvor genannten erwarten. Nach einem flächigen und bedächtigen Anfang legt Bernd dann nach gut 30 Sekunden mit pulsierenden Rhythmen los, so wie man es von ihm gewohnt ist. Immer treibender wird der Sound, auch durch jetzt basslastige Synthies. Dies geht dann nahtlos in den nächsten Track „Mono Ton II“ über, in dem jetzt noch ein pumpender Beat den Track nach vorne treibt. Das ist alles andere als monoton, auch wenn sich das Stück nur spärlich entwickelt und am Ende recht sphärisch ausläuft.
Als nächstes kommt dann der Track „Neil Armstrong“, der dem Astronauten gewidmet ist und mit Sprachsamples beginnt. Schnell entwickeln sich aber hinreißende Rhythmusstrukturen und vermischen sich mit einem tanzbaren Groove. Zwischendurch lässt Bernd dann die Synthies auch mal rauschen und nimmt etwas Fahrt raus. Schwebend geht es dann zunächst in „The Orbit“ weiter. Nach knapp einer Minute schälen sich dann aber rhythmische Elemente heraus und ein Sequenzer sorgt für den Puls des Stückes. Darauf legt Bernd dann seine Melodielinie. Vor allem in den letzten Minuten gewinnt dieses Stück an Brillanz. „Walk On Air“ ist dagegen mehr ein Stimmungsbild, als ein melodisches Stück.
Am Anfang von „Beatmusik“ kommt ein von Wilhelm Wieben gesprochener Text, der als Nachrichtensprecher in der Tagesschau über viele Jahre das Gesicht der Sendung prägte. Er spricht den Text: „In wenigen Sekunden beginnt die erste Show im deutschen Fernsehen, die nur für Euch gemacht ist. Sie aber, meine Damen und Herren, die sie Beatmusik vielleicht nicht mögen, bitten wir um Verständnis.“ Das ist doch herrlich nostalgisch und die Jüngeren unter uns werden sich vielleicht nicht mehr daran erinnern, dass die Medien damals so konservativ waren. Schön, dass Bernd den Text dem nun folgenden herrlichen Clubtrack vorangestellt hat. Das ist wieder mal Moonbooter at his best.

Mit rhythmischem Klopfen (die Schlagzeugsounds der 80’er lassen hier grüßen) geht es dann zunächst mal im Track „How Peaceful It Looks“ weiter. Musikalisch klingt der Track gar ein bisschen proggig und entwickelt sich im weiteren Verlauf zu einem hymnischen Part. Recht verspielt macht Bernd dann in „Eiskalt“ weiter. Leicht technomäßig geht es dagegen in „Transformation“ zu, während das Stück in der zweiten Hälfte von Sound und Melodie schon recht poppig wirkt. Besinnlich und vom Piano getragen ist „ A Moons Dream“ bevor die erste CD dann mit „Superfluous“ wieder sehr clubmäßig endet. Schon auf dieser ersten CD hat Bernd seine unterschiedlichen musikalischen Gesichter gezeigt.

CD 2 startet mit dem 2:40minütigen „Lost In Space“ wieder sehr atmosphärisch und mit herrlichen Harmonien. Stimmsamples, die Bernd als Töne einsetzt, finden sich dann in „Anomalie“, das dadurch neben der Klangfarbe und den Harmonien einen leichten Schillertouch bekommt. In „1987“ zeigt sich Bernd dann wieder von seiner unwiderstehlich rhythmischen Seite. Nach dem knapp zweiminütigen Zwischenspiel „Day After“, das wie eine Brücke wirkt, geht es dann im 7:29minütigen „Down Back To My Soul (Part II)“, das nahtlos anschließt, wieder sehr rhythmisch weiter. Der Sequenzer bildet hier den Grundbogen auf dem Bernd nun seine Harmonien setzt, zu dem sich dann nach nicht ganz zwei Minuten ein pumpender Beat gesellt. Das klingt, als würde er zu seinen 2005’er Wurzeln zurückkehren. So hab ich Moonbooter in Erinnerung, als ich damals auf seine Musik aufmerksam wurde. Ein schöner Track.

Nach dem hinreißenden „From The Dark Into Light“, das vor allem ab Minute zwei zur vollen Entfaltung kommt und mitreißt, findet sich mit „Music On Hold“ ein melancholisches Stück auf der zweiten CD, bei dem wieder die Pianosounds im Vordergrund stehen. Es dauert drei Minuten bis Bernd zu einer verträumten Melodie greift. Der harte Rhythmus im Track „Machine Bugs“ könnte bei dem ein oder anderen Hörer die Vermutung aufkommen lassen, dass die CDR defekt ist. Das ist aber nicht so, denn Bernd hat hier bewusst die schnellen und ungewöhnlichen Rhythmen eingebaut und somit wohl den Track mit den schnellsten Rhythmen erstellt, die er jemals auf CD gebannt hat. In „Carpet 2020“ hat er einen Sound drauf, der stark an die Soundtracks des John Carpenter erinnert (der Titel soll wohl auch darauf hinweisen). Allerdings hat Bernd diesen Sound mit einem für Carpenter ungewöhnlichen pumpenden Beat versehen. Klingt aber richtig gut.

Seit ich Moonbooters Musik mit seinem ersten Album „Teralogica“ für mich entdeckt habe, fasziniert mich die Musik des in der Eiffel beheimateten Elektronikmusikers. Auch das neue Album steht dem in Nichts nach. Wer seine Musik mag, der muss hier einfach wieder zugreifen. Für diejenigen, die seine Musik nicht kennen, bietet das Album aufgrund seiner Vielseitigkeit einen sehr guten Einstieg in den Moonbooter-Musikkosmos.

Stephan Schelle, Januar 2020...


Otarion - Extensive

04.11.2019
MusikZirkus
Circa ein Jahr ist vergangen, seit Rainer Klein, der als Otarion firmiert, sein letztes Album unter dem Titel „Under Surface“ herausbrachte. Jetzt, im April 2019, erscheint sein siebtes Album beim deutschen Label MellowJet Records mit dem Titel „Extensive“, was so viel wie umfangreich, umfassend, weitreichend oder ausführlich bedeutet. Neun Stücke mit Laufzeiten zwischen 6:20 und 14:16 Minuten hat er darauf platziert. Wie immer breitet er auf dem Album eine intensive Stimmung aus.






„Unreality“ heißt der erste 6:20minütige Track auf dem Album. Flächige Synthiesounds liegen zu Beginn im Hintergrund und Rainer platziert darauf eine Pianomelodie, die sich langsam weiter in den Vordergrund schiebt. Dazu gibt es einige atmosphärische Gitarrenparts. Im weiteren Verlauf nehmen Gitarre und Schlagzeug dann mehr Raum ein. Das zusammen ergibt eine melancholische Stimmung, die den Hörer sofort in ihren Bann zieht.

Nahtlos führen Schritte in den nächsten Track „The Way“. Eine betörende Pianomelodie setzt nach wenigen Momenten ein und berührt den Hörer direkt in der Mitte seines Herzens. Der Rhythmus wird dabei von einem sehr homogenen Schlagzeugpart übernommen. Man badet förmlich wieder in melancholischen Klangwogen, dabei ist Gänsehaut angesagt.

Theremin artige Klänge wie für einen nostalgischen Geisterfilm wechseln schnell in Orgelklänge im nächsten Stück „Unpredictable“. Dann setzen ein basslastiger Rhythmus und eine Gitarre ein, die dem Track Volumen verleihen. Ab Minute Zwei erklingen dann Artrock ähnliche Klanglandschaften. Das ist druckvoll, hymnisch und schwebend zugleich. Hier verbindet Rainer mal wieder auf sehr gekonnte Art und Weise die beiden musikalischen Stilrichtungen.

Langsam wie ein zäher Fluss, so ziehen zunächst die aus Orgelsounds bestehenden Klangformen im 8:24minütigen „Crucial Now“ dahin. Darunter schieben sich nach gut zwei Minuten Synthieflächen und nach einer weiteren Minute kommt ein moderater Rhythmus auf, der an Dynamik gewinnt ohne die Langsamkeit zu stoppen. Es hat im zweiten Part wieder eine Spur von Artrock, die aber sehr elektronisch daherkommt. Erst am Ende wird der Druck ein wenig erhöht und der Track gipfelt in einem hymnischen Part.

Das 7:19minütige „Wayward“ besticht durch einen tollen Schlagzeugrhythmus, der von elektronischen Flächen, Harmonien und Rhythmen sowie einer sehr schönen E-Gitarre begleitet wird. Zum Ende hin zieht der Schlagzeugrhythmus noch mal richtig an. Das sind einige Beispiele für dieses wunderbare Album von Otarion aka Rainer Klein. Klanglich ist das Album ebenfalls wieder herausragend geworden, denn der Sound kommt mit viel Dynamik und Transparenz aus den Boxen.

Otarion ist ein Künstlername (dahinter verbirgt sich Rainer Klein) der nicht nur in der Elektronikszene aufhorchen lassen sollte. Auch Freunde des instrumentalen, atmosphärischen Artrock sollten ihm sein Ohr schenken, denn Rainer Klein vermag es die beiden Genres perfekt miteinander zu verbinden und intensive Stücke einzuspielen. Ein Genuss für die Sinne.

Stephan Schelle, April 2019...


Harald Nies - Fractal

23.05.2019
MusikZirkus
Der deutsche Musiker Harald Nies steht für die Kombination von elektronischer Musik und atmosphärischen sowie rockigen Gitarrensounds. Nicht ganz ein Jahr ist seit seiner letzten Veröffentlichung „Axial“ vergangen, da schiebt er Anfang 2019 mit „Fractal“ einen Nachfolger (sein 14. Album beim MellowJet Records Label) nach. Dass Harald von mathematischen Strukturen begeistert ist, das zeigt sich bereits in dem Titel des neuen Albums. Aber auch die Alben „Torodial Sequences“ und das letztjährige „Axial“ hatten diese Strukturen bereits als Leitthema.






Auf „Fractal“ geht es um außergewöhnliche aber berechenbare geometrische Strukturen. Musikalisch wurde das Thema sehr raffiniert umgesetzt. Sequenzen und Melodien wiederholen sich, ohne dabei monoton zu wirken. Organische Klänge vermischen sich gekonnt mit den starren Rastern der Elektronik. Die E-Gitarre tritt nur selten, aber wenn dann gewaltig in Aktion. So wird das neue Werk auf der Homepage von MellowJet Records beschrieben. Und das trifft den Kern des Albums auch sehr gut.

Bei den abwechslungsreichen Stücken ist meiner Meinung nach Harald immer dann am Besten, wenn er auf herrliche Synthieflächen seine Gitarrenmotive legt. Das hat er im eröffnenden, siebenminütigen „Excent“ perfekt eingespielt. Dieser erste Track gehört daher für mich auch gleich zu den Highlights des Albums. Ein treibender Sequenzerrhythmus und herrliche Flächen starten in diesen ersten Track. Nach nicht ganz einer Minute kommt dann ein E-Drum-Rhythmus auf, der nach wenigen Momenten sehr homogen (wie an den Drums eingespielt) klingt. Das verleiht dem Stück eine rockige Note, vergleichbar mit dem Sound von MorPheuSz. Harald spielt in diesem Stück auch gekonnt mit der Dynamik und Rhythmik, was es besonders reizvoll macht. Zum Ende hin packt er dann die E-Gitarre aus und verziert das Stück mit herrlichen, unter die Haut gehenden, rhythmischen Gitarrenmotiven.

Geschickt hat Harald die einzelnen Tracks durch sanfte Übergänge miteinander verbunden. Das zweite Stück beginnt mit pulsierenden/flirrenden Synthiemotiven um nach wenigen Momenten durch eine Basslinie und eine leicht psychedelisch angelegte E-Gitarre in einen treibenden Part überzugehen. Darauf legt Harald dann eine traumhafte Synthiemelodie. Das ist perfekt gemacht und schließt qualitativ an den Opener an. Einfach zum wegbeamen!!!!

Etwas ruhiger geht es dann im folgenden „Recursion“ zu, das mit weiten Flächen eher die Untermalung eines Weltraumtrips vermittelt. Nach gut zwei Minuten schmeißt Harald dann aber den Sequenzer an und kombiniert herrliche Synthiemelodien mit einem trabenden Drumrhythmus. Schwebend beginnt dann auch „Geometric Patterns“, das in den ersten anderthalb Minuten durch seine dahinwehenden Flächen ein wenig an Vangelis’ „Bladerunner“-Soundtrack erinnert. „Symmetry“ besticht durch seine Rhythmusmotive und den treibenden Sequenzer auf die dann die elektronischen Melodiebögen platziert werden. Das sind dann einige Beispiele für das elf Tracks umfassende Album.

Auf dem neuesten Album von Harald Nies mit dem Titel „Fractal“ hat er wieder herrliche elektronische Motive und Melodien mit treibenden Rhythmen und wunderbaren Gitarrenparts verschmolzen. Wie auch schon bei seinen vorangegangenen Alben, strahlt auch „Fractal“ eine große Faszination aus. Ein sehr schönes Album.

Stephan Schelle, März 2019...


Baaden/Cremer - Aufbruch

23.05.2019
MusikZirkus
Diese beiden Musiker veröffentlichen im Frühjahr 2019 ihre CD „Aufbruch“, bei der sie als Projektnamen ihre jeweiligen Nachnamen, also Baaden/Cremer, nutzen. Herausgekommen sind sechs Stücke, die sich im elektronischen Fahrwasser bewegen, wobei der letzte Track „Steamroller On The Interstellar Highway“ eine rockige Note aufweist. Für mich das Highlight des Albums.

Die CD beginnt mit dem ersten Track „Das Lebenselixier“. Das Stück ist 14:47 Minuten lang und entstand bei Uwe Cremer in seinem Level Pi-Studio während einer ausgedehnten Jam-Session der beiden Musiker. Stilistisch bewegt sich der Track im Umfeld der „Berliner Schule“, da er recht sphärische Sounsdscapes enthält, die auch das Stück eröffnen. Darauf legen die Beiden herrliche, weite Flächen, die sanft durch den Raum wehen, während eine Melodielinie phasenweise eingestreut und später weiter ausgebaut wird. Ein sehr sanfter Track, der sich über die volle Länge langsam entwickelt und angenehm in das Album einleitet.

Zu dem zweiten Stück, dem 4:37minütigen „The Rise And The Fall Of Proxima Centauri Pt. II“ haben die beiden eine besondere Beziehung, da die Fertigstellung ganze 28 Jahre und einen Monat dauerte. Der Basistrack wurde von Andreas live auf einem Stereo-Tonband aufgenommen und anschließend auf Kassette überspielt. Natürlich verwendete er damals rein analoges Equipment: einen Korg MS 20 und ein altes Hohner Excelsior String Keyboard, hergestellt in Italien. Die zusätzlichen Spuren wurden 2009 mit modernem Equipment eingespielt. Der Track wirkt recht mystisch. Zu den frühen Keyboardsounds und -Effekten hat Uwe eine Gitarrenlinie beigesteuert, die die Melodie übernimmt. Dadurch bekommt das Stück ein zeitloses Feeling.

Das dritte, vierminütige Stück „Kurz vor dem Aufbruch“ entstand bei Uwe im Studio kurz bevor Andreas wieder nach Hause fuhr. Die beiden haben sich bei dieser Session von Klaus Schulze und Pink Floyd inspirieren lassen. Wie augenzwinkernd im Booklet geschrieben steht, ist dies die bisher unbekannte Klaus Schulze/Pink Floyd Collaboration bei der Nick Mason, David Gilmour und Richard Wright zum Sequenzerrhythmus, den Klaus im Studio vergessen hatte auszuschalten, jammen. Ein leicht psychedelisches Stück.

Zum zweiten Longtrack des Albums „Moonglow“ (12:07 Minuten) schreiben die beiden im Booklet: Wir schauen nach oben. In den Himmel. Es ist kalt. Der Mond steht hoch über der Landschaft, die Szenerie macht Angst, Schatten sind überall, die Zukunft ist ungewiss. Ganz so düster zeigt sich dieser Track allerdings nicht, der mit Flächen, einem angenehmen Rhythmus und herrlich atmosphärischen Gitarrenlicks aufwartet. Nach gut drei Minuten ändert sich die Stimmung und es kommen gar harte Gitarrenriffs auf. Jetzt wird die Stimmung etwas bedrohlicher und durch Uwe’s Gitarrenparts auch rockiger. Das gefällt mir richtig gut.

Mit „Das Möbiusband“ ist ein weiterer Longtrack auf dem Album, der es auf eine Spielzeit von 15:21 Minuten bringt. Hier fließt die Musik in einem leicht krautigen Fluss dahin. Und mit dem fast achtminütigen Stück „Steamroller On The Interstellar Highway“ kommt dann das Highlight am Ende der CD. Das Stück, das bereits 2011 während einer Jam-Session entstand, haben die beiden neu aufgenommen und dadurch einen ganz neuen Track erzeugt. Es geht richtig ab, da hier ein knackiger Basslauf und Schlagzeugrhythmus die Grundlage bilden auf der sich dann die E-Gitarre und die Keyboards richtig austoben können. Auch 70’er Jahre Flair, das an Bands wie Uriah Hep & Co. erinnert, haben sie in das Stück eingebaut. Das ist klasse gemacht und macht richtig Spaß.

Andreas Baaden und Uwe Cremer haben schon seit längerem Sessions absolviert, doch erst jetzt finden ihre Stücke Platz auf einem Album, das sie unter dem Namen Baaden/Cremer veröffentlichen. „Aufbruch“ ist eine CD, die sowohl den Elektronikpuristen wie auch den Freunden von rockigeren Passagen gefallen wird. Ich wünsche mir von den beiden weitere Tracks im Stile von „Steamroller On The Interstellar Highway“, da dieses Stück unglaublichen Esprit besitzt und die Elektronik- und Rockmusik miteinander perfekt verbindet.

Stephan Schelle, April 2019...


moonbooter - EVIL 17NL

11.12.2018
MusikZirkus
Am 29. April 2017 trat der deutsche Elektronikmusiker Bernd Scholl aka Moonbooter beim E-Day-Festival im niederländischen Oirschot auf. Diesen Gig hat er mitgeschnitten und veröffentlicht ihn im Juni 2017 unter dem Titel EVIL 17NL. Wenn man das erste Wort von hinten nach vorne liest, dann wird klar, dass der Titel der CDR Live in den Niederlanden 2017 bedeuten soll. Bernd hat ein einfaches Blatt mit einem Foto vom E-Day-Konzert als Cover eingelegt. Auf der Rückseite sind die Titel des Konzerts abgedruckt. Die CDR ist daher zu einem günstigen Preis zu bekommen.






Bernd’s/Moonooter‘s Musik ist sehr druckvoll und rhythmisch und immer hoch melodisch. Mit seinem Stil hat er sich seit Jahren einen festen Platz in der traditionellen Elektronikmusik – und darüber hinaus – gesichert. Es wurde somit Zeit, das er endlich mal beim größten Niederländischen Elektronikfestival (E-Day und E-Live von Groove Unlimited sind die größten Festivals der traditionellen Elektronikmusik auf dem europäischen Festland) auf der Bühne live zu sehen war.

Bernd sorgte an diesem Tag als Opener für die richtige Einstimmung in das Festival, denn seine Musik war von knackigen Grooves und herrlichen Melodien bestimmt. Er heizte das Publikum gut ein, denn er konnte wie gewohnt den Spirit seiner Stücke auch live umsetzen. Das kann man nun auf der CDR „EVIL 17NL” nachempfinden, auch wenn die Musik direkt von der PA aufgenommen wurde und damit die Zuschauerreaktionen nicht enthalten sind. So kommt leider keine Liveatmosphäre auf, denn die Musik klingt wie im Studio produziert.

Einige Tracks stammen von seinem aktuellen Album „Schwarzmond“, daneben hatte er auch noch zahlreiche Stücke aus seinem reichhaltigen Repertoire im Programm.

Mit dem Track „Nachtvogel“ von seinem aktuellen Album „Schwarzmond“ startete Bernd in sein Programm. Da kommen zunächst recht düster wirkende Klangformationen auf, die dann von Sounds der Marke Daft Punk übernommen werden. Dieser erste Track fängt gemächlich an, was den Rhythmus betrifft, und zeigt sich anfangs noch recht spacig, legt aber im weiteren Verlauf an Dynamik zu und besticht durch seine eingängige Melodieführung.

Bernd hatte die meisten Stücke miteinander verbunden, so dass kaum Pausen zwischen den Stücken entstanden. Dem ersten Track folgt nahtlos mit „Satellite“ gleich ein weiterer wunderbarer Titel aus seinem aktuellen Album, der ebenfalls sowohl spacig klingt, wie Soundstrukturen von Daft Punk aufweist. Es folgen weitere Stücke seiner Alben „The Wave”, „Cosmophonica”, „Cosmoharmonics”, „Cosmoromantics”, „World Of Apes 1” und „Lunatic Voyage”. Der Käufer erhält so einen Querschnitt aus den letzten Alben von Moonbooter. Klangtechnisch ist das Album – wie alles von Moonbooter – hervorragend abgemischt.

Mit „EVIL 17NL” bringt Bernd Scholl aka Moonbooter auf seinem MellowJet Records-Label einen Livemitschnitt seines Konzertes aus April 2017 als CDR heraus. Die CDR eignet sich besonders gut für diejenigen, die bisher seine Musik noch nicht kennen, denn auf der CDR ist eine Querschnitt der letzten Moonbooter-Alben enthalten. Aber auch diejenigen, die seine Alben bereits besitzen bekommen etwas Neues, da Bernd seine Stücke leicht umarrangiert hat. Den ausführlichen Bericht zu seinem E-Day-Konzert findet ihr hier.

Stephan Schelle, Juni 2017...


moonbooter - EVIL 18DE

05.10.2018
MusikZirkus
Bernd Scholl aka Moonbooter hat erneut ein Livealbum veröffentlicht, bei dem er – neben seinen Kollaborationen mit Künstlern seines Labels - Solo in Erscheinung getreten ist. Das erste Wort des Albumtitels muss dabei wieder rückwärts gelesen werden. 18DE weist daraufhin, dass es sich um ein Konzert handelt, das er 2018 in Deutschland, genauer gesagt am 03.03.2018 im Planetarium Münster unter dem Motto „Electronic Music 2“, gespielt hat.






Mit satten neun Stücken hat er dabei ¾ seines aktuellen Studioalbums „Cosmosonic“ in die Setlist aufgenommen. Daneben findet sich mit „Schnurstraks“ ein Stück vom 2013’er Album „Zeitenwende“ und mit „Good Bye Elements“ noch ein Stück vom 2012’er Album „Cosmophonica“ im Programm. Das knapp einminütige „Zwischenspiel“ ist dabei nur als Bridge zwischen zwei Stücken zu sehen.

Bernd spielt live seine Stücke nicht in den Studioversionen, sondern arrangiert sie immer etwas um, was wiederum auch den Kauf seiner Livemitschnitte rechtfertigt.

Bei der Zusammenstellung der Stücke fällt auf, dass Bernd eine andere Reihenfolge wie auf dem Album „Cosmosonic“ gewählt hat. So beginnt der Konzertmitschnitt beispielsweise mit „Outside Space“, das auf dem Studioalbum an neunter Stelle zu finden ist. Durch seinen langsamen Beginn, bei dem der basslastige Synthie und die darauf liegenden Flächen langsam aus dem Off nach vorne streben, passt dieser Track hervorragend an den Anfang des Konzertes. Man kann sich förmlich vorstellen, wie im Planetarium langsam die Planeten und Sterne am Himmel des Kuppeldaches aufziehen. Dieser erste Track startet sanft in den Gig.

Nahtlos hat Bernd die Stücke ineinander gewoben und so geht es dann mit „Inside Space“ (das Stück ist auf dem Studioalbum „Outside Space“ vorangestellt) rhythmischer zur Sache. Flirrende Rhythmen und ein pumpender Beat bilden den Unterboden auf dem Bernd dann seine Harmonien legt, die zum Tanzen einladen.

Hymnisch geht es dann zunächst in „Perfect Stranger“ weiter, ein Stück das Soundtrack-Atmosphäre versprüht, im späteren Verlauf an Rhythmik gewinnt. „Caught Of Melancholy“ zeigt sich dann wieder von seiner rhythmischen Seite mit einer unwiderstehlichen Melodie, die so typisch für Moonbooter ist. Obertongesänge (aus dem Rechner) kommen dann zu Beginn in „Cosmic Thunder“ auf. Dieses Stück hat Bernd mit stilistischen Merkmalen von John Carpenter-Soundtracks versehen. Nicht von ungefähr kommt der Zusatz „Carpenters Mix“. „I Remembdred Tomorrow“ zeigt sich im „Kiss Me Tonight Mix“ etwas langsamer als im Original und ist recht loungig mit musikalischen Anleihen von Schiller versehen.

Sehr poppig wird es dann durch Vocoderstimmen im Track „L I F O“, der ebenfalls wieder einen pumpenden Beat aufweist und gut abgeht. Das einminütige, atmosphärische „Zwischenspiel“ verbindet die beiden, nicht vom „Cosmosonic“ stammenden Stücke „Schnurstraks“ und „Good Bye Elements“. Als Zugaben hat er dann noch „Now And Then“ und „34 Years Later“ gespielt.

Auf dem Livemitschnitt „EVIL 18DE“ zeigt Bernd Scholl aka Moonbooter, das er seine im Studio erstellten Stücke live in umarrangierten Versionen präsentiert, die auch in diesen Formen sehr gut funktionieren. Das Ergebnis ist eine sehr ansprechende Performance, die man gerne erneut hört, da auch die Zusammenstellung der Titel gelungen ist. Klanglich ist die Veröffentlichung wieder hochwertig ausgefallen.
Stephan Schelle, August 2018 http://musikzirkus-magazin.de/dateien/Pages/CD_Kritiken/elek-
tronik/moonbooter_evil_18_de.htm...


Uwe Reckzeh - Surreal Dreams

05.10.2018
MusikZirkus
Die Abstände zwischen den Veröffentlichungen von Uwe Reckzeh, dessen Musik sich zwar im Umfeld der „Berliner Schule“ bewegt aber einen ganz eigenen Stil besitzt, scheinen sich auszuweiten. Lagen zwischen Uwe’s vorletztem Album „Virtual Mind“ und dem letzten Werk „Perfection Mode“ noch zwei Jahre, so sind bis zur Veröffentlichung des Nachfolgers „Surreal Dreams“ drei Jahre vergangen. Auf der Seite von MellowJet Records ist über das neue Album zu lesen:

Es scheint, als ob Reckzeh´s neue Musik mehr vom Zufall gesteuert wird. Das ist nicht nur sympathisch, sondern auch sehr spannend. Man weiß nie, was als nächstes passiert. Trotzdem behält das komplette Album seinen „Flow“. Nichts ist bis ins letzte Detail „perfekt“. Ecken und Kanten sind erwünscht. Chaos und Ordnung stehen sich direkt gegenüber. Im Zusammenspiel wirken alle 7 Tracks wie aus einem Guss. Dabei wird „Surreal Dreams“ von einer maximal abwechslungsreichen Monotonie getragen, wie nur Reckzeh sie beherrscht. Mit „Surreal Dreams“ ist Uwe Reckzeh wieder einmal ein außergewöhnliches und besonderes Album im Berliner Schule-Stil gelungen, welches im klaren Gegensatz zu den zahllosen 08/15-Fühstücksproduktionen steht. Ist es nicht gerade das Unperfekte, das die Dinge besonders macht? Dies ist frische Berliner Schule in Perfektion.

Das Titelstück wurde für das Album in fünf Parts unterteilt, von denen die Parts 3 und 4 von den Stücken „Hydrothermal Springs Part I – III“ und „The Real 9/11“ unterbrochen werden.

Die CD startet aber zunächst mit „Surreal Dreams Part I“, in dem zunächst sehr technologische Sounds aufkommen, die schnell vom Sequenzer überlagert werden. Das hat noch nicht wirklich was mit „Berliner Schule“ zu tun, sondern zeigt den ganz eigenen Stil von Uwe Reckzeh. Nach gut einer Minute kommen aber Sounds und Melodiebögen auf, die an Tangerine Dream erinnern. Es entwickelt sich ein tolles TD-Stück, das TD nie aufgenommen haben. Uwe versteht es dabei das Flair des Berliner Urgesteins aufzunehmen und es in seinem Stil weiterzuentwickeln. Schnell ist man in diesem wunderbaren 8:13minütigen Opener „Surreal Dreams Part I“ gefangen. Uwe spinnt hier herrliche Melodiebögen, die rhythmisch unterlegt sind und teilweise mit Gitarrenklängen verziert werden.

Die einzelnen Parts des Titelstücks stellen keinen zusammenhängenden Longtrack dar, sondern sind durch Pausen getrennt und stellen musikalische Einzeltracks dar. So zeigen sich beispielsweise in „Surreal Dreams Part II“ Rhythmusmuster, die sehr an Jean-Michel Jarre erinnern und kombinieren diese mit eigenen Sounds und Melodiefolgen, so dass hier alles andere als ein Jarre-Klon entstanden ist. Einiges in diesem Stück erinnert mich auch an Robert Schroeder. Auf den Punkt gebracht könnte man diesen Track als Jean Michel Jarre trifft Robert Schroeder bezeichnen.

Das 16:49minütige „Surreal Dreams Part III“ zeigt dann ein ganz anderes Bild. Sehr ruhig und Lounge mäßig beginnt dieses Stück. Zeitlupenartig bewegen sich Rhythmus und Harmonien. Nach etwas mehr als anderthalb Minuten schaltet Uwe dann den Sequenzer einen Gang höher und nun kommt eine Synthiemelodie zum Vorschein, die sich auf das Szenario legt. Uwe spielt in dem Longtrack mit der Rhythmik sowie Dynamik und verändert auch mehrfach die Struktur, so dass sich eine stetige Entwicklung zeigt. Zur Mitte hin erinnert einiges auch ansatzweise an den Stil des Alan Parsons Project und verbindet das mit Uwe’s typischem Stil. Das hat richtig Flair.

Der nächste Longtrack schließt sich dann mit dem gut 16minütigen „Hydrothermal Springs Part I – III“ an. Auch dieser Track beginnt ruhig, zeigt aber schon ein gewisses Potential, das sich nach gut anderthalb Minuten herausschält. Hier haben wir es wieder mit Musik zu tun, die an Tangerine Dream der 80’er Phase erinnert, aber nicht abgekupfert ist. Der Sequenzer flirrt und treibt das sehr melodische Stück stetig nach vorne. Nach gut fünf Minuten kommt dann der erste Break und der Sequenzerrhythmus wird auf eine andere Frequenz eingestellt (wie eine fahrende Dampflok) auf der sich nach einer Weile Harmonien legen. Der zweite Break setzt dann bei ca. Minute zehn ein. Nach dem Übergang zieht das Tempo des Sequenzers noch einmal an. Uwe spielt förmlich mit der Veränderung des Tempos und der Klangfarbe des Sequenzers und setzt einige Tupfer in Form von Gitarrenklängen hinein. Nach weiteren zweieinhalb Minuten geht es dann wieder gemächlicher und melodischer zur Sache.

Es folgt das melodische „The Real 9/11“, das mit herrlichen Synthieläufen bestückt ist, in denen Uwe seine Fingerfertigkeit zeigt. Rhythmisch weist das Stück an einigen Stellen die Nähe zu Acts wie MorPheuSz auf, was vor allem an dem Schlagzeugrhythmus liegt. „Surreal Dreams Part IV“ und Surreal Dreams Part V“ beenden dann das neue Album von Uwe Reckzeh eindrucksvoll.

Auch wenn es drei Jahre bis zur Veröffentlichung des zwölften Albums (Info zu bisherigen Veröffentlichungen aus den Abbildungen im Booklet entlehnt) gedauert hat, so hat sich doch das Warten gelohnt, denn Uwe verbindet verschiedene Stilistiken der Elektronikmusik und macht daraus seinen ganz eigenen Sound. Herausgekommen ist wieder ein hoch melodisches und rhythmisches Album, im gewohnt hohen Standard.

Stephan Schelle, August 2018 http://musikzirkus-magazin.de/dateien/Pages/CD_Kritiken/elek-
tronik/uwe_reckzeh_surreal_dreams.htm...


Faber - Monumentum

18.06.2018
MusikZirkus
Zwei Jahre sind vergangen seit der deutsche Elektronikmusiker Ronald Schmidt aka Faber sein letztes Album unter dem Titel „Earthbeats“ veröffentlichte. Im Frühjahr 2018 erscheint mit „Monumentum“ das mittlerweile 13. Album, das er unter dem Pseudonym Faber herausbringt und es ist wieder ein ganz außergewöhnliches Werk geworden. In den vergangenen zwei Jahren hat Ronald frische neue Ideen gesammelt, aus denen er zehn tolle Stücke mit Laufzeiten zwischen 3:16 und 9:18 Minuten Spielzeit für das neue Album eingespielt hat.






Hatte Faber bisher auf rein elektronische Klänge gesetzt, so geht er auf „Monumentum“ einen neuen Weg, denn mit Jann Hansen an der Posaune und Freddy Schlender an der Gitarre hat er sich zwei Musiker mit „organischen“ Instrumenten an die Seite gestellt, die drei seiner Stücke eine zusätzliche Note verleihen.

Spacig mit futuristischen Flächen steigt Faber im eröffnenden Stück „Ancient Monument“ in sein neues Album ein. Das klingt wie der Soundtrack zu einem Science Fiction Film. Die Klänge die er in den ersten Momenten benutzt erinnern dabei an Vangelis. Doch bereits nach etwas mehr als einer Minute des 9:18minütigen Stückes kommt ein Rhythmus hinzu, der das Stück nun in eine etwas andere Richtung lenkt. Es entwickelt sich ein faszinierendes Stück, in das man immer mehr hineingezogen wird. Man hat das Gefühl eine unheimliche Spielfreude bereits in diesem ersten Track wahrzunehmen. Es klingt, als wäre das Stück live eingespielt worden. Diesen Eindruck verstärkt in der zweiten Hälfte auch noch Freddy Schlender mit seinem Gitarrensolo.

Sequenzer und ein Rhythmus aus dem Drumcomputer starten dann in den zweiten Track „Sacred Spirit“, der dann auch noch mit sakralem Gesang verziert wird. Das Stück hat auf eine sehr ansprechende Art und Weise einen leicht nostalgischen Touch, was Faber durch die Sounds, die leicht antiquiert wirken, erzeugt. Eine weibliche Stimme spricht dann noch einen Text, wie man es von Bands der Marke Enigma her kennt, ohne aber diesen Stil auch nur ansatzweise zu kopieren. Vielmehr nutzt Faber dies als weiteres Stilmittel für seinen Track. Den sakralen Effekt verstärkt er dann noch um einen Orgelsound, der in den Track eingebaut wird.

Wave artig, mit einem Rhythmus der leicht an Ultravox’ „Vienna“ erinnert, geht es dann im nächsten Track „No Other Way“ weiter. Die Wave artigen Elemente mischt er dann mit Sounds, die stark auf Kraftwerk weisen. Aber auch hier macht sich Faber Grundelemente zu Eigen, um sie dann in seinem ganz eigenen Stil neu zu modellieren. Hier ist auch wieder Freddy Schlender’s E-Gitarre das Salz in der Suppe, das aus dem Track einen ganz Besonderen macht.

Mit tanzbaren Beats wartet dann „Bataranga“ auf, während „Lost Ship“ einen leicht vertrackten Rhythmus, Soundtrack artige Passagen und Soundeffekte und später auch leicht rockige Klänge mit Orgel aufweist, die in Richtung 70’er Jahre zeigen. Die im Verlauf aufkommende Gitarrenlinie kommt dieses Mal aber von Faber selbst.

Eine leichte Rocknote weist auch „Steps Ahead“ durch seinen Schlagzeugrhythmus auf, während die Synthiemotive einen leichten Kraftwerk-Einschlag besitzen. Faber erweitert dies um weitere Synthieklangfarben und spricht den Titel im „Refrain“. Nach etwa drei Minuten kommt dann ein herrliches Posaunensolo von Jann Hansen hinzu, das dem Stück ein organisches Flair verleiht. Verträumt zieht dagegen „Nightdreams“ durch den Raum, während „Gate To Ishtar“ mit seiner herrlichen Melodie und der Klangauswahl in ein entferntes Land entführt. Den Abschluss bildet schließlich „Sacred Spirit Reprise“, das den Spirit des zweiten Stückes erneut aufnimmt. Monumental lässt Faber so sein neues Album ausklingen.

Die zweijährige Pause hat Ronald Schmidt aka Faber nicht geschadet, ganz im Gegenteil. Das Album „Monumentum“ klingt so frisch, als wäre er in einen kreativen Jungbrunnen gefallen....


Otarion - Under Surface

18.06.2018
MusikZirkus
Im Frühjahr 2018 erscheint das mittlerweile sechste Otarion-Album beim deutschen Label MellowJet Records. Zuvor veröffentlichte Rainer Klein, der sich hinter dem Pseudonym verbirgt, schon einige Alben bei anderen Labeln. Aber vor allem in den letzten Jahren hat sich Rainer’s Musikstil, der nicht nur traditionelle Elektronikmusik beinhaltet sondern auch Progressiverock oder Soundtrack artige Elemente in seine Musik einbaut, stetig entwickelt. Seine bisherigen bei MellowJet Records erschienenen Werke sind von hoher Qualität und auch sein neuester Output, der den Titel „Unter Surface“ trägt, steht dem in Nichts nach.






Rainer schreibt in dem Booklet über sein neues Album:
Zu dem unverkennbaren Otarion-Stil gesellt sich dieses Mal eine gehörige Portion Postrock. Dies steigert das Empfinden, in eine Welt aus Emotionen einzutauchen. Melancholisch und zugleich hoffnungsvoll wird hier ein wunderschöner Spannungsbogen gehalten. Eine Atmosphäre aus Vertrautheit und Unbekanntem verwebt sich mit Otarion’s Stücken und erzählt so eine Geschichte aus Erinnerungen und Gedanken, welche in jedem Hörer des Albums persönlich zum Leben erweckt wird.

Der Albumtitel, den man sinngemäß als „unter der Oberfläche“ übersetzen kann, weist darauf hin, dass es sich bei dem neuen Werk um ein sehr persönliches Werk von Rainer Klein handelt. Verstärkt wird dieser Eindruck durch die Fotos im Booklet, das alte Aufnahmen zeigt, auf denen Rainer vermutlich als kleines Kind zu sehen ist.

Mit dem 3:47minütigen „Prelude“ leitet Otarion in sein neues Album ein. Es knistert zunächst wie bei einer Vinylscheibe und eine melancholische, zarte Pianomelodie erklingt dazu. Nach einer Minute setzen dann eine weibliche Stimme und eine Art Cellosound ein um diese Melancholie noch zu verstärken. Nach einer weiteren Minute öffnen sich die Sounds, wechseln zu einer Art Orgel und es kommt ein weit entferntes Stimmgewirr hinzu und man hat das Gefühl in die Erinnerungen von Rainer Klein hineingezogen zu werden. Nahtlos geht es in den ersten Track „Behind The Doors“ über, das passend mit Schritten und dem Öffnen sowie Schließen einer Tür atmosphärisch beginnt. Es erklingt eine Kombination aus weiblicher Stimme und Streichinstrument, kombiniert mit Orgelklängen und zieht einen schon zu diesem Zeitpunkt tief in die Otarionklangwelten hinein. Nach gut zwei Minuten kommen Rhythmus und Gitarrenklänge auf und die Stimmung wird auf eine neue Ebene gehoben die ab Minute Drei rockige Elemente mit einbaut. Das ist absolut faszinierend und fesselnd.

Das ganze Album ist sehr homogen und komplex aufgebaut, so dass man es im Ganzen hören sollte. So wirkt beispielsweise das 2:19minütige „The Abandoned Place“ wie ein atmosphärischer, Soundtrack artiger Übergang zwischen den Stücken „Behind The Doors“ und dem Titelstück, das mit Glockenschlägen beginnt, dazu einige surrealistische Sounds einwebt und nach gut 45 Sekunden an Fahrt aufnimmt. Hier entwickelt sich ein toller Track mit Sequenzerlinien, Percussion, Arpeggios, verzerrten Streichersounds und herrlichen Flächen um dann wieder in einen von E-Gitarren durchzogenen rockig-loungig-elektronischen Part überzugehen. Das ist perfekt gemacht und stellt eine homogene Verbindung aus Elektronik und Rock dar, ohne dass eine der beiden Seiten zu dominant wirkt. Otarion entwickelt diesen Elfminüter weiter und ändert im Verlauf Struktur, Melodie, Dynamik und Rhythmus.

„Refractions“ zeigt sich von einer Intensität wie es Sigor Ros vermögen und vermischt das dann noch mit einem sanften Rockpart, der mich teilweise im weitesten Sinne an sanfte/hypnotische Songs von Crippled Black Phoenix erinnern.

Die Kombination aus perlenden, atmosphärischen Gitarren- und Synthieklängen vernebelt einem in „A Different Way“ dagegen förmlich die Sinne um im weiteren Verlauf in einen rhythmischen, treibenden Track zu münden. Es folgen weitere vier Tracks, die diese Qualitäten fortsetzen.

Rainer Klein aka Otarion hat es mit seinem neuen Album „Under Surface“ mal wieder geschafft Stücke mit hohem Suchtfaktor einzuspielen. Man ist bei diesem Album von der ersten Sekunde an gefangen und wird bis zum Schluss nicht mehr losgelassen. Ein tolles Album, das sowohl für Elektronikfans als auch für Freunde des atmosphärischen Artrock geeignet ist....


Harald Nies - Axial

18.06.2018
MusikZirkus
Nach seinem letzten Album „Tales Of Light“ hat der Gitarrist und Keyboarder Harald Nies im Frühjahr 2018 einen Nachfolger unter dem Titel „Axial“ veröffentlicht. Auf seinen Produktionen lässt Harald elektronische Musik mit Gitarrensounds verschmelzen, was manchmal zu rockigen Passagen führt. Laut Pressetext erwarten die Hörer fließende Passagen, Spacerock und verträumte Elektronik, die sich gekonnt abwechseln.






Acht Stücke sind auf der CD zu finden, deren Laufzeiten zwischen 5:33 und 14:47 Minuten liegen. Die CD beginnt mit dem atmosphärischen „Inorganic“. Pulsierende Synthies eröffnen den Track auf den sich dann Flächen legen, die sanft durch den Raum ziehen. Locker/leicht fließt die Musik dahin, bis Harald nach zwei Minuten eine Rhythmussequenz startet und eine herrliche Melodielinie einfügt. In den 8:29 Minuten, die das Stück dauert, entwickelt Harald es immer weiter und ergänzt Klänge und Harmonien. Dieser erste Track ist sehr elektronisch angelegt, der Einsatz einer Gitarre ist für mich dabei nicht zu erkennen.

Es folgt das 6:20minütige „Islands Nights“, das mit sehr eingängigem Rhythmus und Melodiebogen bestückt ist. Wabernde Synthies und eine liebliche Melodie gehen dabei eine Liaison ein, die im weiteren Verlauf durch eine weibliche Stimme ergänzt wird. Damit schrammt Harald aus meiner Sicht aber so ein bisschen am Grat zur Belanglosigkeit.

„Roadshop“ ist mit 14:47 Minuten der längste Track des Albums und beginnt mit recht spacigen Klangfarben und -formationen. Das wirkt anfangs auch wie ein synthetisches Windspiel, aus dem sich Synthieflächen erheben. Nach ca. einer Minute kommen dann ein Sequenzerrhythmus und nach einer weiteren Minute ein leicht stampfender Beat (wie bei einer Dampflok) auf, der sich mit einer Melodie vereint. Hier stimmen Rhythmus und Melodie. Nach etwa sechseinhalb Minuten ändert sich das Bild schlagartig und ein rockiger Schlagzeugrhythmus, so wie man ihn auch von Harold van der Heijden her kennt, setzt ein. Darauf platziert Harald dann eine kratzige Gitarre, die dem Ganzen nun auch eine leichte Rocknote verleiht. Im letzten Drittel lässt Harald dann aber seine Gitarre singen und das Hauptmotiv übernehmen. Gerade in diesen Passagen zeigt sich Harald von seiner besten Seite.

Ruhiger geht es dann zunächst in „Escape From Earth“ zu, denn hier kommen wieder Flächen auf und ein Tangerine Dream artiger Rhythmus schält sich zunächst aus dem Off, um kurz darauf in einen hymnischen Track überzugehen. Das dringt sofort ins Ohr ein. In dieses Stück webt Harald dann auch noch ein paar nostalgische Klangfarben, die nach Mellotron klingen. Er verbindet hier moderne mit traditionellen Klängen und versteht es den Track stetig voranzutreiben.

Ein leichter Folk- bzw. Weltmusik-Touch kommt dann in „View From The Hill“ auf, in das Harald auch einige gesprochene Passagen eingebunden hat. Ein sehr schöner, relaxter Track, bei dem man sich die Aussicht von einem Hügel über weite Landschaften vorstellen kann. „Let’s Jam“ zeigt sich als Stück, bei dem Harald einfach drauf los gespielt zu haben scheint, ohne das die Struktur verloren geht. Ein eingängiger Track mit einigen Strukturwechseln, der aber richtig Spaß macht und im Verlauf eine hinreißende Melodielinie bereithält.

Etwas düsterer geht es dann zu Beginn in „Dark Fever“ zu, was sich aber schon nach wenigen Momenten ändert. Hier greift Harald dann auch wieder zur E-Gitarre um seine unverwechselbaren Licks zu spielen. Eine gelungene Kombination zwischen atmosphärischem Rock und Elektronikmusik. Den Abschluss bildet dann das durch Fagott artige Sounds sowie der eingesetzten Soundeffekte ungewöhnliche Titelstück. Es wandelt zwischen symphonischer Musik und stimmungsbildender Elektronik.

Harald Nies hat mit „Axial“ ein neues Album auf den Markt gebracht, das unterschiedliche Stimmungsbilder und Klangfarben enthält. Fließende, flächenartige Passagen wechseln sich dabei mit spacigen und verträumten Parts ab. Harald setzt dabei seine E-Gitarre eher spartanisch ein. Wenn sie dann aber zu hören ist, dann trifft er aber genau den richtigen Ton (für mich das Salz in der Suppe seiner Stücke).

Stephan Schelle, April 2018...


moonbooter vs Otarion - Live Muenster 2016

08.09.2017
MusikZirkus
Bernd Scholl aka Moonbooter scheint Spaß daran gefunden zu haben, mit Künstlern seines Labels gemeinsam im Planetarium Münster live aufzutreten. Nach Moonbooter Vs. Wellenfeld (ein Konzert der beiden Acts aus 2015) erscheint Anfang 2017 ein weiteres Album, bei dem Bernd Scholl mit einem Musiker in ein sportlich/musikalisches Gefecht geht. Diese Mal ist es der Elektronikmusiker Rainer Klein (aka Otarion), mit dem Bernd in die Manage gegangen ist. Am 10.09.2016 traten die beiden Musiker im Planetarium Münster auf.






Wie schon bei Moonbooter Vs. Wellenfeld so haben auch Moonbooter und Otarion bei ihrem Konzert ihre Musik gemeinsam gespielt und abwechselnd präsentiert. Der Hauptteil des Sets bestand aus Stücken von Moonbooters Album „Cosmoharmonics“ und Otarions 2016’er Werk „Constellations And The Red Thread“.

Im Vergleich zu dem 2015’er Konzert zeigte sich, dass die Musik von Moonbooter und Wellenfeld nicht weit auseinander liegt und daher das Set klang wie aus einem Guss. Bei Otarion ist es etwas anders, denn sein letztes Album, aus dem hier vier Stücke stammen, ist rockiger angelegt als die Musik von Moonbooter. Erstaunlicherweise funktionieren die ausgewählten Tracks aber dennoch recht gut miteinander, obwohl ein Unterschied zwischen dem ersten Otarion Stück („Follow The Thread“) und dem sich direkt anschließenden Moonbooter-Titel („Drop“) schon zu erkennen ist. Während des weiteren Verlaufs verschwimmen die Grenzen allerdings und es entwickelt sich ein homogener Ablauf.

Die leicht rockigen Tracks von Otarion von seinem Album „Constellations And The Red Thread“ ((„Follow The Thread“, „Inspired“,“The Mysterious” und „Reverberation”) wechseln sich mit teils druckvollen Tracks von Moonbooters Album „Cosmoharmonics“ („Drop“,„Simply Ethereal”, „The Greatest Mystery” und „Earth Two”) ab.

Neben diesen Stücken gibt es zum Abschluss dann noch mit „Unpublished” ein von Otarion bisher unveröffentlichtes Stück und mit „Like Angels“ einen Track von Moonbooters „Cosmophonica“-Album zu hören.

Auch die Kombination von Moonbooter und Otarion ist äußerst gelungen, was die CDR „Live Münster 2016“ eindrucksvoll beweist. Ein schönes Werk, das den Auftritt der beiden Musiker dokumentiert. Mit einigen Zuschauerreaktionen wird dann auch die Liveatmosphäre widergespiegelt. Wer die Musik der bedien mag, der kommt mit dieser CDR und den gebotenen Versionen voll auf seine Kosten.

Stephan Schelle, Januar 2017...


Vanderson - Beyond Time Structure

08.09.2017
MusikZirkus
Nachdem der polnische Elektronikmusiker Maciej Wiezchowski, der unter dem Namen Vanderson firmiert, 2016 seine letztes Album „Vandisphere“ beim SynGate Label veröffentlichte, ist er für sein neues Werk wieder zu MellowJet Records (sein zweites bei diesem Label) zurückgekehrt. Das neue Album hat er „Beyond Time Structure“ betitelt und besticht zunächst durch ein sehr ansprechendes Coverartwork. Die sieben Stücke der CD variieren in der Laufzeit zwischen 6:38 und 13:53 Minuten.






Schon der elfminütige Opener „Children Of Andromeda“ weiß auf voller Länge zu überzeugen, denn Rhythmus, Klangfarben und Melodieführung nehmen sofort gefangen. Nach einem etwas verhaltenen Beginn aus sich langsam aufbauenden Flächen entwickelt sich nach etwas mehr als einer Minute ein toller Track mit pumpendem Beat. Dieser erste Track übt auf mich – trotz seines stoischen Rhythmus und der sich nur zaghaft verändernden Strukturen - schon eine ungeheure Faszination aus. Unterbrochen wird der Track durch sanfte Flächen und Akustikgitarrensounds die ein mediterranes Flair verströmen. Das hat etwas sehr betörendes an sich, dem man sich kaum entziehen kann.

Im nachfolgenden achtminütigen „Outer Space“ knallt er dem Hörer einen fetten Beat um die Ohren. Auf diesen setzt er dann nach etwas mehr als zwei Minuten treibende Harmonien, die zusammen eine tanzbare, hypnotische Mischung ergeben. Wow, das haut einen mächtig weg, auch wenn es an Melodien fehlt. Es ist ein Rausch der Sinne, der sich vor dem Ohr des Hörers ausbreitet.

Auch das siebenminütige „Reality“ besticht durch einen fetten Beat, der durch Harmonien ergänzt wird, die an Musik der Marke Schiller erinnert. Allerding schafft es Vanderson diesem Stück durch den dynamischen Rhythmus und einige sehr schöne Sounds dem Track seinen ganz eigenen Stempel aufzudrücken. Dem stehen im fast 14minütigen „Underwater World“ zunächst einige sphärische Sounds gegenüber, die den Hörer in die Tiefen der Weltmeere entführen. Aber auch diesem Stück spendiert der polnische Musiker nach wenigen Momenten einen fetten, basslastigen Rhythmus, der eine hypnotische Wirkung beim Hörer auslöst. Dem stellt er eingängige Harmonien und Melodiebögen gegenüber, so dass der Track auch über die volle Länge seinen Spannungsbogen behält.

Das achtminütige „Invisible Contact“ beginnt mit sanften Flächen, die durch den Raum ziehen, um nach wenigen Momenten ebenfalls in einen von pulsierenden Rhythmen dominierten Part überzugehen. Vanderson schafft es auch in diesem Stück – wie auch in den restlichen Tracks – hypnotische, pulsierende Rhythmen mit luftig leichten Harmonien und Melodien zu vereinen.

Mit dem kürzesten Track des Albums, „Sense“ (6:38 Minuten Spielzeit), das in die gleiche rhythmische Kerbe wie die vorangegangenen Stücke schlägt, sowie dem neunminütigen, etwas spacigen „Time Travellers“ endet dann die CD.

Mit seinem neuen Album „Beyond Time Structure“ ist dem polnischen Elektronikmusiker Maciej Wiezchowski aka Vanderson ein sehr rhythmisches Werk gelungen, das auf den Hörer eine hypnotische Wirkung ausübt. Klanglich befindet sich die Veröffentlichung in Form einer CDR ebenfalls auf höchstem Niveau, so dass Freunde der rhythmischen, melodischen Elektronikmusik voll auf ihre Kosten kommen. Bei mir wird diese CD jedenfalls noch einige Runden im Player drehen (am besten mit voll aufgedrehter Lautstärke).

Stephan Schelle, Mai 2017...


Wellenfeld - Ten

08.09.2017
MusikZirkus
Schlicht „Ten“ hat das Duo Andreas Braun und Detlef Dominiczak, das unter dem Namen Wellenfeld elektronische Musik veröffentlicht, ihr mittlerweile zehntes Album betitelt (Anmerkung: gleichzeitig feiert das deutsche Label MellowJet Records sein zehnjähriges Bestehen). Die beiden Musiker, die unter anderem von Bands wie Depeche Mode beeinflusst wurden, präsentieren wieder acht Tracks in ihrem eigenen Stil auf dem aktuellen Album, das Ende April 2017 bei MellowJet Records als CDR erschienen ist. Ihre zuvor erwähnten musikalischen Vorbilder blieben dabei aber unberücksichtigt.






Acht Stücke mit Laufzeiten zwischen 5:38 und 12:34 Minuten finden sich auf der CDR, die den typischen Wellenfeld-Sound projizieren, der von Sequenzerrhythmen bestimmt wird.

Wellenfeld haben die Geschwindigkeit des Sequenzer-Taktes gegenüber ihrem vor zwei Jahren veröffentlichten Werk „Elements“ eine Spur heruntergefahren, denn die neuen Stücke wirken etwas getragener und ruhiger als auf dem Vorgänger. Das zeigt sich auch schon auf dem eröffnenden 5:38minütigen „Reflections“. Langsam kommen zunächst Flächen auf, die nach 30 Sekunden einen Rhythmus aus dem Sequenzer und dem Synthie erhalten, die mich an John Carpenter’s Soundtracks erinnern. Sobald aber die Melodie einsetzt weiß der Kenner, das sind Wellenfeld. Der Track besticht durch eine sehr schöne Melodie.

Im zehnminütigen „Warm Satruate“ kommt dann eine Spur Synthiepop ins Spiel, was vor allem am Rhythmus liegt. Neben diesem macht die hinreißende Melodie dieses Stück zu einem der Highlights des Albums. Das 7:28minütige „Secret Island“ glänzt durch seine außergewöhnliche Rhythmik, auf die Andreas und Detlef dann wieder eine eingängige Melodie setzen, während im Hintergrund die mystischen Sounds dahinfließen.

„Ring Of Saturn 2“ ist die Fortsetzung des auf dem 2006’er Album „Trip To Illusion“ enthaltenen „Ring Of Saturn“. Stimmungsmäßig knüpft es an den Vorgänger an ohne ihn zu kopieren. Sphärisch startet das Duo in den Track „Lo-Fi System“, das eine Spur „Berliner Schule“ aufweist bzw. auch die Nähe zu britischen Acts wie Redshift aufzeigt und mit der eigenen Handschrift kombiniert wird.

Das 12:34minütige „Timecode“ ist ein zunächst schwebender, einfühlsamer Track, der nach gut drei Minuten Fahrt aufnimmt und sich immer weiter steigert. Ein typischer Wellenfeld-Track. Dem schließen sich noch das perlende und von herrlichen Mellotron artigen Sounds bestimmte „Vacuum“ und das mit vertrackt angelegten Rhythmen und hellen Klangfarben dominierte „Nimbus“ an.

Auch mit dem zehnten Album sind sich Wellenfeld treu geblieben und bieten genau das, was man von ihnen erwartet. Allerdings haben sie zum Vorgänger ein wenig den Druck rausgenommen und die Sequenzer eine Spur sanfter getaktet. Das steht aber nicht im Widerspruch zu ihrem Sound, den sie wie gewohnt perfekt auf CDR gebrannt haben. Wer ihre Musik mag, der kann hier bedenkenlos zugreifen.

Stephan Schelle, Mai 2017...


Otarion - Decide

08.09.2017
MusikZirkus
Rainer Klein kennt man seit 1997 in der Elektronikszene als Otarion. Seit 2013 veröffentlicht er seine Musik beim deutschen Label MellowJet Records. „Decide“, das im Sommer 2017 herauskommt, ist das mittlerweile fünfte Album auf diesem Label. Das neueste Werk trägt auf der Rückseite der Hülle den Vermerk „file under: Soundtrack“ und damit liegt das Label richtig, denn Rainer Klein hat seine neun Stücke so aufgebaut, dass sie sich perfekt für die Untermalung von Filmen eignet.






Rainer schreibt im Booklet zu seiner Musik folgendes:
Die persönliche Stimmung, Intuition und Inspiration prägen am Ende das Ergebnis meiner Kompositionen, welche meist Genreübergreifend sind. Wohin die musikalische Reise gehen soll, und welches Stück es auf mein nächstes Album schafft, das entscheide ich aber sehr bewusst. Kraftvolle Musik mit Gefühl, Seele und eigener Persönlichkeit.

Denn so vielfältig wie das Leben, ist auch die Welt der Musik. Deshalb muss ein neues Album auch ein neues Hörerlebnis offenbaren. Diese persönliche Vorstellung ist das Fundament meines musikalischen Schaffens.

Und in der Tat hat er wieder monumentale Elektronikmusik geschaffen die mit weiteren musikalischen Stilelementen verknüpft wurden. Verträumte Melodien treffen hier auf monumentale/hymnische Passagen um dann wiederum mit rockigen Zutaten gewürzt zu werden. Auch mischt er in seinen Tracks elektronische Klangerzeuger mit Naturinstrumenten. Das macht „Decide“ zu einem abwechslungsreichen und spannenden Album. Otarion führt damit den Weg, den er auf seinen letzten Alben eingeschlagen hat, konsequent fort.

Das 9:41minütige „Each Other“ eröffnet den Reigen der neun Tracks auf dem Album und zeigt sich auch von einer Soundtrack artigen Struktur. Hymnische Sounds die zwischen traditioneller Elektronik und sphärischem Artrock pendeln sind zunächst zu hören. Dann setzt ein kraftvoller Rhythmus ein, der dem Stück ordentlich Drive verleiht um im nächsten Moment in eine andere Richtung zu laufen. Da kommen dann im weiteren Verlauf auch pumpende Beats mit rockigen Gitarre auf. In diesem Opener zeigt sich schon der abwechslungsreiche Stil, den Otarion in seinen Stücken aufbaut.

Mit Gitarrenklängen startet „Considered“. Hier werden atmosphärische, leicht in den sphärischen Artrock driftende Harmonien aufgebaut und im weiteren Verlauf mit einem sehr filigranen Rhythmus versehen, zudem sich u. a. eine verträumte Synthiemelodie gesellt. „Contemplate“ verfügt dagegen über den Spirit, den auch MorPheuSz oder Ron Boots & Friends versprühen, während „Varied“ mit tanzbaren Passagen aufwarten kann. Dem folgt dann mit dem 12:15 Minuten langen „Unpublished“ der längste Track des Albums. Leicht spacig beginnt dieses Stück um dann nach ca. zwei Minuten in einen verträumten Part überzugehen. Otarion fügt im Verlauf immer mehr Instrumente bzw. Sounds hinzu und lässt dieses Stück zwischen ruhigen teils ambienten/loungigen und sphärisch/rockigen Passagen (mit E-Gitarre) wandeln. Leicht technoide Züge mit Vocoder verfremdeter Stimme und herrlich eingängiger Melodieführung und sanften Passagen weist dagegen „Seven Chapters“ auf.

Monumentales, Soundtrack artiges Flair versprüht dagegen „Behold“, das im weiteren Verlauf sehr rockige Züge annimmt, sobald der Schlagzeugrhythmus einsetzt. Mit außergewöhnlicher Rhythmik, verknüpft mit wunderbaren Harmonien beginnt „Decisived“ um nach wenigen Momenten in einen unwiderstehlichen, technoartigen Part überzugehen. Das Stück steigert sich immer weiter. Den Abschluss bildet dann das verträumte 7:44minütige „Alternate“ in das Otarion auch wieder einige sehr schöne Gitarrenparts eingebaut hat und das sich im Verlauf rhythmisch steigert (eine Spur Tangerine Dream ist hier auch auszumachen).

Mit „Decide“ hat Rainer Klein aka Otarion wieder ein sehr anspruchsvolles und tolles Album herausgebracht, das die Grenzen zwischen den unterschiedlichen Musikrichtungen – auch wenn es sich hauptsächlich in der instrumentalen Elektronikmusik bewegt - aufhebt. In jeder Faser ist dieses Werk spannend und elektrisierend, denn sobald man sich auf eine Passage eingestellt hat, wechselt Otarion seinen Track ein ums andere Mal in eine andere Richtung. Tolles Werk !!!!

Stephan Schelle, Juni 2017...


moonbooter vs Otarion - Live Muenster 2016

08.03.2017
Uwe
Die beiden scheinen sich gut zu verstehen, der Moonbooter (Bernd Scholl) und der Otarion (Rainer Klein) :-) Die -Live Münster 2016- sprüht nur so vor Spiellaune, das hört man wirklich von der ersten Sekunde an! Richtig kraftvolle und melodische Stücke kommen hier durch die Boxen und : es ist echt schwierig die beiden Stile zu trennen, bzw. zu unterscheiden, so gut ergänzen sich die beiden. Tja, da kann man es kurz machen und Euch ein großes Lob aussprechen : Klasse Arbeit !! Wer auf schöne Melodien steht, sollte hier sofort zugreifen, denn diese Musik tut einfach gut. An Moonbooter und Otarion geht eh kein Weg an vorbei, und die beiden zusammen erst recht nicht! Uwe Sasse / Sequenzerwelten...


moonbooter - Schwarzmond

02.03.2017
MusikZirkus
Etwas mehr als ein halbes Jahr ist seit der letzten Veröffentlichung von Moonbooter, die den Titel „Cosmoharmonics“ trug, ins Land gegangen, da kommt schon ein neues Werk vom Klangzauberer Bernd Scholl auf den Markt. Das neue Album heißt „Schwarzmond“ und zeigt zum ersten Mal die „dunkle Seite“ von Moonbooter, wie er es selber beschreibt. Da passt der Albumtitel perfekt. Aber so richtig dunkel ist es dann auch nicht, denn wir kennen Moonbooters Stil, der auch auf diesem Album herrliche Melodien und tolle Beats bereithält.






Das erste, was auffällt ist das Booklet. Je nachdem, wie man das vierseitige Booklet faltet, hat man drei verschiedene Covermotive zur Auswahl (auf dieser Seite ist eines abgebildet).

Wie bereits auf „The Wave“ vereint das neue Album klassische elektronische Klänge mit der Neuzeit. Bewusst gibt Bernd seine Vorbilder im Booklet des Albums preis: J-M Jarre, VNV Nation, Daft Punk, Michael Cretu und Klaus Schulze. So beschreibt es Bernd selber. Und in der Tat sind einige Inspirationsquellen in den Stücken auszumachen.

Neben dem 1:16minütigen Intro „Praeludium“ hat Moonbooter ein Dutzend Tracks mit Laufzeiten zwischen 2:38 und 8:31 Minuten auf das neue Album gepackt. Leicht dröhnende Synthieklänge eröffnen dieses Intro, das nach wenigen Momenten mit herrlichen Synth-Harmonien überdeckt wird. Danach folgt mit „Daft Moon“, das sich nahtlos anschließt, der erste Track des Albums. Pumpende Beats und tolle Harmonien sowie der Titel des Stückes machen deutlich, das sich Bernd hier stilistisch im Fahrwasser von Daft Punk bewegt. So ein bisschen erinnert mich das auch an dessen Soundtrack von „Tron: Legacy“. Hier hat er das Flair des französischen House-Duos perfekt eingefangen.

Ruhiger geht es dann zunächst in „Deep Breath“ zu. Hier wird es in der Tat für Moonbooter-Verhältnisse etwas dunkler. Aber trotzdem kann man deutlich seine Handschrift erkennen. Nach gut drei Minuten setzt ein Rhythmus ein und der typische Moonbooter-Sound hält wieder Einzug. Dann folgt das 2:33minütige „LuLeLa“, das eine Variante vom Schlaflied „La le lu, nur der Mann im Mond schaut zu“, das durch Heinz Rühmann bekannt geworden ist, darstellt. Bernd hat es stark verändert, denn er setzt eine Klangfolge ein, die wie eine Art Morsezeichen wirkt.

Leicht Pop angehaucht und tanzbar zeigt sich dann „Epiphany“. Der sanfte Anfang mündet dann ungefähr ab der Hälfte in einen druckvollen Track. Dem setzt Moonbooter dann mit „Nachtvogel (the birth)“ einen leicht düsteren Track mit John Carpenter-Flair entgegen (einige Vogelstimmen von Krähen werden mit eingebunden und ergeben so eine mystische Atmosphäre), der später mit einem Ryhtmus aufwartet, der mich ein wenig an Ultravox „Vienna“ erinnert. Rhythmisch mit einem leichten Hauch von Jarre und Daft Punk geht es dann in „Satellite“ weiter. Auch „Theia“ weist einige Spuren von Jarre und dieses Mal Cretu auf, die dann mit dem Moonbooter-Stil verwachsen.

Neben dem atmosphärischen, teils hymnischen „The Raven’s Light“, dem tollen rhythmischen „Apollo 13“, dem wieder düsteren „Nachtvogel (the awakening)“ gibt es dann noch das 8:31minütige „238.900 miles“, das nach einem recht monotonen Beginn asiatisches Flair versprüht und mit einer Gitarrenpassage von Harald Nies aufwartet. Harald spielt hier im letzten Drittel ein recht rockiges Solo auf seiner E-Gitarre. Das ist einfach klasse gemacht. Den Abschluss bildet dann „Daft Moon (reprise)“, das hier aber ein wenig anders als beim zweiten Track klingt, denn statt Rhythmen hat Moonbooter hier Flächen aufeinander gelegt, die wieder einen etwas düsteren Touch haben.

Auch der neueste Output von Moonbooter aka Bernd Scholl ist qualitativ wieder sehr anspruchsvoll. Bernd zeigt auf „Schwarzmond“ einige weitere Facetten seiner musikalischen Finesse und würzt sie mit einigen bekannten Zutaten sodass der Erkennungswert erhalten bleibt. Ein tolles Album.

Stephan Schelle, Januar 2017...


moonbooter - Schwarzmond

25.02.2017
Uwe
Die Idee, ein düster klingendes Album zu machen, fand ich richtig gut - ........ und das Ergebnis auch :-)
Als Bernd "Moonbooter" Scholl dies angekündigt hatte, wurden meine Ohren schon sehr sensibilisiert und somit war ich auf den Trailer sehr gespannt. Und ja, die Sounds klingen härter, dynamischer und für Moonbooter´s Verhältnisse auch düsterer. Hiermit ist Bernd die Ausgewogenheit zwischen seinen melodiösen Stücken und eben den neuen Einfällen recht gut gelungen. Damit eröffnen sich neue Pfade, auf denen Bernd viel neues ausprobieren kann.
Auf der -Schwarzmond- sind doch einige neue Sachen zu hören, die eine etwas düstere Ausrichtung haben. Bernd´s kleiner Stilwechsel gefällt mir außerordentlich gut und wie es so rauszuhören ist, scheint es ihm zu liegen. Klanglich bleiben, wie bei allen Moonbooter-CD´s keine Wünsche offen, da stimmt der kleinste Ton.

Zusammenfassend kann ich aber alle Moonbooter-Fans beruhigen : niemand muss auf seinen typischen, melodiösen Stil verzichten. Auch wenn es etwas düsterer klingt : wo Moonbooter drauf steht, ist auch Moonbooter drin!
Uwe Sasse, sequenzerwelten.de...


Uwe Reckzeh - Mirror Images

25.02.2017
MusikZirkus M.
Nach dem herausragenden „Subsesizer“ aus dem letzten Jahr lässt der deutsche Elektronikmusiker Uwe Reckzeh im März 2012 ein neues Werk unter dem Titel „Mirror Images“ folgen. Acht Stücke hat Uwe auf seinem neuen Werk untergebracht, die auch seinen bisherigen hohen qualitativen Standard widerspiegeln. Bei einigen Tracks ging mir durch den Kopf „Könnten sich Tangerine Dream heute so anhören, wenn sie ihren Stil der 80’er (unter Mitwirkung von Johannes Schmoelling) fortgeführt hätten?“.





Los geht es mit dem wunderbaren Titelstück, das zunächst sanft schwebende Flächen durch den Raum schickt. Nach etwa gut zwei Minuten wird es dann intensiver, denn ein Sequenzerrhythmus entwickelt sich langsam aus dem Hintergrund und schiebt sich nach vorne. Jetzt tuckern die Synthies und es wird rhythmisch und hypnotisch zugleich. Langsam entwickelt sich der Track, in dem neue Elemente und Harmonien hinzukommen. Nach gut vier Minuten legt Uwe dann eine Melodielinie auf den elektronischen Unterboden. Ein sehr schön verträumtes Stück, das vor allem im zweiten Teil deutliche Anleihen an die großen Tangerine Dream aufweist.

„Waiting Steelness“ nennt sich der zweite Track, der sofort mit Sequenzerrhythmen startet. Dieses Stück rückt für mich stilistisch - auch von der Klangfarbe des Synthies - in die Ecke der niederländischen Elektronikmusik. Uwe hat hier einen recht rhythmischen Track eingespielt (mit programmierten Drums), der sofort ins Hirn geht. Hypnotisch und die Sinne beraubend geht es dann in „Contribution“ zu. Dieses Stück vernebelt einem die Sinne schon zu Beginn durch die tolle Rhythmik und die darauf gelegten Flächen. Dazu zirpen die Synthies, so als würde man sich in einem elektronischen Dschungel befinden. Das hat was unglaublich fesselndes. Der Rhythmus - auch wenn er sich leicht verändert - schreitet monoton voran und Uwe spendiert dem Ganzen nach einigen Minuten dann eine wohlige Melodie.

Rhythmisch und mit einer tollen Melodie geht es dann bei „Most Diversion“ weiter. Diese Melodie setzt sich im Ohr fest und könnte auch gut im Radio gespielt werden. Ein toller Track, bei dem man so richtig abgehen kann. Diesen Titel muss Uwe unbedingt in sein Liveprogramm aufnehmen. Es folgen weitere vier Stücke die den vorangegangenen in nichts nachstehen.

Mit „Mirror Images“ ist Uwe Reckzeh ein toller Nachfolger seines hervorragenden Werkes „Subsesizer“ gelungen (für letzteres bekam er eine Nominierung in der Kategorie bestes Album national bei der Schallwelle-Preisverleihung). Mit dem neuen Werk zeigt Uwe eine konstante Leistung, die ihn mit an die Spitze der Szene katapultiert - wenn es nicht schon das letztjährige Album geschafft hat. Wer Uwe’s bisherige Werke mag und auch die Musik von Tangerine Dream, der sollte sich dieses Werk unbedingt zulegen.

Stephan Schelle, März 2012...


Faber - Universal Flow

25.02.2017
MusikZirkus M.
Faber ist das Pseudonym des deutschen Musikers Ronald Schmidt. Nach „Spacefish“ und „Spaceseed“ ist es die dritte Begegnung mit ihm. Im Frühjahr 2012 kam bei MellowJet Records sein neuestes Werk unter dem Titel „Universal Flow“ als CDR heraus. Es ist das mittlerweile sechste Werk, das er als Faber auf den Markt bringt.





Acht Stücke mit Laufzeiten zwischen 4:37 und 7:13 Minuten Spielzeit finden sich auf dem Silberling. Los geht es mit dem etwas mehr als sechsminütigen Titelstück. Das erste was auffällt sind ungewöhnliche Sounds auf denen sich dann aber wunderbare Harmonien ausbreiten. Auch der Rhythmus ist sehr akzentuiert und strukturiert angelegt. Das gefällt mir ausgesprochen gut. Nach gut anderthalb Minuten kommt dann eine Melodie hinzu die dem Ganzen eine eigenwillige Note verleiht. Das ist mal ein Sound der schon bekannte Klänge mit wirklich Neuem verbindet. Ich kann die eigenartige Stimmung, die Faber damit erzeugt, gar nicht recht beschreiben, auf jeden Fall lässt er aber ein sehr gutes Gefühl zurück.

Es folgt „Spacestation One“, das zunächst nicht sphärisch, sondern recht rhythmisch beginnt. Dann fügt Faber ungewöhnliche Sounds hinzu, die etwas bedrohend oder mystisch, aber auch erhaben klingen. Ich kann mir gut vorstellen wie eine Raumkapsel zu dieser Musik auf eine Raumstation zuschwebt. Nach einiger Zeit kommen Synthiechöre hinzu und lassen das Bild ein bisschen heller erscheinen.

„Ten Thousand Lightyears“ kommt mit einem schönen Rhythmus und einer wunderbaren Synthiemelodie daher. Das klingt vertraut und die Sounds schmeicheln sich förmlich im Gehörgang ein. Im weiteren Verlauf kommt auch noch Gesang hinzu der mit Vocoder verfremdet wird. Jetzt habe ich so ein bisschen das Gefühl einer sanften, langsamen Andy Pickford Nummer zu lauschen.

Der Beginn von „Wind Of Times“ wird zunächst von synthetischen Windgeräuschen bestimmt. Dann kommt aber aus diesem Klangnebel eine zerbrechliche Melodie bzw. ein Sound, der das ganze recht lieblich (nicht kitschig) klingen lässt. Ein wunderbarer Titel, der zur Entspannung geeignet ist. Hier kann man die wahrlich die Seele baumeln lassen.

Auch wenn Faber es in einer anderen Klangart spielt, so erinnert der Anfang von „Caravan Of Dreams“ doch eine klein wenig an Kraftwerks „Autobahn“. Und doch hört sich die Musik völlig anders an. Faber hat eine sehr schöne Melodie in dieses Stück integriert. Das geht sofort ins Ohr. Eine Spur Ron Boots klingt dann aus dem nächsten Stück „Nomans Return“, das durch einen herrlichen Rhythmus, auf dem sich einfühlsame Harmonien breit machen, bestimmt wird. Auch eine Art Akustikgitarre mischt sich in dieses Getümmel und verfeinert den Track. Wenn der pfeifende Sound einsetzt, dann kratzt Faber aber haarscharf am Kitsch vorbei. Ansonsten gefällt mir der Track aber sehr gut.

Sehr verspielt und auf Stimmungen ausgelegt ist „Terra Antigua“. Auch kommen in diesem Stück einige Sounds hoch, die recht asiatisch (chinesisch oder japanisch) klingen. Die Melodie im asiatischen Touch steht im krassen Gegensatz zum vertrackten Rhythmus, der im Hintergrund seine Arbeit verrichtet. Ein tolles Klangerlebnis. Den Abschluss bildet dann „Stairway To The Stars“, ein sehr melodiöser Track, der romantisch in den Nachthimmel weist.

Mit „Universal Flow“ ist Faber aka Ronald Schmidt ein sehr schönes Elektronikalbum gelungen. Vor allem die frischen Sounds sind es, die mich begeistert haben. Daneben hat Ronald aber auch Wert auf melodische Tracks gelegt, was die CD sehr eingängig macht. Ein Album das ich empfehlen kann.

Stephan Schelle, Mai 2012...


Harad Nies - Cableworld

25.02.2017
MusikZirkus M.
Nach dem letztjährigen Album „Torodial Sequences“, bei dem sich Harald Nies mit Planetenklängen beschäftigte und das sehr ruhig ausgefallen ist, zeigt er auf „Cableworld“, seinem mittlerweile neunten Album, wieder eine andere Seite seines musikalischen Oeuvres. Harald bietet in seinen Stücken eine Mixtur aus herrlichen Sequenzer- und Synthiesounds mit dem atmosphärischen Spiel auf seiner Gitarre.





Die neun Stücke haben Laufzeiten zwischen 4:22 und 11:51 Minuten. Mit dem kürzesten Stück „Opening“ führt uns Harald recht sphärisch in das Album ein. Man hat das Gefühl als würde man bei der Musik durch den Raum schweben. Nach anderthalb Minuten kommen dann etwas dunklere Töne hinzu, die aber nicht bedrohlich wirken. Einige Momente später wechselt die Stimmung und hypnotische Sequenzen halten Einzug. Nahtlos geht es in den nächsten Track „Smooth Traffic“ hinüber, der jetzt einen tollen Rhythmus und eine eingängige Melodielinie zum bisherigen Sound addiert. Das klingt einfach nur gut. Immer weiter entwickelt sich das Stück, in dem weitere klangliche Komponenten hinzugefügt, andere wiederum weggelassen werden. So ist die Musik im ständigen Fluss, in dem man sich treiben lassen kann.

Es folgt „Riding On Light Waves“. Dieser Track hat einiges vom Sound der „Berliner Schule“ und doch ist er anders. Flächen, Sequenzer, Schlagzeugrhythmus und tolle Melodielinien gehen hier eine perfekte Verbindung ein.

Perlende Synthies starten in „Absorption“, den längsten Track des Albums. Nach gut anderthalb Minuten startet der Sequenzer und die dann einsetzenden Flächen und Harmonien schieben sich direkt unter die Haut. Wenige Momente später fügt Harald noch einen stampfenden Beat hinzu. Die Melodielinie, die er in einem Orgelsound spielt, scheint im krassen Gegensatz zu den Rhythmen zu stehen und passt vielleicht gerade daher so gut dazu. Im zweiten Teil kommt dann auch Haralds atmosphärisches Gitarrenspiel endlich zum Einsatz. Nicht zu rockig für den Elektronikfreund und doch mit genug Gefühl und Dynamik um zum Rockbereich hinüber zu schielen.

Bei dem etwas mehr als zehnminütigen „Celebration Of E“ bin ich mir nicht ganz sicher, was ich davon halten soll, da hier einige Tonfolgen stoisch beibehalten bzw. wiederholt werden, ohne das es eine Abwechslung gibt. Das ist mir eine Spur zu eintönig. Es ist aber auch der einzige Kritikpunkt an dem Werk.

Mit einem mystischen Rhythmus startet „Lord Of Technologie Part 1“. Auch die einsetzenden Synthies unterstützen diese mystische Stimmung, setzten aber schöne Harmoniebögen darauf. Nahtlos geht es dann in „Part 2“ über. Auch dieses Stück kommt recht mystisch aus den Boxen, übernimmt aber weder Rhythmus noch Melodik des ersten Parts. Ein langsam dahin trabender Track, bei dem am Ende Harald noch einmal mit rockigen Riffs seine Gitarre einsetzt.

Das fast zehnminütige „Copper And Sand“ ist eine verträumte Elektroniknummer. Die wunderbaren Melodielinien werden im Mittelteil von einigen Gitarrensoli unterbrochen, was dem Stück aber eine gewisse Spannung beschert. Den Abschluss bildet dann „Future Connexion“. Hier kommen die Sequenzer wieder zu ihrem Einsatz. Mit einer wunderbaren Melodie, die auch wieder an die „Berliner Schule“, insbesondere an Tangerine Dream erinnert, beschließt Harald dann sein neues Album. Allerdings kommt auch hier wieder sehr schön seine sphärisch, mit rockigen Untertönen bestückte E-Gitarre zum Einsatz.

Mit „Cableworld“ hat Harald Nies wieder ein wunderbares Album der Elektronikszene geschenkt. Die CD ist durchzogen von eingängigen, wunderbaren Melodielinien. Bernd „Moonbooter“ Scholl hält das Album laut Angaben auf seiner Labelseite für „einen echten Geheimtipp“. Da kann ich ihm nur zustimmen. Wer auf melodiöse Elektronikmusik steht, der bekommt hier ein klasse Album. Sehr empfehlenswert.

Stephan Schelle, Mai 2012...


moonbooter - Cosmophonica

25.02.2017
MusikZirkus M.
Am 15.09.2012 trat der in der Eiffel wohnende Elektronikmusiker Bernd Scholl aka Moonbooter im Bochumer Planetarium auf und präsentierte sein neuestes Album live, das den Titel „Cosmophonica“ trägt. Im Planetarium zeigten die Stücke eine sehr starke Wirkung zusammen mit den herrlichen Großanimationen, die unter der Kuppeldecke projiziert wurden. Nun muss sich zeigen, ob die Tracks auch ohne die visuelle Unterstützung funktionieren. Neben der normalen Audio CDR erscheint das Album auch noch als DVD im 5.1 DTS-Format.





Auf seinem neuesten Album fragt sich Moonbooter, was geschehen wird, wenn in Billionen von Jahren keine leuchtenden Sterne mehr am Himmel zu sehen sind und unser Universum ein dunkler, fader und kalter Ort geworden ist. Lange Zeit davor saugen Schwarze Löcher die letzte Materie auf und Galaxien driften ziellos im Weltall davon. Was wird dann passieren, in einer Zeit dunkler Einsamkeit? Wird alles mit einem großen Riss oder einem großen Knirschen enden, oder wird alles verbunden und es entsteht vielleicht etwas Neues? Das Ganze hat Moonbooter in 14 Klangbilder, die von seiner typischen rhythmischen und melodischen Musik durchzogen sind, dargestellt.

Wie bei einem Konzeptwerk lässt Moonbooter die meisten Stücke nahtlos ineinander übergehen, so dass ein zusammenhängender Bezug der einzelnen Stücke entsteht. Los geht es mit dem Track „Introducing ...“, das eine Art Intro darstellt. Hier bereitet Bernd den Boden für sein Album, auf das er mit diesem Intro sehr stimmungsvoll einleitet. Dieser Opener wirkt symphonisch, wie ein Soundtrack, der langsam auf ein Ziel hinsteuert. Der am Ende aufkommende pumpende, tackernde Beat stellt dann auch die Grundlage für den zweiten Track „(The) Epic Moments“ dar. Zunächst auf dem Rhythmus aufbauend schält sich nach etwa 45 Sekunden eine Melodielinie heraus, die typisch für Moonbooter’s Musik ist. Schnell ist der Hörer in seinem Musikkosmos gefangen.

Es folgt das zehnminütige Titelstück, bei dem Bernd eine traumhafte Melodie an den Anfang gestellt hat. Erhaben und symphonisch ist dieser Beginn gehalten, bei dem man förmlich davonschwebt. Nach gut drei Minuten werden die Pianomotive von einem fetten, akzentuierten Rhythmus, der sich zunächst noch im Hintergrund bewegt, unterstützt. Nach einer weiteren Minute schmeißt Bernd dann den Sequenzer an und der Track stampft, wie eine Lok voran. Ab Minute sieben hat wieder die Pianomelodie das Sagen und der verträumte Part vom Anfang steht wieder im Vordergrund.

Bei „Last Exit To Eternity“ kommt durch die Instrumentierung zunächst ein etwas asiatisches Flair auf, das recht sehnsuchtsvoll ins Ohr geht. Sobald aber nach gut einer Minute eine sehr schöne Sequenzerrhythmik einsetzt, ändert sich das Bild. Bei mir werden Assoziationen wach, die eine Mischung aus Tangerine Dream und Schiller hervorrufen. Und doch braut Moonbooter hier sein ganz eigenes Süppchen, das sehr wohlschmeckend aus den Boxen kommt. Dabei hat er dröhnende Sounds in den Track eingebaut, die ihm ein gewisses Volumen verleihen.

Zum Vocoder greift Bernd dann im Stück „Like Angels“. Den Text kann man aufgrund der Verfremdung nicht wirklich verstehen, das ist aber auch gar nicht so wichtig, denn der Track geht mit seinem frischen und schnellen Rhythmus gut ins Ohr. Nach diesem schnellen Stück geht es in „Interstellar Sunset“ zunächst wieder sehr schwebend zur Sache. Hier gefällt mir aber der punktuelle Rhythmus sehr gut (erinnert mich eine Spur an Ron Boots). Im Verlauf des Stückes nimmt dieser immer mehr an Dynamik zu, behält aber zwischendurch eine gewisse Trägheit, die ihm etwas spaciges verleiht.

„Good Bye Elements“ ist eine typische Moonbooter-Nummer, was Rhythmik und Melodik angeht. Beim vierminütigen „Nothing Is Infinite“ hat Bernd einen punktuell gesetzten Rhythmus platziert. Darauf sind zunächst abwartende Harmoniefolgen gelegt. Es klingt so, als würde noch etwas kommen, das beginnt dann aber erst nach zweieinhalb Minuten, wenn die Melodiemuster eine eingängige, schnelle Form annehmen. Mit einem rockigen Rhythmus ist „Desire Is Irrelevat“ versehen, der von einigen monotonen Harmoniefolgen unterbrochen wird. Stoisch aber hypnotisch marschiert dieser Track voran. Das hat was von Elektro/Wave und weist einen eingestreuten, düsteren Sprechgesang auf.

Mit Steeldrum ähnlichen Klängen wartet dann „Struggle Beyond Afterlife“ auf, das dadurch eine ganz eigene Note bekommt. Darunter legt Bernd nach einigen Momenten einige Synthieflächen, was sehr mystisch und spacig klingt. Auch die restlichen Titel, von denen noch „Multiverse“ Ohrwurmcharakter aufweist, halten den hohen Standard. Der letzte Track „Death Of The Last Star“ endet mit einer traurigen Kinderstimme die sagt: „Papa guck mal, am Himmel sind gar keine Sterne mehr.“

Auch das neueste Werk von Moonbooter hält dem hohen Qualitätsanspruch stand, den auch schon seine bisherigen CDs aufwiesen. Bernd Scholl schafft es immer wieder mitreißende Melodien mit knackigen Rhythmen zu versehen. Ein klasse Album, das mir vor allem in der DTS 5.1-Version viel Freude bereitet hat, denn erst hier kommen die Sounds so richtig zur Geltung. Der Surround-Mix ist ihm sehr gut gelungen und man hat das Gefühl von Klängen umspült zu werden. Sehr empfehlenswert.

Stephan Schelle, September 2012...


Wellenfeld - Endless Summer

25.02.2017
MusikZirkus M.
Das Duo Wellenfeld, das sind Andreas Braun und Detlef Dominiczak, hatte thematisch auf ihren bisherigen sechs Alben immer den Weltraum im Fokus. Titel und Cover des in 2012 erschienenen siebten Albums gehen da in eine ganz andere Richtung. „Endless Summer“ heißt das als CDR bei MellowJet Records herausgekommene Album. Wer möchte nicht einen endlos andauernden Sommer, bei mir rennen die beiden mit diesem Titel jedenfalls offene Türen ein.





Das Cover zeigt eine Poollandschaft an einem Hotel, was schon mal auf mediterranes Feeling hoffen lässt. Und in der Tat beginnen Wellenfeld mit dem Opener „Chilling“ luftig und locker. Nachdem das Geräusch eines startenden Jets den Boden für den musikalischen Urlaubstrip bereitet, legen die beiden Mit Akustikgitarren-Klängen und Keyboardsounds los. Das Ganze ist wahrlich entspannt und verbreitet sofort sommerliches Gefühl. Nach wenigen Momenten bin ich gedanklich an einer Strandbar und genieße einen wunderbaren Drink, während ich in die untergehende Sonne blicke. Allerdings scheinen wir uns noch im Anflug auf die Urlaubsinsel zu befinden, denn der Track endet wiederum mit Flugzeuggeräuschen und einer Ansage einer Flugbegleiterin und des Flugzeugkapitäns.

Spätestens im nächsten Stück sind die beiden Musiker und die Hörer dann aber am Strand, denn der Track trägt den Titel „Blue Beach“. Sphärisch kommen die Klangkaskaden aus den Boxen und lassen den Hörer zunächst schweben. Im ersten Moment hatte ich das Gefühl eines Gleitfluges oder einer schwebenden Szenerie unter Wasser. Doch sobald dann die Melodie einsetzt und ein Schlagzeugrhythmus sich hinzugesellt nimmt der Track an Fahrt auf. Die Akustikgitarre ist hier auch wieder zu finden und bringt eine Gänsehaut treibende Melodielinie hervor. Beim hören der Musik wünsche ich mich gleich in den Süden zurück.

„Sphere“ ist ein herrlich rhythmischer Track mit pumpenden Beats, während „Mare Moon“ wie ein Stück aus IC-Zeiten (G.E.N.E.) klingt. „Sun Down“ beginnt zunächst mit weiten Synthieflächen, die nach etwa einer Minute durch Sequenzerrhythmen unterstützt werden. Der Rhythmus nimmt weiter zu und perlt so dahin, geistig befinde ich mich ebenfalls am Strand und blicke auf das weite Meer, während die Sonne am Horizont unterzugehen scheint.

In „Step By Step“ scheinen wir schon wieder an Bord eines Flugzeuges zu sein, denn neben den akustischen Signalen, die darauf hindeuten sich anzuschnallen, kommt auch wieder eine Ansage vom Kapitän. Nichts desto Trotz ist dieser Track aber auch locker und luftig und sehr mediterran gehalten. Mir ist sowieso noch nicht nach Abflug zumute. Es folgen noch „Summer Breeze“ (erinnert mich an Moonbooter) und „Logic Ambient“. Und mit „Biowave (Mondmann / WakeUp-Mix)“ ist dann noch ein Remix des Stückes „Biowave“ vom 2008’er Album „Sunshine“ als Bonustrack auf der CDR enthalten. Bernd Scholl aka Moonbooter hat diesen Titel in einer sehr rhythmischen Variante remixt, die von ihren Beats an eine schnellere Version von Kraftwerk erinnert.

Mit „Endless Summer“ ist Wellenfeld eine relaxte CD gelungen, die den perfekten Soundtrack zum Wegbeamen an einen fernen Strand darstellt. Ein sommerliches Album für die blauen Stunden oder einfach nur zum relaxen.

Stephan Schelle, September 2012...


Faber - Sounddiver

25.02.2017
MusikZirkus M.
Faber ist ein Pseudonym für einen deutschen Elektronikmusiker, der mit „Sounddiver“ bereits seine siebte CD auf den Markt bringt. Hinter dem Projekt steckt der deutsche Ronald Schmidt. Es ist nicht ganz ein halbes Jahr her, seit das letzte Album von Faber unter dem Titel „Universal Flow“ herausgekommen ist, da taucht Ronald Schmidt auch schon wieder in die synthetischen Tiefen ab um den Hörer mit herrlichen Klangmalereien zu versorgen. Und um dieses zu unterstreichen hat er sein neuestes Werk „Sounddiver“ genannt.





Mit perlenden Klängen, kombiniert mit sphärischen Klangwolken und herrlichen Harmonien beginnt sein Einstieg in das neue Album, dem Titelstück. Nach wenigen Momenten schält sich aus diesen Klanggebilden eine Melodie heraus, die sich schnell im Hirn festsetzt. Das hat für mich etwas, das man so auch von anderen Musikern der Szene schon kennt. Und doch macht Faber seine Sache hier gut, denn die Klänge schmeicheln sich förmlich in die Gehörgänge des Hörers ein. Ein toller Opener der CD.

Es folgt das zehnminütige „Mellotrin“ (ja, das ist kein Schreibfehler). Sanfte Melodiebögen und ein ebenso sanfter Rhythmus bestimmen hier das Bild. Einfache Melodiebögen lassen die Gedanken des Hörers entschwinden. „Beautiful Mind“ beginnt langsam, entwickelt sich aber immer mehr, je länger der Track dauert und zieht einen immer mehr in die melodische Musik hinein.

Durch seine vorherrschenden Basstöne, die mit einer Art Pianolinie kombiniert werden, zeigt sich „Subway“ von einer anderen, aber immer noch verträumten Art und Weise. Das ist Romantik pur. Hymnisch wirkt das Stück „Da Androids Dream?“, das darüber hinaus durch die E-Drum-Programmierung noch eine besondere Note bekommt.

Rhythmisch zeigt sich auch „Hyperbolic“, bei dem Ronald auch seine durch Vocoder verfremdete Stimme als weitere Klangfarbe einsetzt. Ansonsten bleibt er seinem melodischen Stil treu. Das folgende „Rain And Thunder“ ist wieder so eine verträumte, durch Piano und Streicher sehr klassisch wirkende Nummer, während „Out Of The Dark“ durch seine schönen Synthiemotive besticht. Auch hier finden sich einige gesprochenen Worte als weiteres Stilmittel im Track wieder. Zum Ende des Tracks wird es immer rhythmischer und druckvoller. Sanft geleitet dann das letzte Stück „Lands End“ aus dem Album.

Auch mit seinem siebten Werk hat Ronald Schmidt aka Faber wieder herrliche Melodiemotive auf einer CD versammelt. Die Musik ist leicht zu konsumieren und verbreitet eine wohlige Atmosphäre. Und was will man mehr?

Stephan Schelle, November 2012...


moonbooter - Zeitenwende

25.02.2017
MusikZirkus M.
Der aus der Eiffel stammende Elektronikmusiker Bernd Scholl, der als Moonbooter seine rhythmische Elektronikmusik veröffentlicht, bringt nach dem letztjährigen „Cosmophonica“, das seine Cosmo-Trilogie abschloss, mit Zeitenwende Anfang 2013 sein neuestes Werk heraus. Der Albumtitel „Zeitenwende“ deutet darauf hin, dass Bernd eine neue Dekade für sich angestoßen hat. Nach der Cosmo-Trilogie wollte er etwas Neues ausprobieren, ohne sich selbst zu verleugnen.





Bernd Scholl sagt selbst zur Produktion: „Im Fokus sollte nicht alleine mein eigenes Verständnis für klangliche Perfektion liegen, sondern viel mehr auf der emotionalen Kraft und einem abwechslungsreichen Wechselspiel der Klänge: Harte Sounds gemischt mit weichen Beats. Treibende Rythmen, die erst nach Minuten eines melancholischen Intros, den Song vollständig umkrempeln.“

Bernd hat zunächst seine Herangehensweise an die Kompositionen geändert und die meisten Stücke am Klavier eingespielt und erst danach auf die Elektronik portiert. Das war für ihn etwas völlig Neues und hat sichtlich die Stücke beeinflusst. Wer Moonbooter’s rhythmische Musik liebt und nun seichte, Klavier betonte Musik vermutet, den kann ich beruhigen. In der neuen CD steckt immer noch der typische Stil von Moonbooter.

Mit dem Stück „9-Zeit“ eröffnet die CD recht sanft und verträumt. In diesem ersten Stück lassen lediglich die Sounds, die Bernd benutzt, zu Beginn die Nähe zu seinen bisherigen Veröffentlichungen durchscheinen. Aber auch in dieser etwas sanfteren Form, die nach etwas mehr als zwei Minuten durch herrliche Rhythmusmuster durchbrochen wird, macht er eine gute Figur. Vor allem ab dem Zeitpunkt, an dem der Rhythmus einsetzt, ist man wieder im Moonbooter-Kosmos gefangen und fühlt sich sofort heimisch.

Und auch der zweite Track „Schnurstraks“ (zu diesem Titel gibt es ein sehr schönes Video auf www.mellowjet.de) beginnt zunächst mit herrlichen Flächen und Harmonien um dann von einem leicht pumpenden Rhythmus nach vorn getrieben zu werden. Das ist wieder typisch Moonbooter mit Anleihen an Schiller. Noch stärker in Richtung Schiller deutet dann das folgende „Noch ein Tag“.

In „Alles wird anders“ klingt Moonbooter gar nach Ron Boots & Friends bzw. nach Morpheusz. Hier agiert er - vor allem durch den gut programmierten Drumcomputer - wie eine Band. Das Stück zeigt, wie wandlungsfähig Bernd ist. Und in „Schweben“ hat er dem Titel entsprechend Flächen eingespielt, die beim Hörer die Schwerkraft außer Kraft zu setzen scheinen. Im Stück „Okzident“ huldigt Bernd dann der „Berliner Schule“, denn einige der Sequenzerrhythmen erinnern doch sehr stark an Tangerine Dream („Das Mädchen auf der Treppe“ lässt in einigen Passagen grüßen).

Moonbooter aka Bernd Scholl verbindet traumhafte Harmonien und sanfte Melodiebögen mit dezenten Rhythmusstrukturen, die ein verträumtes Gesamtbild zeichnen. Das ist Musik zum wegfliegen. Auch wenn er die Rhythmusgeräte gebändigt hat und nicht so wild, wie auf seinen anderen Alben vom Zaum lässt, so strahlen die Stücke auf „Zeitenwende“ doch eine große Atmosphäre aus. Ein wie von Moonbooter gewohntes qualitativ hochwertiges Album, das es als CD und auch als DVD (dann im Dolby Surroundsound 5.1) gibt. Wer Moonbooter’s Musik mag, der kann hier wieder bedenkenlos zugreifen.

Stephan Schelle, Februar 2013...


Wellenfeld - Pandemie

25.02.2017
MusikZirkus M.
Das aus dem Ruhgebiet stammende Elektronikduo Wellenfeld, das sind Andreas Braun und Detlef Dominiczak, legen nach ihrem letztjährigen Ausflug in seichtere Gefilde auf dem Album „Endless Summer“ wieder ein typisches Wellenfeld-Album vor, das wieder diese faszinierende Mischung aus traditioneller Elektronikmusik, Electro / Electropop und E.B.M. verbindet. Darüber hinaus haben sie aber auch noch symphonische Elemente eingefügt, die aus dem Konzeptwerk „Pandemie“ eine Art Soundtrack macht.





Wellenfeld widmen sich auf ihrem neuesten Album „Pandemie“ einem sehr düsteren Thema: Der Pandemie, einer weltweiten Ausbreitung einer ansteckenden Krankheit und wohl einer der wahrscheinlichsten Endzeit-Katastrophen für die gesamte Menschheit. Und in Zeiten von Schweine- oder Vogelgrippe hat dieses Thema schon längst von uns Besitz ergriffen. Und sind wir mal ehrlich, eine Epidemie oder Pandemie würde sich in der heutigen vernetzten Welt sehr schnell ausbreiten.

Das sich die beiden weiterentwickelt haben und ihr Konzept wie einen Soundtrack angelegt haben, zeigt sich bereits im Opener „Sunrise At Medival“, das sehr symphonisch mit Streichern beginnt und dann einen bedrohlichen Sound annimmt. Darauf folgt „The Alert“ mit Sirenen und Chören, die an „Carmina Burana“ erinnern, so düster und bedrohlich ist dieser Track angelegt. Aber schon im nächsten „Prophecy“ wandelt sich das Bild und Wellenfeld hauen dem Hörer einige BPM um die Ohren. Diese drei ersten Stücke zeigen schon, welch abwechslungsreiches Werk die beiden Elektroniker da erstellt haben. Die insgesamt 19 Stücke, deren Laufzeiten zwischen 1:07 und 7:17 Minuten variieren, stellen ein in sich kompaktes Werk dar, da die Stücke nahtlos ineinander übergehen und so quasi eine Geschichte erzählen. Aus diesem Grund kann man das Album auch nur in einem Stück hören.

„Looming The Doom“ weist mit seinem orchestralen Arrangement Ähnlichkeiten zu Christopher Frankes Soundtrack zur TV-Serie „Babylon 5“ auf. „Archaic Dance“ wirkt dagegen wie eine Mischung aus typischem Wellenfeld-Sound und dem Stil von Tangerine Dream. Es ist müßig an dieser Stelle alle Titel zu beschreiben, denn die CD steht als Ganzes. Ein episches Werk voller hymnischer Klanglandschaften, die mit Streichern und Bläsern arrangiert wurden und mit technoiden Rhythmen und düsteren sowie herrlich melodischen Sounds verfeinert wurden.

Wellenfeld schaffen es auf „Pandemie“ einen hohen Spannungsbogen zu erzeugen und beim Hörer das Kopfkino einzuschalten. Beim Hören der CD laufen so förmlich bewegte Bilder vor dem geistigen Auge ab. Für mich haben Wellenfeld mit „Pandemie“ ihr Meisterstück abgelegt, denn der Sound nimmt sofort gefangen. Herrlich symphonische Parts werden dabei von sehr schönen Melodien und teils technoiden Rhythmen durchbrochen. Ein klasse Album.

Stephan Schelle, März 2013...


Uwe Reckzeh - Virtual Minds

25.02.2017
MusikZirkus M.
Es gibt wohl kaum einen anderen Musiker in der Elektronikszene, der durch grandiose Sequenzen und Melodien den Spirit von Tangerine Dream besser weiterspinnen kann, wie es Uwe Reckzeh vermag. Nach seinem letztjährigen Album „Mirror Images“ legt er im Herbst 2013 unter dem Titel „Virtual Minds“ ein weiteres tolles Werk nach. Sieben Stücke, von denen allein sechs jenseits der zehn Minuten liegen und ein weiteres das fast neun Minuten lang ist, hat Uwe auf den Silberling gebannt.





Man weiß nie genau, was gleich passiert und welche Wendung ein Stück nehmen wird. Diesem Geheimnis verpasst Reckzeh den richtigen Anstrich: Immer neue, aber auch bekannt Klänge mischt er wohldosiert mit synthetischen Effekten und erzeugt so im Handumdrehen neue Atmosphären. Auf „Virtual Minds“ lässt er auch Raum für kurze Improvisationen, die seiner Musik die nötige Lebendigkeit einhauchen. Sich selbst modulierende Sequenzen, gewaltige analoge Bässe gepaart mit typischen Harmonien sorgen mal wieder für ein spannendes, abwechslungsreiches Hörerlebnis, welches auch klanglich höchsten Ansprüchen genügen wird. Das verrät der Pressetext und liegt damit nicht verkehrt.

Mit dem 14minütigen „Themes From Iceland“ startet das neue Album zunächst mit unterkühlten Klängen, die schnell herrlichen und mitreißenden Sequenzerrhythmen weichen. Es vergeht nicht mal eine Minute, da haut uns Uwe einen mitreißenden Rhythmus um die Ohren und eine Melodie der Extraklasse schält sich heraus. Das hätten Tangerine Dream nicht besser machen können - ganz im Gegenteil. Sofort ist man im Klangkosmos von Uwe Reckzeh gefangen und wird aus dieser magischen Umklammerung nicht wieder losgelassen. Uwe schafft es über die Gesamtlänge hin den Spannungsbogen am oberen Limit zu halten.

Es folgt das zehnminütige „Remember“. Langsam beginnend steigert sich dieses Stück ebenfalls zu einem Sequenzerlastigen Track. Unwiderstehlich treibt Uwe den Track nach vorne. Es ist müßig alle Stücke zu beschreiben, da sie sich alle weitern auf einem hohen qualitativen Niveau bewegen. Das ist Musik mit Gänsehautfaktor. Man hat oft das Gefühl einer verschollenen LP der großen Berliner Vorreiter Tangerine Dream zuzuhören. Dabei schafft es Uwe Reckzeh aber den Stil von TD weiterzuführen.

Auch mit „Virtual Minds“ hat der Elektroniktüftler Uwe Reckzeh wieder ein beeindruckendes Werk abgeliefert. Das Album strotzt nur so vor toller Sequenzen und herrlichen Melodien. Das Album sollte man unbedingt haben.

Stephan Schelle, Oktober 2013...


Harald Nies - Nighttrain

25.02.2017
MusikZirkus M.
Mit seinem 2013er Album „Nighttrain“ erzählt uns Harald Nies die Fahrt in einem Nachtzug. Es ist dabei egal wo Sie beginnen und wohin die Reise geht. Der Weg ist das Ziel. Während dieser Reise erleben Sie die Stille und Ruhe der Nacht. Lichter huschen vorbei. Es geht voran. Gedanken verschwimmen. Gefangen in diesen Welten hat Schlaf zunächst keine Chance, bis sie sich dann doch den monotonen Geräuschen des Nachtzugs hingeben. Diese Reise gibt einem die Zeit und die Ruhe über das eigene „Ich“ nachzudenken und man weiß „das tut mir gut“. Sie fahren in den Sonnenaufgang, den sie so schon lange nicht mehr wahrgenommen haben. Sie steigen aus und freuen sich auf die Rückreise in ihrem „Nighttrain“. So lautet der Pressetext.





Also steigen wir mal ein, in den Nachtexpress, dessen Fahrt, so sagt es der Untertitel der CD, abends um 23:00 Uhr beginnt und morgens gegen 7:00 Uhr endet.

Mit „Evening Of Departure (11pm)“ beginnt die Reise im Nachtzug zunächst sanft und mit Orgel ähnlichen Klangmustern. Dann kommen rhythmische Keyboardsounds auf, die das Fahren eines Zuges suggerieren. Durch die Klangfarbe habe ich das Gefühl, als würde ich in den Sonnenuntergang fahren, so wie das Cover es auch zeigt. Nach gut drei Minuten steigt die Dynamik der Musik an und Melodiebögen und Rhythmik lassen mich durch die Fenster des Zuges in den aufkommenden Nachthimmel schauen. Das klingt einfach gut und lässt mich zur Ruhe kommen. Immer mehr nimmt der Zug in diesem ersten Stück an Fahrt auf und Harald bringt das mit tollen Melodien zum Ausdruck, in denen auch durchaus mal eine Melodielinie wie bei Kraftwerk zart durchscheinen darf.

Im zweiten Stück „No More Homesick (11:30pm)“ lässt Harald dann die Sequenzer los und der Zug scheint nun noch schneller zu fahren. Darunter mischt er dann herrliche Flächenmuster, aber der Sequenzer bleibt die ganze Zeit über tonangebend. Auch in „Leaving Myself Behind (never)“ sind es die Sequenzer, die für den nötigen Rhythmusboden sorgen. Hier geht Harald aber so rhythmisch vor, dass man kaum die Füße ruhig halten kann. Versehen ist das Ganze mit einer sehr schönen Melodie.

Ruhiger geht es dann im Stück „Tunnel Vision (1am)“ zu. Hier ist der Rhythmus moderat und dazu spielt Harald betörende Melodien und Klänge. An einigen Stellen scheint dann auch die „Berliner Schule“ durch. Hymnisch und erhaben geht es dann im Stück „Still Unfatigued (2am)“ zu. Hier herrschen dann zunächst auch Streichersounds vor, die mich an die Fahrt vorbei an majestätischen Bergen erinnern. Im weiteren Verlauf kommt ein Rhythmus hervor, der ansatzweise Ähnlichkeiten zu Harald Grosskopf’s „So weit, so gut“ aufweist. Auf diesen setzt Harald dann zarte Melodiebögen. Es folgen das verträumte „Nightdream (3am to 5am)“, das zunächst schwebende und dann durch die E-Gitarre rockige „Blurred Sunset (6am)“ bei dem die Sonne aufgeht und das abschließende „Good Bye My Nighttrain (7am)“, das durch die Kombination aus Piano, Synthie und E-Gitarre wie eine wehmütige Elektronik/Rocknummer klingt.

Mit Harald Nies gehe ich gerne auf Reisen, vor allem wenn es im „Nighttrain“ ist, denn er ist in der Lage die Atmosphäre einer nächtlichen Zugfahrt perfekt einzufangen. Eine sehr schöne Produktion, die auch ohne Zug Spaß macht.

Stephan Schelle, Oktober 2013...


Faber - Pictures

25.02.2017
MusikZirkus M.
Dieses Mal wird Roland Schmidt aka „Faber“ mit seinem neuen Album „Pictures“ etwas persönlicher. Bilder aus seiner Vergangenheit waren das Leitmotiv für sein neues Album. Auch wenn er seine eigenen Interpretationen und Intentionen nicht immer direkt ausspricht, so lassen sich diese schnell erraten. Dabei verzichtet er nicht auf seine eigenen Harmoniebögen und Stile, die seine Musik seit seinem ersten Album „Spacefish“ auszeichnen. Soweit der Pressetext.





Den Anfang macht das fast zehnminütige „Beauty“. Mit diesem Stück öffnet Faber ein wahres Klangkaleidoskop. Herrliche Synthiefarben umspielen die Ohren des Hörers. Das klingt, als würde er eine Tür zu einer anderen Welt öffnen und den Hörer mit einfühlsamen, transparenten und direkt ins Herz zielenden Sounds und Melodien überschütten. Der Sound wirkt unglaublich räumlich und man wird förmlich von ihm umringt oder umgarnt. Ein toller Opener, der seinem Namen wirklich gerecht wird.

Eine chinesische Stimme leitet dann in den zweiten Track „Yellow Magic Train“. Dieser ist wesentlich rhythmischer angelegt und weist Spuren von Electropop auf. Ähnlichkeiten zum Yellow Magic Orchestra kann ich allerdings nicht erkennen, da ist die Nähe zu Acts wie Andy Pickford schon eher gegeben, auch wenn die Musik mit den unglaublichen Melodien des Briten nicht ganz mithalten kann. Und doch besitzt dieser Track einiges an Faszination, wie eine mystische Bahnfahrt.

Es folgt „Ad asdra per aspera“. Ethnische Rhythmen (perkussionartig) vermischen sich mit Orgelklängen. Das löst eine eigenartige Stimmung aus. Darauf legt Faber dann eine Melodielinie. Im weiteren Verlauf kommen dann noch Sequenzerrhythmen dazu. Synthetisches Vogelgezwitscher (hier versucht Faber erst gar nicht Tierstimmen naturgetreu darzustellen, sondern zeigt deutlich dass sie mit Synthies hergestellt sind) und eine verträumte Pianomelodie zeichnen das Bild eines „Electronic Forest“, der nach einigen Minuten durch Synthiemelodien/-klänge der Marke Rick Wakeman (allerdings ohne dessen Virtuosität) erweitert wird.

Einen besonderen Charme löst „Blue Planet“ aus, das durch seine Klangfarben antiquiert, aber nicht veraltet wirkt. Technologisch, mit leichten Ansätzen von Kraftwerk und der britischen Band The Art Of Noise wirkt „Art Of Voice“ (Der Titel ist wohl eine entsprechende Anspielung). Dieser Track ist fast tanzbar.

„Phonec“, wie könnte es auch anders sein, beginnt mit einem Telefonklingeln. Dazu gibt es einen Rumbarhythmus und recht rau klingende Keyboardsounds. Die Melodie könnte wieder aus Richtung Kraftwerk herüberwehen. Ganz anders zeigt sich „Desire“, bei dem Faber wieder einfühlsame, weite Klangflächen in den Vordergrund gestellt hat. Das ist Musik die unter die Haut geht und schon nach wenigen Klängen Gänsehaut erzeugt. Das abschließende „Santorin“ geht leicht in Richtung Vangelis und hat durch seine Synthiechöre auch etwas Erhabenes und Sakrales, das gut zum Thema passt.

Auf dem neuesten Werk von Roland Schmidt alias Faber, das den Namen „Pictures“ trägt, zeigt sich der deutsche Elektroniker von seiner abwechslungsreichen Seite. Die einzelnen Stücke weisen die unterschiedlichsten Klangmuster auf, wie eine Compilation verschiedener Künstler. Und doch schafft es Faber die CD als Einheit wirken zu lassen, deren Stücke - trotz ihrer unterschiedlichen Stile - zusammenpassen. Sehr gelungenes Album.

Stephan Schelle, Oktober 2013...


Vanderson - Another Day in Future

25.02.2017
MusikZirkus M.
MellowJet-Records präsentiert mit „Another Day In Future“ das 2013er Album des polnischen Ausnahmemusikers Vanderson. Im Stile der Berliner Schule zaubert Vanderson eine fantastische Klangwelt, voll mit traumhaften Melodien, Klanglandschaften, Sequenzen und auch lebhafter Rhythmik. Auch dezente Elemente des Spacerock fanden, wie im Song „Sunblast“, ihren Weg auf das Album.





Zwischen den einzelnen Tracks sorgen perfekt inszenierte Traumphasen für die nötige Entspannung. Dabei stützt sich der Musiker gänzlich auf die perfekte Kontrolle seines rein synthetischen Geräteparks. Klanglich ist das Album auf allerhöchstem Niveau. Vanderson schafft dabei den Spagat zwischen klassischer Berliner Schule und neuzeitiger Elektronik, wie kaum ein anderer.

Vier Stücke die es auf mehr als 13 Minuten bringen sowie ein Track mit mehr als sieben Minuten zeugen davon, dass Vanderson seiner Musik Zeit gibt. Auch wenn das Cover nach einem Titelblatt eines alten Groschenromans oder eines Filmplakates aus den 60’ern oder 70’ern aussieht, so wirkt es doch sehr ansprechend und steht im Kontrast zu der herrlichen Musik, die Vanderson auf dem Album zusammengestellt hat. Gar nicht antiquiert, sondern sehr eingängig und transparent kommen die Harmonien aus den Boxen geflogen. Das zeigt sich schon beim Opener „Art Of Existence“, der mit 14:31 Minuten zu Buche schlägt.

Zunächst schweben die Flächen durch den Raum, so wie es für die „Berliner Schule“ nicht unüblich ist. Dem mischt Vanderson einige Synthiechöre bei, die recht sakral wirken. Langsam baut sich das Stück auf und nimmt Fahrt auf, sobald der pumpende Rhythmus aus dem Off nach vorne drängt. Zwar sind die Harmoniebögen und Rhythmen recht monoton und stetig angelegt, doch lösen sie durch zahlreiche Einwürfe eine äußerst spannende und fesselnde Wirkung aus.

Windgeräusche leiten dann nahtlos in den zweiten Track, das Titelstück, über, das es auf fast 15 Minuten bringt. Dieser Track beginnt auch erst recht verhalten und bekommt dann durch hellere Synthieklänge einige Melodiemuster verpasst, die mystisch, futuristisch aber immer sehr harmonisch klingen. Die Gedanken fliegen dabei auf und davon. Sobald die Sequenzer nach ca. fünf Minuten an die Arbeit gehen, wird es fesselnd. Das ist wieder sehr in der „Berliner Schule“ verwurzelt, allerdings mischt Vanderson einige Klangfarben bei, die eine gänzlich neue Mischung ergeben.

Surreale Sounds sind das Bindeglied zum nächsten Track mit dem Titel „Memories“. Dieses Stück wirkt zunächst bombastisch und etwas bedrohlich, da die Klänge eine Spur Düsternis inne haben, ohne aber zu bedrücken. Das hellt sich nach etwas mehr als drei Minuten auf und geht dann in ein tolles Sequenzer orientiertes Stück über.

Es folgt das hinreißende „Sunblast“, bei dem das Gitarrensolo von Steve Slawomir Tudruj dem Sound von Vanderson eine rockige Note verleiht. Ein toller hypnotischer und rhythmischer Track. Den Abschluss bildet dann das mit 7:38 Minuten kürzeste Stück des Albums, „New Hopes“. Mit diesem „Rausschmeißer“ hat Vanderson den Ohrwurm des Albums ans Ende gesetzt. Ein tolles Stück, das sofort ins Ohr geht.

„Another Day In Future“ ist mein erster Kontakt zum polnischen Musiker Maciej Wierzchowski Vanderson, der sicherlich nicht der letzte sein wird. Vanderson zeigt auf dem Album sein Gespür für herrliche Atmosphären, die im Umfeld der „Berliner Schule“ entstanden sind, ohne sie aber 1:1 zu kopieren. Und mit „New Hopes“ hat er darüber hinaus ein hinreißendes Stück Musik auf den Silberling platziert. Klasse Album.

Stephan Schelle, Oktober 2013...


Seifert & Steinbüchel - Softlock (2-CDR Edition)

25.02.2017
MusikZirkus M.
Der Tontechniker, Sounddesigner und Musiker Erik Seifert hat zusammen mit Josef Steinbüchel ein Album mit elektronischer Spacemusik herausgebracht, das über verschiedene die Download-Plattformen wie itunes erhältlich ist. In einer limitierten Auflage ist dieses Album auch auf einem sehr schön gemachten USB-Stick zu bekommen. Dieser lag mit zur Besprechung vor. Erik hatte schon auf dem Album „Poles“ mit Josef Steinbüchel zusammengearbeitet, bei dem auch Max „Maxxess“ Schiefele beteiligt war. „Softlock“ ist aber ein Gemeinschaftsprojekt des Duos Seifert und Steinbüchel.





Erik und Josef schreiben zur Zusammenarbeit und dem Konzept hinter „Softlock“ im Booklet: In der Regel komponieren und entwickeln wir unsere Titel getrennt voneinander am Rechner. Im so genannten Mehrspurverfahren wird jedes musikalische Event separat auf entsprechend viele Audiospuren aufgenommen. Diese recht ausgefeilten Grundgerüste werden dann dem Musikpartner vorgestellt und dann gemeinsam Ausproduziert. Am Ende werden die vielen Spuren mit ihren verschiedenen Lautstärken und Frequenzen auf die endgültige Stereospur heruntergemischt. Dieses Musikprojekt sollte sich in der Produktionsweise deutlich von unserer bisherigen Methode unterscheiden, indem wir in der Kompositionsphase mehr auf gemeinsame Improvisationen setzten. Wir versuchten in Jam-Sessions die Musik mehr oder weniger in einem Durchgang und mit dem unmittelbaren Gefühl das im freien Zusammenspiel entstand auf einer Stereospur einzufangen. Live wie bei einem Konzert. Das hat natürlich nicht immer auf Anhieb geklappt. Trotzdem vermieden wir unsere klassische Produktionsweise und spielten manche Titel dann einfach mehrfach ein. Technisch vielleicht nicht perfekt, aber mit dem richtigen Vibe, glauben wir unser musikalisches Ergebnis mit dieser Vorgehensweise einen deutlichen Schritt voran getrieben zu haben.

Herausgekommen ist wieder wunderbare elektronische Spacemusik, von der sich die Besucher der Schallwelle-Preisverleihung Ende März 2014 live überzeugen konnten. Im Planetarium Bochum stellten Seifert und Steinbüchel auszugsweise ihr Album live vor.

Schwebende, teils rhythmische und immer sehr harmonische bzw. melodiöse Stücke haben die beiden zu einem Konzeptwerk zusammengefügt, denn die Stücke gehen ineinander über und sind als Ganzes zu betrachten. Aus diesem Grund macht es auch keinen Sinn ein einzelnes Stück hervorzuheben oder zu beschreiben. Spacige Passagen mit weiten Flächen wechseln sich mit melodischen Teilen ab. Immer wirkt das Ganze aber sehr homogen und flüssig gespielt. Das die beiden die Stücke live eingespielt haben lässt die Produktion darüber hinaus wie aus einem Guss wirken.

Seifert und Steinbüchel mischen in den Stücken immer mal wieder nostalgische Klänge wie zu, Beispiel vom Mellotron, mit modernen Sounds. Der Klang des Werkes ist dabei aber immer von sehr hoher Qualität, so wie es auch die bisherigen Veröffentlichungen von Erik Seifert waren. Die Musik kommt daher mit einer hohen Dynamik und Transparenz aus den Boxen.

Auf dem USB-Stick befindet sich das Album im WAV- und MP3-Format. Daneben gibt es noch reichlich Bonusmaterial wie ein ausdruckbares Booklet (im pdf-Format), Videos und weiteres mehr.

Mit „Softlock“ ist den beiden Musikern Erik Seifert und Josef Steinbüchel ein tolles Elektronikalbum gelungen, das ganz in der Tradition der Soloveröffentlichungen von Erik Seifert steht. Klanglich auf höchstem Niveau haben die beiden elektronische Spacemusik geschaffen, die nicht nur durch die hohe Transparenz und Dynamik fesselt. Auch die Harmonien und Melodien sowie Rhythmen sind perfekt ausgearbeitet und lassen in eine ganz andere Welt eintauchen. Ein tolles Album, auch wenn es nur als Download erhältlich ist.

Stephan Schelle, April 2014...


Faber - Ways

25.02.2017
MusikZirkus M.
Elektronikmusiker tüfteln gerne an Klängen und Rhythmen herum und lassen sich so zu neuen Stücken inspirieren. Auch der Einsatz neuer Synthesizer und Keyboards bzw. neuer Software führt zu diesen Ergebnissen. Auf Roland Schmidt, der sich als Pseudonym Faber ausgewählt hat, trifft dies ebenfalls zu. Das Ergebnis auf seinem neuesten Album „Ways“ ist durch das Entdecken neuer Synthesizer und Klangalgorithmen entstanden.





Der Pressetext erklärt zum neuen Werk: Wie auch bei seinen früheren Alben verbinden sich Elemente der klassischen EM mit neuen Ideen und Technologien und lassen so die Faber-typischen Klangwelten entstehen. Das Ergebnis ist immer ein bisschen verspielt. Faber´s „Ways“ überrascht auch mit Referenzen an den Swing und auch den Sound der Kirchenorgel hat er entdeckt und für sich genutzt. Somit betritt er nun auch bisher unangetastete Genres. Das macht neugierig, also CD in den Player und los geht es.

Die CD beginnt mit „Longing Theme“, in dem Faber zunächst Sounds wie auf einer Kirchenorgel gespielt, in den Äther schickt. Das klingt erhaben und voluminös. Nach einem gut einminütigen Intro kommen aber andere Klangfarben und -muster auf, die das Stück nun in Richtung Soundtrack mit leichtem Vangelis-Touch bringen. Eine sanfte Synthienummer, die erhaben bleibt und bei der ich mir einen Flug über weite Landschaften wie verschneite Berggipfel sehr gut vorstellen kann.

Perlende Synthieklänge erwarten den Hörer dann im zweiten Stück „Autumn Breeze“. Und wie eine sanfte Herbstbrise weht auch das Stück zunächst durch den Raum. Sehr melodisch und mit Synthiechören, die mich gedanklich über weite kaukasische Landschaften tragen, führt Faber das Stück fort. Dabei kombiniert er verschiedenste Klangfarben und Sounds.

In „Travel The World“ verzaubert er den Hörer durch eine sehr einschmeichelnde Melodie und bezaubernde - manchmal fernöstlich wirkende - Klänge, während er in „Lost Childhood“ eine verträumte Melodie u. a. auf dem Piano spielt und das Ganze mit einigen Geräuschen spielender Kinder untermauert.

„Berlin 1984“ ist nicht etwa ein Stück, das der „Berliner Schule“ frönt, auch wenn es zunächst mit einigen herrlichen Synthieflächen beginnt. Faber macht daraus ebenfalls einen melodischen/rhythmischen Track. Ganz aus der Reihe fällt dann „Midnight Swing“, bei dem - der Titel verrät es schon - Swing und Jazz im Vordergrund stehen. Man würde dieses Stück, wenn man es im Radio hört nicht unbedingt einem Elektronikact zuordnen. Schlagzeug (mit Besen gespielt) und der Bass klingen, als wäre ein Band am Werk. Das ist aber der einzige Track, der aus der Rolle fällt. Er zeigt aber die Vielfältigkeit, die Faber in der Lage ist zu spielen bzw. zu interpretieren. In „Longing For You“ geht es dann wieder elektronisch zu.

Ganz vom Piano bestimmt (später kommen noch einige Streichersounds hinzu) ist das Stück „Blue Hour“, das ich mir gut in einer Hotelbar zur blauen Stunde vorstellen kann. Am Anfang von „Solitude“ glaubt man durch den Einsatz des Basses, Faber würde erneut Swing und Jazz interpretieren. Doch schon nach wenigen Momenten kommen die Synthies auf und später auch Mellotronsounds. Wie in kaum einem anderen Stück des Albums verbindet Faber hier nostalgische und moderne Klangerzeuger bzw. deren Sounds. Auch Gitarrenklänge kommen zum Einsatz und streuen eine sanfte Prise Rock ein. Das hat was absolut magisches.

„Berliner Schule“-Flair kommt dann im Stück „New Ways“ auf. Jedoch verwebt Faber dieses mit modernen Klängen, so dass etwas gänzlich Neues entsteht, neue Wege halt. „Longing Reprise“ nimmt das Sakrale vom Opener noch einmal auf und so ist auch hier die Kirchenorgel wieder zu hören. Ein gelungener Abschluss.

Aber halt, da gibt es noch einen Bonustrack mit dem Titel „Asiania“. Dieser versprüht zunächst so eine Stimmung wie die Soundtracks von John Carpenter, erhält aber durch weitere Klänge etwas Eigenes. Auch der gesprochene Text (klingt wie eine mystische Formel - könnte rückwärts gesprochener Text sein) sorgt für sehr mystische Momente. In diesem Stück setzt Faber erneut Mellotronklänge ein, die im Kontrast zu den modernen Sounds stehen.

Roland Schmidt aka Faber zeigt auch auf seinem neuesten Werk „Ways“ das er ein Händchen für einfühlsame herrliche Melodien hat. Das Ganze garniert er dann noch mit unterschiedlichen Klangfarben- und -mustern sowie verschiedenen Sounds. Das macht seine Musik so abwechslungsreich und doch so fesselnd. Ein tolles Album, was er da im Frühjahr 2014 auf den Markt gebracht hat.

Stephan Schelle, April 2014...


Steve Baltes - Bochum Sky

25.02.2017
MusikZirkus M.
Steve Baltes ist den Freunden der elektronischen Musik bestens bekannt, war er doch lange Zeit Teil von Ash Ra Tempel und Ashra, mit Manuel Goettsching, Lutz Ulbrich und Harald Grosskopf. Steve ist ein Musiker, der sich vorwiegend in den Dienst anderer Künstler stellt. Da wurde es Zeit, dass er mal wieder seine eigene Musik präsentieren kann. Am 13.07.2013 trat Steve im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Sound Of Sky“ im Planetarium in Bochum auf. „Bochum Sky“, das im Sommer 2014 bei MellowJet Records veröffentlicht wurde, ist ein Mitschnitt dieses Konzertes.






Ganze 14 Jahre hat es gedauert, bis Steve Baltes mal wieder eine Soloveröffentlichung auf den Markt bringt. Allerdings ist Steve nicht ganz allein am Werk, denn einige Keyboardsoli hat der „Sound Of Sky“-Initiator und bekannte Elektronikmusiker Stefan Erbe beigesteuert. Zudem untermalen herrlich sanfte Gitarrensounds von Oliver Franken den hypnotischen Sound von Steve Baltes.

Mit atmosphärischem Rauschen und Klanggebilden, die nicht ganz zuzuordnen sind – einiges klingt wie Gläser und Metallstäbe, die vom Wind aneinander geschlagen werden – beginnt das 35minütige „Bochum Sky 1“. Steve erzeugt zunächst mystische Stimmungen, die wenig mit Melodien gemein haben. Das wirkt auf der einen Seite entspannend, auf der anderen Seite wirkt es auch in einer eigentümlichen Art sehnsuchtsvoll. Nach fünf Minuten bilden sich dann erste leichte Rhythmusmuster, die sich aber noch im Hintergrund, hinter dem Schleier der Soundskulpturen bewegen. Erst ganz langsam kann sich dieser eindringliche Rhythmus von seinem Ballast befreien und in den Vordergrund treten.

Dann sorgt eine sägende Gitarre für einen Break ohne die Situation aber grundlegend zu verändern. Der Rhythmus bleibt und langsam kommen Harmonien nach gut acht Minuten ins Spiel. Ab jetzt breitet sich eine eigentümliche Faszination aus, der man sich als Hörer nicht entziehen kann. Es ist schwierig zu beschreiben was da passiert, aber es fesselt ungemein. Der Geist löst sich beim Hören dieser Musik langsam vom Körper und entschwindet in weite Fernen und Galaxien. Nach elf Minuten kommt ein glasklares, schneidendes weiteres Rhythmusmuster auf, und eine Pianomelodie legt sich darauf. Spätestens jetzt ist man als Hörer in der Musik von Steve Baltes, die mit zahlreichen Effekten durchtränkt ist, gefangen.

Die eingestreuten Sprachsamples erhöhen den Mystik-Faktor um einiges. Man scheint bei der Musik in einer Endlosschleife gefangen zu sein, um dann immer wieder von Steve mit neuen Elementen, Rhythmen oder Effekten überrascht zu werden. Eine tolle Nummer, die außergewöhnlich und fesselnd zugleich ist.

„Bochum Sky 2“ beginnt ebenfalls mit atmosphärischen Sounds. Das 25minütige Stück ist ebenfalls von Effekten durchzogen und zirpt und zischt zu Beginn, was das Zeug hält. Nach gut vier Minuten startet es dann mit rhythmischen Sequenzern und Harmonien. Dieses Stück ist ähnlich wie Part 1 aufgebaut und übt eine gleiche Faszination aus. Mir fällt dabei nur der Vergleich des Kaninchens, das vor der Schlange sitzt ein, denn so fasziniert harre ich vor den Boxen aus.

Mit wesentlich sanfteren Klängen wartet „Bochum Sky 3“ auf. Hier sind es schon zu Beginn weite, harmonische Flächen, die allerdings von unterkühlten, industriell wirkenden Synthiesounds konterkariert werden. Gemächlich schreitet dieser Track dahin, ohne die Stimmung der vorangegangenen Stücke aufzuheben. Auch die atmosphärische Gitarre von Oliver Franken passt hervorragend zu diesen Sounds. Ich kann nicht sagen, was den Reiz der Musik ausmacht, aber Steve hat hier ein Händchen für hypnotische, fesselnde Sounds bewiesen.

Es dauert hoffentlich nicht wieder 14 Jahre, bis sich Steve Baltes entscheidet ein weiteres Album auf den Markt zu bringen. Steve vermag es den Hörer trotz seiner recht monoton angelegten Grooves und entspannten Grundmuster zu fesseln. Ambiente Klangformationen treffen auf sanfte Harmoniemuster, die durch eingestreute Sprachsamples eine mystische Atmosphäre bilden. Ein tolles Werk.

Stephan Schelle, Oktober 2014...


moonbooter - Cosmoromantics

25.02.2017
MusikZirkus M.
Nach „Cosmoclimax“, „Cosmologica“ und „Cosmophonica“ setzt der aus der Eiffel stammende Elektronikmusiker Bernd Scholl aka Moonbooter im Herbst 2014 seine thematische Reihe über die Geschichte der russischen Raumfahrt fort. Der Titel seines neuesten, vierzehnten Werkes lautet „Cosmoromantics“. Die Kombination von Cosmo und Romantik kommt nicht von ungefähr, denn Moonbooter hat in seine neuen Stücke nicht nur die für ihn bekannten Rhythmen sondern auch eine romantische Note eingebaut.






Schon das Cover zeigt die Nähe zur russischen Raumfahrt, stellt das Bild doch eine Hommage an den russischen Kosmonauten Juri Alexejewitsch Gagarin, den ersten Menschen im Weltraum dar. Insgesamt füllen „Cosmoromantics“ weniger Naturklänge. Elektronische Sounds dominieren hier das Geschehen. Eine romantische Note zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Konzeptalbum. Dabei wird „Cosmoromantics“ von klassischen und auch modernen Sequenzen zusammen gehalten.

Los geht es zunächst sehr sphärisch im gut neunminütigen Opener „Edge Of Sanity“. Schnell kommen jedoch die herrlichen Sequenzerrhythmen auf, die man von Moonbooter kennt und der Track entwickelt sich zu einem wunderbar melodischen und doch sphärischen Titel. Langsam aber stetig entwickelt sich das Stück immer weiter, in dem Moonbooter neue Sounds einbaut und die Melodie weiter variiert. Auch nimmt die Dynamik von Minute zu Minute immer weiter zu. Ein toller Beginn in das neueste Werk von Moonbooter.

Mysteriös beginnt dann „Spirtit Of Time“. Nachdem der Sequenzer einsetzt und die ersten Harmonien durch den Raum ziehen, kommt Tangerine Dream-Feeling der 80’er Jahre auf. Hier hat sich Bernd sehr stark an den Berliner Elektronikpionieren orientiert. Nach gut zwei Minuten kommt ein weiterer Rhythmus hinzu, der die Handschrift von Moonbooter trägt, die Reminiszenzen von Tangerine Dream aber unterschwellig beibehält. Ihr werdet sicherlich schnell heraushören, an welchem Stück sich Bernd da orientiert hat.

Akzentuierte Klänge, die an Gitarre erinnern, weisen in den Titel „Flashback“. Diese zarte Stimmung wird dann nach einigen Momenten von fetten, teils kratzigen Synthiebassrhythmen unterbrochen. Dann folgt die Melodielinie, die diesen Titel bestimmt. Wieder kommt eine Spur Tangerine Dreamn auf, dieses Mal aber wesentlich dezenter als beim vorangegangenen Stück. Wenn dann zum typischen Moonbooter-Sound angesetzt wird, dann entwickelt sich das Stück zu einem unwiderstehlichen Track.

Mit der berühmten Ansprache von Martin Luther King („I Have A Dream“) beginnt „Let Freedom Ring“. Dann setzt ein klasse, fast tanzbarer, Rhythmus ein, der in Richtung Techno/Trance weist. Das Stück geht wirklich gut ab und setzt sich darüber hinaus auch schnell im Ohr fest.

Es folgen das traumhaft, melancholische „Elnath“, das verspielte, lockere „Cosmonaut Leonow“ (mit typischem Moonbooter-Sound), das orchestral wirkende „Endogenious“ (bei den Klängen scheint man durch eine Spiegellandschaft zu wandeln), das rhythmisch, faszinierende, mit orchestralen Chören versehene „Dancing In Ocean“ (auch wieder so ein tanzbarer Techno/Trance-Track, der schnell fesselt), das hoch romantische „Broken Silence“ und das flirrend dahin treibende „Fly With Me“ (der Rhythmus erinnert mich ein wenig an Anne Clark’s Hit „Our Darkness“).

Wie auch die anderen Alben von Moonbooter, so ist auch „Cosmoromantics“ soundtechnisch wieder ganz hervorragend produziert. Moonbooter hält damit den hohen Standard seiner Werke bei. Wer die Musik von ihm mag, der braucht auch dieses neueste Werk. Wie immer Top.

Stephan Schelle, Dezember 2014...


wellenvorm - Toene des Nebels

25.02.2017
MusikZirkus M.
WellenVorm ist das musikalische Projekt des aus Chemnitz stammenden Elektronikmusikers Uwe Rottluff. Im Herbst 2014 veröffentlicht er beim deutschen Label MellowJet Records sein Debütalbum unter dem Titel „Toene des Nebels“. Das Cover ziert eine winterlich wirkende, nebelige Atmosphäre, die auf unterkühlte oder gar düstere Ambientmusik hinweist.






Das Album ist große, klassische Elektronik pur. Und das auf höchstem Niveau. Hier hört man die analogen Schaltungen und Bauteile förmlich, da WellenVorm auf virtuelle Klangerzeuger verzichtet und die digitale Welt nur zum perfekten abschmecken des Ganzen nutzt. Diese Kombination klingt nicht nur herrlich, sondern hat ihren ganz eigenen Stil. „Toene des Nebels“ besitzt eine düster anmutende Stimmung, die gerade zu dunklen und nebeligen Jahreszeiten passt. Eigene musikalische Themen greift er im Verlauf des Albums gekonnt wieder auf und transformiert sie in einen anderen Zusammenhang.

Auf sieben Tracks, deren Spielzeit zwischen 5:43 und 9:45 Minuten liegt, breitet Uwe Rottluff alias WellenVorm seine atmosphärischen Sounds aus. Die CD beginnt mit dem fast zehnminütigen Titelstück, das zunächst einige flächige Ambientsounds aufweist, die eine mystische Stimmung verbreiten. Eine Art Echoeffekt unterstützt dieses Flair und baut schon zu Beginn die Spannung auf. Nach gut zwei Minuten kommen aber herrliche Harmonien auf und ziehen den Hörer in ihren Bann. Hypnotisch ziehen die Harmonien und Sounds ihre Bahnen durch den Raum und benebeln den Hörer.

Das zweite Stück „Fliegende Sequenzen“ könnte nicht besser betitelt sein, denn auf herrlich weite Flächen legt Uwe flirrende oder besser gesagt fliegende Sequenzen. Diese wechseln sich dann noch mit recht hymnisch wirkenden Passagen ab. Etwas melancholisch zeigt sich „Weinender Mond“. Das keine düstere Grundstimmung aufkommt, verdankt der Titel aber seinen abwechselnden Rhythmen. Zwischendurch spendiert Uwe dem Stück auch noch einige hypnotisch wirkende Parts.

Das Stück „Der singende Sinus“ kling in der Tat wie ein Track, der auf einer Sinuskurve (bzw. eines Klanges daraus) beruht. Dazu gibt es aber auch wieder einige Sequenzerrhythmen. Ein fesselndes Stück. Das Stück „Sequenzerliebe“ hat nichts mit dem fast gleichnamigen Stück der deutschen Formation Sankt Otten zu tun. In diesem Stück stehen ungewöhnliche Rhythmusmuster im Vordergrund, während ein Sequenzer im Hintergrund seine Arbeit verrichtet. Das klingt neu und mystisch. Auch „Sonnenstrahl“ und „Herbststurm“ fügen sich in diese Atmosphäre nahtlos ein.

Mit WellenVorm bzw. Uwe Rottluff ist ein neuer Musiker in der Elektronikszene aufgetaucht, dessen Namen man sich merken sollte. Sein Debütalbum „Toene des Nebels“ kann auf ganzer Linie überzeugen, schafft es der Musiker doch neue Elemente und hypnotische Sounds perfekt miteinander zu verbinden. Sehr empfehlenswert.

Stephan Schelle, Dezember 2014...


Harald Nies - Horizon

25.02.2017
MusikZirkus M.
Zuletzt hatte uns der Elektronikmusiker und Gitarrist Harald Nies auf seinem 2013’er Album „Nighttrain“ auf eine Reise im Nachtzug mitgenommen. Anfang 2015 erschien nun das Nachfolgealbum unter dem Titel „Horizon“. Mittlerweile hat er zusammen mit dem neuesten Output bereits elf Alben bei dem deutschen Label MellowJet Records veröffentlicht. Statt dem Geräusch von fahrenden Zügen präsentiert uns Harald Nies auf „Horizon“ ambiente Musik, die zum relaxen anregt. Die acht Stücke hat er dabei auf Laufzeiten zwischen 5:46 und 11:33 Minuten ausgelegt.






Los geht es mit dem Stück „Silverline“, das durch die Kombination von E-Gitarre und Synthesizer am Anfang etwas orientalisch wirkt. Dann setzt aber nach etwas mehr als einer Minute ein Rhythmus aus dem Rechner ein und der Track bekommt eine sanfte Melodielinie verpasst. Das geht gut ins Ohr und sorgt für eine entspannte Stimmung. Hier kann man sich einfach fallen lassen. Einen leicht rockigen Touch erhält das Stück im letzten Drittel, wenn Harald die E-Gitarre etwas deutlicher ins Spiel bringt. Dabei wird aber die relaxte Stimmung nicht durchbrochen.

Das Titelstück hat Harald mit einem recht monotonen Grundrhythmus untermauert, auf dem er dann einige Flächen und Harmonien gesetzt hat. Ein langsam dahin fließender Track der zum Ende hin dann aber doch noch einen schnelleren Rhythmus und eine Melodielinie bekommt. Dem schließt sich „Dream Of“ an, das durch die Klangfarben und einige Melodiefolgen in den Bereich der „Berliner Schule“ und hier im speziellen ins Fach Tangerine Dream der Neuzeit wechselt. Einige ethnische Gesangsfetzen hat er auch noch eingebaut, die mich ein wenig an Schiller & Co. erinnern. Im Grundsatz ist aber genug Eigenständiges im Track, so dass er sich den großen Vorbildern nicht anbiedert.

Das mehr als elfminütige „Perpetual Lights“ ist wieder so eine Mischung aus elektronischer Musik und sanften Rockklängen. Zunächst beginnt das Stück noch schwebend, entwickelt sich dann aber nach etwas mehr als drei Minuten in einen melodisch, rhythmischen Track, bei dem die E-Gitarre die Melodie übernimmt und wie eine sanfte Rocknummer klingt. Mir gefällt diese Kombination sehr gut. Mit dem zehnminütigen „Out Of Nowhere“ folgt dann ein weiterer Longtrack. Diesen baut Harald langsam auf und variiert den Sound und die Melodie zwischendurch. Hier ist dann auch wieder der Grundrhythmus das verbindende Glied.

Mit einem außergewöhnlichen Rhythmus wartet dann „Round And Round“ auf, während die Melodie streckenweise in einer Schleife zu stecken scheint. Das Ganze wirkt darüber hinaus recht ethnisch, was dem langsamen, ambienten Track noch eine weitere schöne Note verleiht. Auch hier kann ich meine Gedanken fliegen lassen. Sanfte Klangfarben aus dem Synthesizer treffen auf eingestreute, leicht sägende Gitarrenformationen im Stück „Erratic Signs“. Aber auch hier stimmt das Verhältnis und Harald schafft es die ambiente Stimmung über die volle Länge des Tracks aufrecht zu halten. „Reaching The End“ heißt der Rausschmeißer des Albums. Allerdings wird man mit diesen schwebenden Klängen, die keine Melodien enthalten, sanft in den Alltag entlassen.

Auch mit dem elften Album „Horizon“ hat der deutsche Elektronikmusiker Harald Nies wieder ein sehr ansprechendes Werk abgeliefert. Dieses Mal bietet er äußerst ambiente Stimmungsbilder.

Stephan Schelle, Mai 2015...


Otarion - Monument

25.02.2017
MusikZirkus M.
Kreativität und Inspiration ergeben eine Symbiose. Sie beflügelt mich über den eigenen Tellerrand zu schauen und zu hören. Mit „Monument“ komme ich in dem Bestreben weiter, meiner elektronischen Musik immer mehr Vielfalt in Komposition und Arrangement zu verleihen. Dem eigenen Stil treu bleiben heißt bei mir: Abwechslung gepaart mit Gänsehautfeeling“. So beschreibt Rainer Klein seine elektronische Musik und die Entwicklung, die auf dem neuen Album „Monument“ zu hören ist.






Bereits seit 1997 veröffentlicht Rainer als Otarion seine Musik. Auch ist er zusammen als Duo mit Bernd Braun, der unter dem Namen Arcanum seine Musik veröffentlicht, in der Szene in Erscheinung getreten. Dies führte auch zu gemeinsamen Auftritten mit Broekhuis, Keller & Schönwälder, die unter anderem auf der 2004’er DoppelCD „Klang-Raum-Wort X“ von Arcanum & Friends veröffentlicht wurde. Nach einer mehrjährigen Pause hat Rainer eine Heimat bei MellowJet Records gefunden, wo seit 2013 bereits drei Alben erscheinen sind.

Im Mai 2015 erschien das mittlerweile siebte Album von Otarion unter dem Titel „Monument“. Otarion hat auf dem Album vielfältige Sounds und Strukturen vereint, so dass es schwer fällt ihn in eine bestimmte Richtung oder Schublade zu stecken. Mit dem achteinhalbminütigen „Movement“ beginnt die CD zunächst recht düster und melancholisch. Einzelne Pianotupfer und sanfte Flächen bestimmen zunächst das Bild. Nach gut zwei Minuten ändert sich das Bild und man hat das Gefühl einem Soundtrack zu einem Science Fiction-Film oder Thriller zu lauschen. Rhythmische Elemente werden eingestreut und lassen den Track in der zweiten Hälfte schon fast in Rockähnliche Gefilde abdriften. Das gefällt mir sehr gut. In diesem Opener ist schon eine gehörige Portion an vielfältigen, abwechslungsreichen Sounds enthalten, für die manch andere ein ganzes Album benötigen.

In das fünfminütige „Touch The Sky Pt. 1“, das atmosphärisch wie die Musik zu einem Weltraumspaziergang beginnt, baut er dann noch einige lang gezogene Gitarrensounds ein, was dem Track noch mehr Tiefe verleiht. Ähnlich sphärisch, mit einem knackigen Rhythmus im zweiten Teil, schließt sich „Stardiver“ an. In diesem rhythmischen Part kommen gar recht popige Elemente auf.

Symphonische Klänge sind dann bei „Hidden Place“ zu hören. Dem spendiert Rainer dann im weiteren Verlauf noch Glockenspielsounds, die sanft durch den Raum schweben. Das ist Musik zum Wohlfühlen und sich fallen lassen. Rainer zieht die Musik und Dynamik in diesem Stück immer weiter an und lässt sie dann sanft ausklingen. In „The Prophecy“ kommen dann Stimmen auf und die Musik bekommt einen Touch von Worldmusic. Durch den Rhythmus und neue Sounds kommen im zweiten Abschnitt aber weitere Aspekte in seine Musik, die nun schon fast tanzbar sind.

Mit „The Discovery“ halten dann Sounds und Rhythmen in seine Musik Einzug, die an House, Trance und Lounge erinnern. Stilistisch kommt dies in die Nähe von Blank & Jones, Schiller & Co. Dies trifft auch für „Touch The Sky Pt. 2“ zu. Fast schon in einer Mischung aus „Berliner Schule“ und John Carpenter-Manier startet Otarion dann in den mit 14:45 Minuten längsten Track des Albums, „The Monument“. Und monumental ist das Stück allemal. Melodie-, Struktur- und Rhythmuswechsel finden sich hier zuhauf. Dabei kommen auch Passagen ins Licht des Lasers, die an Progressiverock erinnern (vor allem im rockigen Ausklang - gut zwei Minuten vor Ende des Tracks).

Eine sehr schöne Pianomelodie, die mit sanften Synthieflächen unterlegt ist, beinhaltet „Lost Past“. Hier kommt wieder eine melancholische Stimmung auf. Sehr gut gefällt mir auch die leicht floydige Atmosphäre, die an „Shine On You Crazy Diamond“ erinnert, hier aber in einem anderen Kontext steht. Den Abschluss bildet dann das achteinhalbminütige „Upstairs“. In diesem Track wird es nach anfänglichen kosmischen Sounds wieder rhythmisch und auch die E-Gitarre kommt sehr atmosphärisch zum Einsatz.

Otarion hat mit „Monument“ ein sehr ansprechendes, qualitativ hochwertiges Elektronikalbum abgeliefert. Die verschiedenen Stilrichtungen, die er hier versammelt hat, führen allerdings nicht zu einem Bruch im Gesamtwerk sondern passen ganz hervorragend zusammen. Eine sehr empfehlenswerte Veröffentlichung.

Stephan Schelle, August 2015...


Uwe Reckzeh - Perfection Mode

25.02.2017
MusikZirkus M.
Zwei Jahre hat sich Uwe Reckzeh für sein neues Album „Perfection Mode“ Zeit gelassen. Eins vorab: Kaum ein Titel passte bisher so gut zu seinen Alben wie dieser. Die Songs sind bis ins Detail arrangiert. Die Mixture aus immer neuen und auch bekannten Elektroniksounds sind einfach wunderschön, verbinden sie doch gekonnt Tradition mit Moderne. Die immer harmonischen Melodien auf dem Album laden zum Träumen ein. Sequenzen fliegen wie von selbst durch den Klangraum, wie eben nur Reckzeh sie beherrscht. So liest es sich im Pressetext auf der Internetseite von MellowJet Records.






Wie gehabt bietet Uwe Reckzeh auf seinem neuen Album „Perfection Mode“ wunderbare Melodien und Sounds im Stile der „Berliner Schule“ und verfeinert sie mit seiner eigenen Handschrift. Fünf Stücke mit Laufzeiten von jeweils mehr als zwölf Minuten beweisen, dass Uwe sich Zeit für die Entwicklung der Tracks nimmt.

Sobald man die CD gestartet hat wird man im Stück „Cold Mountain“ von elektronisch erzeugten Naturgeräuschen empfangen. Da surrt und zwitschert es wie in einem Park. Dahinein spielt Uwe zunächst eine zarte Pianomelodie. Das klingt traumhaft und wirkt sofort entspannend. Langsam schleichen sich Synthieflächen ein und nach etwas mehr als drei Minuten wechselt der Sound in den typischen Uwe Reckzeh-Klangkosmos. Wer die Sequenzer orientierte Musik der „Berliner Schule“ mag, der kommt ab jetzt auf seine Kosten. Langsam entwickelt sich das Stück von einer sanft dahin schwebenden Nummer zu einem rhythmischen Track.

Gitarren ähnliche Klangmuster läuten dann in das zweite Stück „Forbidden Thoughts“ ein. Auch hier sind zunächst Naturgeräusche wie an einem äußerst lebendigen Teich zu hören. Uwe hat sehr schöne Klangfarben ausgewählt, die sich auch als Intro zu einem Progressive Rock-Stück eignen würden. Ungewöhnliche Sounds schließen sich an um dann wiederum in einen treibenden Part überzugehen. Im weiteren Verlauf sind auch in diesem Stück Sounds der Marke frühe Tangerine Dream (70’er / 80’er Jahre) zu hören.

Wie aus Tangerine Dreams „The Sorcerer“ entnommen wirkt anfangs das Titelstück. Sanft aber stetig trabt dieser Track dahin und bietet Sounds und Melodiebögen, die einem die Sinne vernebeln können. „Sequence Mode“ macht seinem Namen alle Ehre, denn hier zaubert Uwe einen Track mit wunderbar sanften Sequenzerrhythmen, den er weiter ausbaut und dessen Dynamik sich stetig steigert. Spacig und mystisch wirkt der Abschlusstitel „Transfer Mode“, der aufgrund seiner Sequenzerrhythmik auch wieder in Richtung Tangerine Dream schielt.

Wie gewohnt bietet Uwe Reckzeh wieder beste elektronische Musik im Stile der „Berliner Schule“ (Tangerine Dream), ohne diese aber einfach nur zu kopieren. Vielmehr versteht er es seit Jahren („Perfection Mode“ ist das mittlerweile elfte Album bei MellowJet Records) diesen Stil so fortzuführen, dass er seine ganz eigene Handschrift aufweist. Ein sehr schönes Album.

Stephan Schelle, Oktober 2015

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Faber - Dark Sun

25.02.2017
MusikZirkus M.
„Dark Sun“ ist das mittlerweile elfte Album des Norddeutschen Elektronikmusikers Ronald Schmidt der seine Musik unter dem Pseudonym Faber veröffentlicht. Das Cover mit der schwarzen Sonne weist schon darauf hin, dass die Musik von Faber dunkler und sphärischer als gewohnt ausgefallen ist. Ein Dutzend Tracks hat er auf das Album gepackt. Zehn dieser Stücke weisen Laufzeiten zwischen 4:34 und 10:16 Minuten auf. Sie werden durch ein Intro („Dark Sun Theme“) und ein Outro (Dark Sun Reprise“) eingerahmt. Düster geht es dann auch gleich im eröffnenden Intro „Dark Sun Theme“ los. Mystische Flächen ziehen durch den Raum und eine düstere Stimme spricht einen kurzen Text. Dem schließen sich dann sphärische Keyboardsounds an. Man hat hier das Gefühl auf einen Weltraumtrip vorbereitet zu werden.Dann führt uns Faber in „Dream X“ in eine schillernde Szenerie, denn die Auswahl seiner Sounds vermittelt genau diese Atmosphäre, als würde sich das Licht einer Sonne brechen oder auf der kalten Metallhülle eines Raumschiffes widerspiegeln. Dann setzt ein Rhythmus ein, ohne dass die Stimmung verändert wird. Das Stück zaubert eine surreale Stimmung bzw. erzeugt surreale Bilder vor dem geistigen Auge. Dahinein mischt Faber unter anderem die berühmte Textpassage von Martin Luther King „I Have A Dream“. Das hat nichts von der Fröhlichkeit seiner bisherigen Veröffentlichungen, ist aber hochgradig spannend.Diese Stimmung nimmt er im nächsten Stück „Lost In Space“ auf und verpasst ihr eine eingängige Melodie. Hier treffen vertraute Klänge auf neue Soundstrukturen. Einige der Passagen wirken durch Orgelartige Klänge auch sakral. Ein sehr schönes Stück.Der „Ghost Train“ wird seinem Namen gerecht, denn Faber mischt in den rhythmischen Track Klänge eines schnell fahrenden Zuges und unterlegt dies mit einem chinesisch gesprochenen Text. Der Rhythmus fegt wie ein rasender Zug durch die Luft. Dahinein streut Faber eine kernige E-Gitarren-Passage. Das klingt wie Tangerine Dream auf Speed und macht richtig Spaß. Faber verbindet in diesem Stück rhythmische Elektronik mit kerniger (Space)Rockmusik.Nach „Berliner Schule“ im Stile von Klaus Schulze klingt zunächst „Snow Cold“, das perlende Melodiebögen mit sanften Flächen und Synthiechören verbindet und so eine gewisse winterliche Atmosphäre schafft. Das zehnminütige „Alien Chants“ zeigt sich dann wieder mehr von der düsteren Seite. Mystische Klangfarben sorgen zunächst für diese dunklere Stimmung, die dann aber nach gut anderthalb Minuten durch Sequenzerrhythmen und hellere Klangfarben positiver gestaltet wird. Nach zwei weiteren Minuten gesellt sich ein stampfender Rhythmus hinzu und es entwickelt sich ein unwiderstehlicher Track, der für mich etwas von weiten Landschaften hat. Richtig düster wird es dann allerdings in „Atomic Particles“. In diesem Stück geht es Faber hauptsächlich um die Erzeugung von Stimmungen, Melodien finden sich hier nicht. Dazu wirkt der eingebettete Text mysteriös. So abwechslungsreich gestaltet Faber das komplette Album weiter.Mit „Dark Sun“ hat Faber aka Ronald Schmidt ein neues musikalisches Kapitel aufgeschlagen. Düsterer als bisher geht er zu Werke und vermischt diese Stimmung mit bekannten Klangfarben und Melodiebögen zu etwas ganz Neuem. Auch diese Stilart steht im sehr gut, denn das abwechslungsreiche Album macht richtig Spaß.Stephan Schelle, September 2015...


moonbooter - The Wave

25.02.2017
MusikZirkus M.
Bernd Scholl ist nicht nur Labelinhaber von MellowJet Records und Produzent zahlreicher Elektronikmusiker, nein er veröffentlicht regelmäßig auch als Moonbooter seit Jahren rhythmische elektronische Musik. Damit hat er sich bereits einen festen Namen in der Szene gemacht. Am 23.09.2015 erschien sein neuestes Werk unter dem Titel „The Wave“. Der Workaholic Scholl hatte sich Anfang des Jahres eine gut viermonatige musikalische Pause gegönnt und in dieser Zeit reichlich Musik der unterschiedlichsten Stile konsumiert. Wie er selbst sagt, hat ihm das gut getan und neue Kraft gegeben.






Ein musikalisches Thema hat sich Bernd bei der Erstellung von „The Wave“ nicht gegeben. Das Cover zeigt ihn mit einer Art Datenhelm. Scheinbar wurden seine musikalischen Gedanken direkt in die neuen Stücke transformiert. Musikalisch zeigt er sich von seiner vielseitigsten Seite, denn es finden sich Synthpop, Dubstep, eine Prise House, klassische EM, Soundtrack, etwas Worldmusic und mehr in den einzelnen Stücken wieder. Gewürzt wird das Ganze dann noch mit einigen Gesangspassagen und Sprachsamples. Eines ist aber im Vergleich zu den bisherigen Alben gleich geblieben, auch „The Wave“ bietet wieder melodische und rhythmische Elektronikmusik vom Feinsten.

Das Album beginnt mit dem fast neunminütigen „Beyond The Rules“. Mit diesem Opener zeigt Moonbooter schon mal, wohin die Reise auf dem neuen Album gehen wird. Eine Sequenz wie zu besten „Berliner Schule“-Zeiten ist der Puls, der das Stück lebendig hält. Darauf platziert Moonbooter einige sehr schöne Klänge und Melodiebögen, die sofort an den großen Regisseur und Soundtrackspezialisten John Carpenter denken lassen. Es zeigt sich aber trotz alledem die eigene Handschrift von Bernd Scholl. Das Sprachsample stammt aus einer Filmdokumentation über Synthesizer aus den frühen 70er Jahren und passt herrlich zum Sound des Songs. Das ist ein faszinierender Beginn in das neueste Werk von Moonbooter.

Das Titelstück, das mit einem Sprachsample („Das haben Sie gut gemacht und jetzt spielen sie unser Lieblingslied“) beginnt, stammt aus dem Film „Planet der Stürme“ aus dem Jahre 1962. Dieser Track ist Bernd’s Lieblingsstück auf dem Album. Ein wenig klingt er nach Electropop oder Italo Disco der 80’er Jahre. Dies hat Bernd dann aber um Vintagesounds der 70’er Jahre ergänzt. Ich muss sagen, dass der Track kraftvoll und rhythmisch sowie sehr modern rüberkommt. Ein tolles Stück.

Eine leicht melancholische Stimmung kommt dann bei „Welcome To The Past“ auf. Ähnlichkeiten zu Vangelis „Chariots Of Fire“ kommen anfangs hier vor allem durch den Rhythmus auf, auch wenn die Melodie eine andere ist. Daraus macht Bernd einen unnachahmlichen Moonbooter-Track, der Sehnsüchte weckt.

Im Oktober 2014 hatte Bernd Scholl die große Ehre, Nick Bracegirdle aka Chicane bei seinem Konzert im Planetarium Bochum persönlich zu treffen. Seine Musik begeistert ihn schon seit Jahrzehnten und so ist es kein Wunder, dass er einen Track mit dem Flair von Chicane auf sein neues Album packte. Der pulsierende und tanzbare Track heißt treffender Weise „Meeting Mr. B“.

Mit „Lifetime“ setzt Moonbooter dann einen ruhigen Gegenpol zu den meist recht rhythmischen Stücken. Der Track wirkt auf mich wie eine ruhige Schiller artige Nummer, die auch einige Tangerine Dream ähnliche Sounds aufweist. Das folgende Stück „Tanztee“ hat schon einen für Bernd und auch die Elektronikszene merkwürdigen Namen. Doch der Titel soll Bernd’s Selbstironie zeigen, denn das Stück ist aufgrund seiner Nähe zu deutschem Schlager schon recht kitschig angelehnt. Aber genau das war auch gewollt. Der einzige Ausrutscher auf dem Album.

Mit „Interlude“ hat Bernd einen zunächst ruhigen Track auf’s Album gepackt, der sich im weiteren Verlauf zu einem hymnischen Monolithen aufbaut. Hypnotisch wird es dann im recht Pop-artigen und rhythmischen „Conductor“. Tiefe Basstöne und menschliche Gesangslinien, die sich im Hintergrund bewegen, bestimmen das Bild von „Flashback“. Auch sind hier einige ethnische Sounds hineingewoben. Dem folgt dann bei „Sonic In Space“ eine Nummer mit stampfendem Beat. Das erinnert auch an den Electropop der 80’er Jahre. So kommt beispielsweise eine Rhythmusformation auf, die aus New Order’s „Blue Monday“ entlehnt scheint. Tolle Nummer.

„Time“ ist mit mehr als neun Minuten der längste Track des Albums. Im Abstand von 4 Takten ist ein Klang zu hören, der an eine Welle am Strand erinnert. Eben dieser Sound war die zündende Idee zum Albumtitel „The Wave“. Zudem habe ich im letzten Drittel wieder eine House-Hookline hinzugefügt, die den ganzen Song in eine ganz andere Richtung führt. So passend beschreibt es Bernd auf seiner MellowJet Records Homepage selber.

Es folgen dann noch ein rhythmisches und melodisches „Modern Tales From Ancient Circuits“ sowie das mystische „Final Essence“, das ebenfalls durch einen sehr ansprechenden Rhythmus verfügt und Bernds typischen Stil aufweist.

Moonbooter zeigt auch mit seinem neuesten Album das er es versteht, soundtechnisch auf höchstem Niveau zu produzieren. Dazu hat er mit „The Wave“ ein recht abwechslungsreiches Album geschaffen, das voller Dynamik und melodischen Einfällen nur so strotzt. Wie gewohnt hat er ein herausragendes Album geschaffen, das deutlich seine Handschrift trägt.

Stephan Schelle, Oktober 2015...


Wellenfeld - Elements

25.02.2017
MusikZirkus M.
Vor gut elf Jahren betrat das Elektronikduo Andreas Braun und Detlef Dominiczak, das sich den Projektnamen Wellenfeld erkor, die Szene. Seither steht der Name Wellenfeld für rhythmische elektronische Musik (beeinflusst wurden sie auch von Bands der Marke Depeche Mode), verbunden mit herrlichen Melodien, die sie mit monotonen Sequenzen kombinieren. Den Höhepunkt erreichten sie mit ihrem 2013’er Konzeptalbum „Pandemie“.






Im Herbst 2015 erschien das mittlerweile neunte Album von Wellenfeld, das den Titel „Elements“ trägt. Auf ihrem neuesten Werk kehren sie zu ihren Wurzeln zurück und lassen die mächtigen orchestralen Klänge von „Pandemie“ hinter sich um die synthetischen Sounds wieder in den Mittelpunkt zu rücken. Zwei Jahre haben sich die beiden dafür Zeit gelassen, denn die Stücke entstanden zwischen Januar 2013 und September 2015.

Soundtrackartig beginnt der Opener „Analog Tapes“ mit herrlichen Flächen aus denen sich nach wenigen Momenten aber schon die typischen - leicht technoiden – Rhythmen herauskristallisieren, für die das Duo bekannt ist. Auf diese leicht monotone Rhythmik, legen Wellenfeld dann ihre Harmonie- und Melodiebögen. Dahinein streuen die Beiden einige leicht melancholische Klangtupfer/Parts. Damit hat das Duo einen hohen Wiedererkennungswert.

Leicht düstere Klangfarben mischen sie dann in das zweite Stück, „Ring Modular“, ohne aber daraus einen düsteren Track zu machen. Die sich stetig wiederholenden Sequenzen sind auch hier das bestimmende Element, bei dem einige Variationen für die Abwechslung und die Melodie für den harmonischen Part sorgen. Anleihen an frühere Tracks sind hier sicherlich ganz bewusst gewählt oder haben die beiden stark geprägt.

„Vintage Attack“ ist wie für eine Nachtfahrt durch die Großstadt gemacht. Rhythmisch und treibend zugleich. Und dieser Stil prägt auch die weiteren Tracks des Album. Man könnte sagen „Typisch Wellenfeld“. Und das spricht für sich.

Kenner der Musik von Wellenfeld werden hier zu Recht sofort zugreifen, denn Andreas und Detlef bieten auf „Elements“ den bekannten Stil ihres Musikprojektes, das klanglich wieder bestens von Bernd Scholl gemastert wurde.

Stephan Schelle, Oktober 2015...


BatteryDead - Yield to Gravity

25.02.2017
MusikZirkus M.
Der Oldenburger Elektronikmusiker Christian Ahlers aka BatteryDead hat sich für sein drittes Album lange Zeit gelassen. Fünf Jahre nach Erscheinen seines Albums „Sands Of Deception“ veröffentlicht er im Mai 2016 den Nachfolger, der den Titel „Yield To Gravity“ trägt. Das Warten hat sich aber gelohnt, denn Ahlers bietet moderne, frische Elektronikmusik in höchster Qualität.
Dass gute Musik nicht immer in der Vergangenheit und an der „Berliner Schule“ ausgerichtet sein muss, das beweist BatteryDead seit seinem Debüt aus dem Jahr 2009. Diesen Weg geht er auch auf „Yield To Gravity“ kontinuierlich weiter. Dabei verbindet er sphärische Klangwolken mit verträumten Melodien, neuen Sounds, ansprechende Rhythmuspassagen, die auch mal kraftvoll daherkommen und würzt das Ganze dann noch mit einigen dezenten Gesangspassagen.

Hypnotisch und chillig wirkt gleich schon der Eröffnungstrack „What If Not“. In diesem Stück versteht es Ahlers eine perfekte Mixtur der unterschiedlichen Stimmungsbilder zu vereinen und eine wunderbare Atmosphäre zu schaffen. Rhythmischer wird es dann in „Eisblumen“. Hier kommt ein Rhythmus auf, der teilweise aus einem Klackern besteht, das mich an Tischtennis erinnert. Ahlers nutzt aber nur den Klang und setzt ihn in ein anderes Rhythmusmuster. Das ist hochgradig spannend. Dann kommen anderer ein knackiger Rhythmus und herrliche Melodiebögen auf, die einen vor den Boxen umschlingen.

Ahlers ist ein Soundtüftler, das zeigt sich in all seinen Stücken. Man kann bei jedem Hördurchgang weitere Nuancen feststellen. Luftig leicht perlt beispielsweise „Butterflight“ durch den Raum, das durch sehr schöne Sounds und wiederum eine sehr eingängige Melodie besticht. Dem folgt das fast tanzbare „This One Place“. Ein Track bei dem man die Füße nicht still halten kann. Hier kommen dann auch Elemente durch, die an Schiller erinnern.

In „Magic Lanterns“ verbindet er dezente Rhythmen mit luftigen, chilligen Klangbildern, die betörend sind. Einen sanft pumpenden Beat hat dagegen „Endless Restlessness“ zu bieten. Ähnliches gilt für „Too Much Coffee“. Diese Rhythmen stehen dann im Kontrast zu den sanften Melodie- und Harmoniebögen, passen aber ganz hervorragend zusammen.

So muss sich moderne Elektronikmusik anhören! Mit „Yield To Gravity“ ist Christian Ahlers aka BatteryDead wieder ein herausragendes Album gelungen. Am 02.07.2016 wird BatteryDead bei der Schwingungenparty in Hamm auftreten und diese wunderbaren, atmosphärischen Klänge live präsentieren. Man sollte beides nicht verpassen.

Stephan Schelle, Juni 2016...


Otarion - Constellations and the red Thread

25.02.2017
MusikZirkus M.
Seit 2013 hat der Elektronikmusiker Rainer Klein, der seit Mitte der 90’er Jahre seine Musik unter dem Namen Otarion veröffentlicht, beim deutschen Label MellowJet Records eine neue Heimat gefunden. Im Mai 2016 kam sein bisher viertes Album bei diesem Label heraus. Es trägt den Titel „Constellations And The Red Thread“. Wie immer ist auch das Cover dieser CD äußerst ansprechend gestaltet.






Im Booklet der CD ist zu lesen: Mich fasziniert es, wenn unterschiedliche Musikrichtungen ineinander fließen. Elektronik und Elemente der Progressiven Rockmusik sind in diesem Album mein Antrieb gewesen, mich mit neuen Aspekten hörbar weiter zu entwickeln.

Wie schon auf dem letztjährigen Vorgängeralbum „Monument“ so hat er auch auf dem neuen Album wieder unterschiedliche Stilrichtungen in seine Stücke eingebaut, so dass es schwer fällt seine Musik in eine Schublade zu stecken. Ein Qualitätsmerkmal, wie ich finde. Damit geht er seinen bisherigen Weg konsequent weiter.

Die acht Stücke mit Laufzeiten zwischen 5:45 und 12:06 Minuten bieten typische elektronische Musik, die mit Naturtupfern und im späteren Verlauf auch rockigen Elementen, die unter anderem auch durch die E-Gitarre hervorgerufen wird, durchzogen werden.

Im eröffnenden „Look Up Your Eyes“ werden düstere Sounds, die nach einem Gewitter klingen mit einer Pianomelodie und weitere Synthieeinschübe ergänzt. Damit beginnt das Album höchst spannend und man sitzt erwartungsvoll vor den Boxen. Nach nicht ganz anderthalb Minuten kommt noch mehr Struktur in den siebenminütigen Track und auch ein Schlagzeug (das hier mehr nach Rock als Elektronik klingt) sorgt für neue Impulse. Otarion entwickelt das Stück immer weiter. Schon hier sind leicht rockige Züge zu erkennen, wenn man das Album laut oder mit Kopfhörer genießt. Das geht in Richtung atmosphärischer Artrock.

Soundtrack artig wie bei John Carpenter startet er dann in den nächsten Track „Follow The Thread“. Nach fast zwei Minuten kommen dann auch hier rockige Rhythmen auf, was vor allem durch den organisch wirkenden Schlagzeugsound hervorgerufen wird. Wie in der Rockmusik hat er auch hier Strukturwechsel eingebaut.

Wabernde Orgelklänge sind zu Beginn des 10:22minütigen „The Constellation“ zu hören. Dann setzt ein unwiderstehlicher Rhythmus ein auf den er dann eine Harmonie legt. Langsam zieht Otarion dann an der Rhythmusschraube und es entwickelt sich ein herrlicher Track mit Chören, Tranceatmosphäre und monumentalen Passagen. Sehr elektronisch zeigt sich auch „Reverberation“, das zwischen traditioneller Elektronik, Trance, Club (hier nähert sich Otarion in einigen Passagen streckenweise Moonbooter und Schiller an) und Rock pendelt. In „Break Out“ zieht Otarion dann die Beats noch mal an und lässt das Stück in einer tanzbaren Form erstrahlen. In der zweiten Hälfte kommen noch Klangfarben hinzu die sehr rockig wirken. Das ist klasse gemacht. Und so geht es dann auch in den nächsten Stücken weiter, wobei er im fast elfminütigen „Flames“ streckenweise richtig losrockt. In dem Stück werden Elektronik und Rockmusik, die beide ihren Platz in diesem Longtrack finden, deutlich spürbar.

Otarion aka Rainer Klein hat mit „Constellations And The Read Thread“ wieder ein hochklassiges Album eingespielt. Das ist monumentale Elektronikmusik mit atmosphärischem Artrockeinschlag. Damit gehört auch er zu den Musikern, die die Grenzen der Musik überschreiten bzw. sie miteinander verbinden. Sehr empfehlenswert.

Stephan Schelle, Mai 2016...


wellenvorm - Petrified Forest

25.02.2017
MusikZirkus M.
Der Chemnitzer Elektronikmusiker Uwe Rottluff hat sein zweites Album, das im Herbst 2016 erschienen ist und für das er sich zwei Jahre Zeit genommen hat, „Petrified Forest“ genannt, was übersetzt versteinerter Wald bedeutet. Und dieser Titel kommt nicht von ungefähr, denn in Chemnitz gibt es diesen versteinerten Wald, der eine bedeutende paläobotanische Fossilfundstätte ist. Inspiriert von seinem Freund, dem bekannten Designer und Autor Jochen Voigt, hat Uwe Rottluff aka Wellenvorm ein Konzeptalbum zu diesem Thema eingespielt.






Der Vulkan erwacht, die Apokalypse beginnt. Eine gewaltige Druckwelle bricht sich Bahn und zerstört alles, was ihr im Wege steht. Tausende Bäume werden entlaubt, Äste und Zweige brechen. Mächtige, bis zu dreißig Meter hohe, Stämme knicken wie Streichhölzer um. Glühende Aschewolken wälzen sich zu Tal, Milliarden von kleinen Bimsteinbrocken regnen auf die Landschaft herab. An den mächtigsten Stellen türmt sich dieses Material 90 Meter über dem eben noch lebendigen Wald auf. Dieses Geschehen liegt 291 Millionen Jahre zurück. Nach dem Ausbruch sickert Kieselsäure in die begrabenen Stämme, die sich im Verlauf von kosmischen Zeiträumen langsam in Stein verwandeln.

Was Uwe so auf seiner Homepage beschreibt ist nicht etwa erfunden, sondern stellt das urzeitliche Szenario bzw. Inferno dar, auf dem seine heutige Heimatstadt Chemnitz steht. Die steinernen Gebilde sind ein weltweit bekanntes Naturdenkmal das jetzt von ihm musikalisch vertont wurde.

Dass Uwe von der „Berliner Schule“ beeinflusst wurde, hört man an einigen Stellen des neuen Albums. Wer aber nun glaubt, dass es sich bei Wellenvorm um einen Nachahmungstäter handelt, der liegt gänzlich falsch, denn die Musik zeigt genug eigenständige Formen.

Obwohl zehn Tracks mit Laufzeiten zwischen 0:56 und 10:02 Minuten Spielzeit auf der CD zu finden sind, so ist das Album doch als ein Soundtrack zu betrachten, der verschiedene Szenerien musikalisch umsetzt. Los geht es mir dem 6:23minütigen „Perm“. Mystische Synthieklänge starten in diesen Opener, der von leicht pulsierenden und jaulenden Klängen bestimmt wird. Das klingt zunächst recht rau und lässt vor meinen Augen die zerklüfteten Steinformationen erscheinen. Nach etwas mehr als zwei Minuten kommen dann Harmonien auf und ich habe das Gefühl über die Steinlandschaft hinweg zu fliegen (wirkt wie eine Kamerafahrt über das schroffe, steinerne Gebiet).

„Twilight“ hat zwar einige Harmonien und leichte Melodieansätze, aber Uwe erzeugt hier vor allem Stimmungsbilder mit seinem elektronischen Instrumentarium. Bombastisch mit „Berliner Schule“-Einwürfen stellt sich das zehnminütige „Thunder“ dar. Das sind nur einige Eindrücke zu den einzelnen Stücken, aus denen man keinen wirklich herausnehmen kann, denn man muss das Album komplett hören. Und so facht Uwe die Fantasie des Hörers über die volle Laufzeit von gut 58 Minuten an. Dabei benutzt er teils ungewöhnliche Klänge und Effekte, die das Album spannend halten.

Uwe Rottluff aka Wellenvorm befeuert mit seiner CD „Pertified Forest“ das Kopfkino mit zahlreichen Bildern. Ich kann mir ganz gut vorstellen, wie die Musik zu Bildern des versteinerten Waldes bei Chemnitz wirkt. Ein fesselndes Album, das sich über den Hauptteil der Laufzeit mit Stimmungsbildern und Klangkollagen befasst und trotzdem sehr eingängig wirkt und an den Boxen fesselt.

Stephan Schelle, November 2016...


Faber - Earthbeats

18.02.2017
Stephan
Ronald Schmidt aka Faber macht mit „Earthbeats“ das Dutzend Alben voll. Nach dem düsteren Vorgänger „Dark Sun“ könnte man aufgrund des Titels annehmen, dass sich Faber nun der rhythmischen Elektronik gewidmet hat. Dem ist aber nicht so, vielmehr zeigt er sich wieder von der äußerst melodischen Seite. Der Titel soll bedeuten, dass uns der Musiker auf eine Reise rund um den Erdball mitnimmt, in dem er verschiedene musikalische Elemente einbaut. Ein Dutzend Tracks sind auf dem Album enthalten, die Klänge unseres Planeten darstellen sollen und so finden sich in den Titeln und auch in den Sounds asiatische, amerikanische, orientalische und europäische Klangfarben. Sehr melodisch und verträumt startet die CDR mit dem Stück „Corsica“. Damit bewegt sich Faber noch in der typischen EM. Der Track ist wie für einen Soundtrack zur Insel gemacht. Dem Namen des Stückes „Dreamtime“ entsprechend geht es auch in diesem sehr verträumt zu. Flächen, die im Untergrund ihre Kreise ziehen, werden von einer sanften, eingängigen Melodie bestimmt. Dann kommen elektronische Sounds auf, die wie eine Didgeridoo klingen. Und die Percussion hat nun ethnische Züge angenommen. Dazu kann ich mir gut einen Strand an der australischen Küste oder eine Expedition ins Landesinnere vorstellen. Das Stück hat darüber hinaus so etwas von Karl May-Soundtrack (den ich sehr liebe). Mit „Americans“ wechseln wir über den großen Teich. Indianische Gesänge hat er hier in diesen melodiösen Track gelegt. In der Tat macht sich vor dem geistigen Auge eine Szenerie breit, bei der man sich mitten unter den amerikanischen Ureinwohnern wähnt und einem Ritual zusieht. Waren die Melodien bisher alle sehr verträumt und sanft, so kommt in „Surat“ jetzt ein leicht unterkühlter Klang auf. Kraftwerkähnliche Rhythmen und Soundstrukturen werden mit orientalischen Klangfarben gemischt. Ein spannender Track. Wasserrauschen und eingängige Melodielinien erinnern in „Beijing Parc“ zunächst an Produktionen des IC-Labels der Marke G.E.N.E. & Co. Wenn dann die weibliche Gesangsstimme einsetzt, kommt gar eine Spur Pop auf. Weitere Reisepunkte sind „Sheeba“, das sehr symphonisch und erhaben wirkt, „Boi de Boulogne“ mit seinem Akustikgitarrensound, „Tangerine Moon“, das an die großen Berliner Vorbilder angelehnt ist, „Indian Flavour“ mit orientalischen Percussion und Klangfarben wie von einer Sitar. In diesem Stück ließ sich Faber von Freddy Schlender an der Gitarre begleiten. Mit „Sahara Queen“, das einen pulsierenden Beat mit Streicherflächen kombiniert, wirkt wie eine Fata Morgana, dem perlenden „Footprints In The Snow“, bei dem man die Eiskristalle förmlich vor Augen sehen kann und „High Mountains“, dem ruhigen Ausklang endet dann die CD. Faber aka Ronald Schmidt schafft es auf seinem neuen Album Blitzlichter an unterschiedlichen Plätzen dieser Erde musikalisch festzuhalten. Eine sehr gelungene Veröffentlichung.</p><p> </p><p>St-
ephan Schelle, Mai 2016</p><p> </p><p>http://musikzirk-
us-magazin.de/dateien/Pages/CD_Kritiken/elektronik/faber_ear-
thbeats.htm...


moonbooter vs Wellenfeld - Live Münster 2015

18.02.2017
Stephan
Bernd Scholl aka Moonbooter und Andreas Braun und Detlef Dominiczak, die als Wellenfeld ihre Musik seit vielen Jahren herausbringen, traten am 24.10.2015 gemeinsam im Planetarium in Münster auf. Dieses Konzert wurde mitgeschnitten und ist noch im selben Jahr auf CDR beim Label von Bernd Scholl, MellowJet Records, veröffentlicht worden. Der Hauptteil der live gespielten Stücke besteht aus dem Moonbooter-Album „The Wave“ und der Wellenfeld-CD „Elements“. Das Besondere an der CD ist – ob es beim Konzert genauso war, kann ich nicht sagen, da ich nicht in Münster war – dass die Stücke von Moonbooter und Wellenfeld sich abwechseln. Erstaunlicher Wiese entsteht dadurch kein Bruch im Gesamtkontext. Das zeigt, dass die stilistische Nähe der beiden Acts nicht von der Hand zu weisen ist. Im achten Track „MIX: Looming The Doom / Spirit Of Time / Phase 5“ vermischen die Drei dann noch die Wellenfeldstücke „Looming The Doom“ vom „Pandemie“-Album, „Phase 5“ vom Album „Phase V“ mit Moonbooters Stück „Sprit Of Time“ von seinem Album „Cosmoromantics“. Die Liveatmosphäre wurde bei diesem Mitschnitt gut eingefangen, denn das Klatschen des Publikums, zum Beispiel am Anfang der CD, die mit Moonbooters „Time“ beginnt, wurde in die Aufnahme integriert. Ansonsten kommt der Sound naturgemäß direkt aus dem Mischpult, was einen satten Sound garantiert. Der Opener ist gut gewählt, denn er beginnt recht langsam durch Flächen, die durch den Raum ziehen und erst nach gut zwei Minuten an Rhythmus gewinnen. Dann aber stellt sich sofort das Moonbooter-Feeling ein. Nahtlos, so als müsste es so sein, geht es dann in Wellenfeld’s „Timeless Gravitation“ über. Sphärische Klänge wechseln sich bei diesem Konzert mit Rhythmischen Parts ab. Man kann sich beim Hören gut vorstellen – wenn man schon einmal in einem Planetarium war – wie die Planeten und Gestirne unter der Kuppeldecke ihre Bahnen ziehen. Viele der Stücke gehen so nahtlos ineinander über und machen aus dem Mitschnitt ein kompaktes Werk. Die CD ist eine schöne Erinnerung für die Elektronikfreunde, die am 24.10.2015 in Münster mit dabei waren. Aber auch für all diejenigen, die die Musik von Moonbooter und Wellenfeld mögen ist es eine gelungene Veröffentlichung.</p><p>Stephan Schelle, Oktober 2016</p><p>http://musikzirkus-magazin.de/dateien-
/Pages/CD_Kritiken/elektronik/moonbooter_vs_wellenfeld_live_-
muenster_2015.htm...


Faber - Dark Sun

20.12.2016
Dennis
01 - Dark Sun Theme: Jaa... - das kurze Intro deutet tatsächlich an, das es wohl düster werden wird! 02 - Dream X: Mein Gott - so habe ich Faber noch nie erlebt! Der Song schleppt sich bedrohlich voran, das berühmte Zitat von Martin Luther King passt sich akustisch perfekt - aber thematisch eigentlich gar nicht - in diesen tollen Sound ein! Ein Widerspruch in sich! Das Stück ist Wahnsinn! 03 - Lost in Space: Auch sehr bedrückendes Stück, mit kleinen Computer-Voices am Anfang, dann ist Fabers vertrautes Melodie-Spiel zu erleben - beruhigend, macht trotzdem Gänsehaut! 04 - Ghost Trains: Festhalten! Hier geht die Post ab. Ein Zug rast dahin, eine japanisch sprechende Zugbegleiterin verteilt wohl Warnhinweise, die E-Gitarre wird zum glühen gebracht, das Tempo hält stetig an - wo soll das enden? Das ist Speed-EM. Fantastisch! 05 - Snow Cold: Man spürt die Kälte - und das jetzt mit der bekannten Faber-Signatur! Sehr schön. 06 - Alien Chants: Die Aliens sind unter uns - tief unten im Meer, und dort singen sie ihre Lieder. Oder ihr Leid...? Das Stück wirkt daher sehr klagend, ist wegen der "Aliens" fast nicht nicht zu ertragen, aber trotzdem fesselnd. 07 - Atomic Particles: (Bin leider der englischen Sprache nicht mächtig, aber:) der verwendete Sprach-Sample äußert sicher nichts Gutes! Entsprechend ist das Stück sehr ruhig, minimal instrumentalisiert, und düster ausgelegt. Das ethno gehaltene Thema ist dominant. Wieder sehr düster dieser Track! 08 - Thunder in my Heart: anfangs minimalistisch gehalten, ohne Ebene, das Thema sehr aggressiv. Vom klassischen Faber nichts zu erkennen, trotzdem tolles Stück! 09 - Cathedral: Orgelspiel nach klassischer "Bach" - (Berliner) - Schule. Sehr schön! 10 - Voices from outer Space: ruhiges Stück nach bekannter Faber-Manier. Hab aber die "Voices" vermisst?! 11 - Canadian Woods: ruhiges Stück nach bekannter Faber-Manier. Hier ist aber alles voller "Space - Voices"! --_ Ich vermute Track 10 und 11 sind hier in der Endfassung vertauscht worden!! Habe meine Bibliothek gleich korrigiert. 12 - Dark Sun Reprise: nur einige Sekunden für den Ausklang. Letzt endlich ist "Dark Sun" mein Lieblingsalbum von Faber. Viele Stücke sind hier enthalten, die Faber nicht erkennen lassen - und das ist gut so. Es sorgt mal für Abwechslung in diesem sonst so wunderschönem Faber-Universum....


Otarion - Constellations and the red Thread

17.05.2016
Uwe
Bei Otarion (Rainer Klein) wird´s rockiger! Wie es auf der -Monuments- schon zu erahnen war, geht Otarion neue Wege und präsentiert seinen Fans nun ein gutes Album nach dem anderen! Auch sein neues Album -Constellations And The Red Thread- bricht leicht vom bisherigem Stil aus und bringt EM mit einer gehörigem Portion progressiver Rockmusik hervor. Das ist ein wenig ungewohnt, aber hört sich nach ein- bis zwei Durchläufen richtig gut an. Was bleibt, ist sein bombastischer Sound und die tollen Arrangements, mit denen Otarion uns seit vielen Jahren immer wieder Begeistert. ... und da die Begeiserung auch immer wieder anhölt, gilt auch für die -Constellations And The Red Thread- natürlich eine klare Kaufempfehlung :-) ... dazu fällt mir immer wieder die Frage ein, die ich mir schon lange stelle : Warum hören soviele "EM´ler so gerne Progressiven Rock? Da scheine ich nicht der einzige zu sein......


Faber - Earthbeats

16.05.2016
Uwe
Wow, ich bin echt irritiert ..... zwar auf sehr angenehme Weise, aber immerhin.... Mit dieser Art von Musik habe ich überhaupt nicht gerechnet. Ein mutiger Schritt von Ronald Schmidt - mehr noch, ein ausgezeichneter Schritt obendrauf! Mit der -Earthbeats- ist Faber mal aus der "klassischen EM" ausgebrochen und bietet nun "weltoffene Musik" mit starken ethnischen Einflüssen. Weltoffen kann man hier auch zweideutig sehen, denn Faber hat aus verschiedensten Ländern der Erde typische, musikalische Einflüsse gesammelt, ohne das er seinem eigenen Stil untreu wird. Selbst mit Gesang versehene Songs sind auf diesem Album vorhanden - und das muss nicht immer gut gehen .... kann es aber :-) , wie man auf der -Earthbeats- hört! Also hier ist Ronald Schmidt schon ein recht außergewöhnliches Album gelungen, welches sicherlich viele EM-Fans überzeugen wird. Abwechslungsreiche, melodiöse Weltmusik ...... Klasse gemacht ! Uwe Sasse -www.sequenzerwelten.de/faber_main.html...


Magic Dimension - Back to the Roots 2

20.07.2014
Uwe
Ebenfalls von Mellowjet ist die -Back To The Roots 2-, die als eine Homage an die 70er und 80er Jahre und die dazugehörigen Vorbilder von Magic Dimension gesehen werden soll :-) Flächen und schöne, melodiöse Sounds, meist aus analogen Geräten ..... das alles in dem für mich typischen Stil von Hans-Peter Beckmann .... klasse gespielt und lässt sich wunderbar hören :-) Ich finde, -"Back To The Roots" ist immer ein schönes Motiv, egal ob in Musik oder Gedanken umgesetzt .... da lässt sich ungeheuer viel von machen. Und wenn das Ergebnis dann auch so gut wie diese CD ist .... umso schöner :-) -Back To The Roots- wurde von Magic Dimension in zwei Teilen eingespielt, den 1. Teil gibts auf einer seperaten CD und wurde ebenfalls auf Mellowjet herausgebracht. Warum habe ich mir denn nicht gleich beide CDs zugelegt ?? Naja, lässt sich ja noch nachholen ;-) Wer auf gute EM mit satten Melodien steht, ist hiermit bestens beraten. Lohnt sich ......


Magic Dimension - Bewegung

15.07.2014
Uwe
Nach vielen Jahren habe ich mir mal wieder was von Magic Dimension (Hans-Peter Beckmann) zugelegt :-) Irgendwie war ich ein wenig erschrocken, wieviel Jahre vergangen sind, seitdem ich die -Earthview- und -Dreamscape- vorgestellt hatte ..... von daher ist es wirklich mal wieder an der Zeit. :-) Apropos Zeit, die -Bewegung- ist auch schon aus dem Jahr 2009. In der Zeit ist musikalisch ganz schön Bewegung bei Magic Dimension gewesen, wenn ich mir mal die bisherigen Veröfentlichungen ansehe. Die Aufnahmen waren länger geplant, sie entstanden in der Zeit von 2003 bis 2009. Thematisch hat Magic Dimension die kontinuierlichen Bewegungen in den Grundsequenzen umgesetzt, die immer wieder neue Facetten und Blickpunkte bieten. Daher ist es auch nicht verwunderlich, das in der Musik sich die Sequenzen immer wieder verändern und anders aufbauen. So kommt sehr viel an Abwechslung, Rhythmus und Melodie heraus, was den Hörgenuss auf angenehmste Weise verschönert :-) Sehr schöne Musik aus dem Hause Mellowjet. Wärmstens zu empfehlen!...


Otarion - Out of Eden

09.03.2014
Uwe
Einige Jahre sind vergangen, wo ich von Otarion (Rainer Klein) nichts mehr gehört hatte. Im November 2013 aber meldete sich Rainer mit der -Out Of Eden- eindrucksvoll zurück :-) Rainer untermalt mit seiner Musik gerne biblische Themen, wie er es auf seinen anderen CDs auf wunderbare Weise auch gemacht hat. Für ein neuestes Werk, -Out Of Eden- lies Rainer Klein sich bewusst viel Zeit und da kommt das gute, alte Sprichwort "Gut Ding Will Weile Haben" echt gut zur Geltung ;-) Und das Ergebnis : schöne, kraftvolle und rhythmische Musik !! Ich habe aus welch Gründen auch immer erst die -Es werde Licht- vorgestellt, seine erste und leider auch vergriffene CD. -Out Of Eden- finde ich noch besser, weil sie irgendwie noch etwas bombastischer wirkt :-) Wirklich großes Kopfkino, was hier geboten wird, eine wunderbare Reise durch die Entstehung der Erde und der Menschheit. Klasse gemacht und ein weiteres Highlight aus dem Hause Mellowjet! :-)...


moonbooter - Still Alive

09.03.2014
Uwe
... das war nicht Liebe auf den ersten Blick, sondern Liebe beim ersten hören :-)) Ich staune immer wieder, wie Bernd es schafft, noch einen drauf zu legen..... aber es geht anscheinend :-) -Still Alive- ist ein sehr persönliches Album geworden, bedingt durch Schicksalsschläge und/oder auch andere Vorkommnisse, vor denen viele irgendwann einmal stehen werden. Einige kommen ins Grübeln und können sich anschließend wieder aus der Situation befreien. Egal, ob durch Gespräche, oder wie in diesem Falle durch Musik. Bei dieser Musik hören wir es nicht nur.... nein, man kann es sogar fühlen! Die Musik sprüht nur so vor Frische, auf den anderen Seite ist sie wiederum sehr feinfühlig. Und dies kann man nur hinbekommen, wenn man dieses gewisse Feeling hat. Bernd, DU hast es und es ist wirklich ein wunderbares Album geworden! Sehr persönlich und gereift. Besser kann man es nicht machen... Ja Freunde, DAS ist jetzt schon mein Album des Jahres 2014 :-)...


Uwe Reckzeh - Virtual Minds

21.10.2013
Georg
Tolle, komplexe Sequencen, fette und glasklare Sounds, die teilweise an Zeiten erinnern, wo TD oder KS noch richtig gute Musik gemacht haben, dazu kommen auch neue spannende Klangfarben, dies alles ergibt eine Mischung, die man richtig geniessen kann. Insgesamt "fliesst" die Musik wunderbar und man will sie immer und immer hören: ein Meisterwerk für Elektronikfreunde....


moonbooter - World of Apes 2

12.06.2012
Georg
Wieder mal ein absolutes Geniesser-Album von Moonbooter. Herrliche, fette Synthiesounds, tolle Rythmen und alles so stimmig
kombiniert. Elektronikmusik vom Feinsten. Ich muss zugeben, dass mich das Konzept oder Thema des Albums nicht so sehr interessiert,
ich höre die Musik einfach mit Kopfhörer und freue mich an diesem hervorragenden Sound und Kompostitionen. Immer ist die Musik sehr
lebendig und ansprechend, wird nicht langweilig, wenn die Sequenzer und Rythmuspattern sich mit schönen Melodien verbinden und
Stimmungen aufbauen, um im nächsten Stück schon wieder in ein anderes Gefilde zu wechseln, kommt mir immer wieder mal der Wunsch,
dass die Stücke länger sein könnten, weil sie eben so schön sind. Jedoch bereits das nächste Stück begeistert dann wieder so sehr, auch
hier wieder der selbe Wunsch entsteht.....wenn das keine Empfehlung für die CD ist!...


moonbooter - Cosmologica

11.04.2012
Georg
Einfach herrliche, dieses Album. Einlegen, Kopfhörer auf, und ab geht die Reise ins All....oder ohne Kopfhörer direkt aus den Boxen diese
fette Sounds und tollen Rythmen geniessen. Ein klasse Album, ausgefeilt, toll eingängig zu hören, voller schönster elektronischer Sounds.
Insbesondere die ersten 4 Tracks begeistern mich, wobei danach weiter hochklassige Musik geboten wird, jedoch packen mich gerade die
tollen rythmischen ersten Lieder und lassen mich träumen. Dieses Album kann ich nur empfehlen und es macht richtig Lust auf mehr von
Moonbooter....


Uwe Reckzeh - Mirror Images

11.04.2012
Georg
Eine aussergewöhnlich schöne CD, prall gefüllt mit satter Sequenzer-Musik. Einfach herrlich, ein Genuss für Freunde von fetten, ausgefeilten und ineinander verwobenen Sequenzer-Sounds. War für mich eine tolle positive Ãœberraschung! Vielleicht die Musik, die TD immer machen sollten, aber es fast nie so geschafft haben. Dazu schöne Melodien, sehr gute, kreative Einfälle, aber immer auf Basis dieser Sequenzer, die
ich so liebe. Beim ersten Anhören dachte ich mir, Mensch, das ist die Musik, die ich mir schon so lange gewünscht habe zu hören.
Meine Gratulation an Herrn Reckzeh, hier hat er mir eine riesen-Freude bereitet!...


moonbooter - Cosmologica

02.04.2012
Georg
Vom ersten bis zum letzen Ton ein Hochgenuss, dieses Album. Relaxte Rythmen, wundervolle Sequenzerläufe, herrliche elektronische Sounds
verbinden sich zu einem musikalischen Hochgenuss. Ich frage mich nur, wieso ich erst so spät enteckte, dass es immer noch solche hervorragende, ansprechende elektonische Musik gibt. Großen Dank an Herrn Scholl für seine Musik und sein Label. Die Musik von Moonbooter scheint mir ganz leicht in Richtung Schiller zu tendieren, wobei -muss ich gestehen- mir Moonbooter noch einen Tick besser gefällt. Kaufen und geniessen, kann ich da nur sagen....


Uwe Reckzeh - Mirror Images

02.04.2012
Georg
Aaahh....herrlich, diese fetten, saftigen Sequenzen, die da in meine Ohren kriechen, ein Hochgenuss! Das ist Musik, von der ich bei jedem
Ton zufrieden und begeistert bin...weshalb sollte ich noch TD anhören, wenns bei Herrn Reckzeh die selbe Musik viel besser, positiver und
lebendiger gibt ? Ein Album, das man getrost in einem Durchlauf geniessen kann, voller ineinander verwobender Sequnzerläufe, tief, hoch,
weich, hart, alles und so passend dezent mit Schlagzeugsounds verfeinert. Bei manchen Alben dachte ich mir oft, schade, dass jetzt das
Schlageug so dominant einsetzt, es verdirbt mir den ganzen Genuss der super Sequenzen. Dies ist hier nicht der Fall, und dafür liebe ich
dieses Album! Gut, ich kenne (bisher wohlgemerkt) noch kein anderes Album von Herrn Reckzeh, aber beim Hören dachte ich mir: das ist
die Musik, die ich schon lange hören wollte...endlich ist es soweit. Für Sequenzer-Freunde ein Fest. Und im letzten Track beweist Herr Reckzeh, dass er auch nachdenkliche, ruhige Stimmungen meisterhaft beherrscht. Also von mir aus hätte das ruhig ein Doppel-Album geben können. Klare Kaufempfehlung von mir und meinen großen Dank an den Künstler!...


moonbooter - World of Apes 2

05.10.2011
Uwe Saße
Bernd, wo soll das noch hinführen ?? Wo ist die Grenze, wo es nicht mehr besser gehen kann ? Bei Dir gibt es sowas wohl nicht..... :-) Moonbooter schafft es immer wieder, seine Musik ständig weiter zu entwickeln, jede CD wird ein Knaller und die Messlatte wird höher und höher. World Of Apes 2 befasst sich wieder mit einem sehr brisantem Thema: Atomkraft, Aufrüstung, Kriege. Jeder macht sich seine Gedanken, doch wie setzt man so etwas in Musik um ? Der Beweis ist hier zu hören, denn besser geht es kaum. In knappen 75 Minuten kommen hier all jene Gefühle und Gedanken rüber.... man kann die Musik nicht nur hören, sondern auch fühlen......

Wieder mal ein tolles Album von Moonbooter, Soundtechnisch auf allerhöchstem Niveu. Diese CD MUSS man haben !!
Wann gehts weiter ?? :-))...


Alpha Lyra - Music for the Stars 2

29.09.2011
Uwe Saße
Christian Piednoir aus Frankreich war mir bisher gänzlich unbekannt, aber das wird sich mit dieser tollen Musik wohl ändern ;-) Das ist Deep-Space vom feinsten, bestens geeignet zur Tiefenentspannung, aber auch zum "nebenbei-hören". Man geht automatisch mit auf die Reise, ein entziehen ist bei dieser schönen Musik nicht möglich. Wunderbar..... Zu buchen ist diese fantastische Reise zu den Sternen bei -Mellowjet- .....da flieg ich bestimmt des öfteren mit :-))...


MaEasy - Topp Cosmos

29.09.2011
Uwe Saße
Hmm, was soll ich sagen/schreiben ? Das ist ja mal ganz andere EM ...... wenn man die Musik denn in die elektronische Musik einordnen kann ;-)
Auf jeden Fall sehr gewöhnungsbedürftig ... irgendwie "Crazy", aber interessant. Ich weiß nicht, wieviele Stile, hier eingebunden wurden, sie ist poppig, funky, jazzig. Alles gemischt, ineinander gehend und das komische daran ist : ES PASST!! Ich habe MaEasy ja beim Raumzeit-Festival in Dortmund das erstemal sehen- und hören können und es hat einfach Spass gemacht ! Auf jeden Fall braucht man für diese Musik eine gewisse Bereitschaft, sich auf was neues einzulassen. Aber wer flexibel ist, wird belohnt :-)...


MaEasy - Doktor Futura

29.09.2011
Uwe Saße
Ich muss echt schmunzeln ;-) Alleine schon die Titelwahl ist der Wahnsinn, da musste ich bei einigen Titeln 3x hingucken und hab´immer noch das Gefühl, mich verschrieben zu haben :-))
Die Musik ist genauso verrückt (positiv gemeint), wie die -Topp Cosmos- , nur dass sie jazziger klingt. Sowas muss man echt mal gehört haben. Mit MaEasy haben wir jedenfalls einen Musiker, der polarisieren wird ! Entweder man sagt : "G..le Musik, echt irre"....oder man schlägt die Hände überm Kopf zusammen :-)
Für mich jedoch ist Christian Meiser, wie er mit richtigem Namen heisst, eine Bereicherung der EM-Szene....


moonbooter - World of Apes 1

12.11.2010
MellowJet-Records 2010
[...Wer Moonbooters Musik kennt und sie mag, dem kann ich das neue Werk wieder uneingeschränkt empfehlen. Es tut gut zu sehen bzw. zu hören, dass man sich auch in der Elektronikmusik mit ernsten Themen auseinandersetzen kann, ohne Lehrmeisterhaft zu wirken. Die Musik ist für sich sehr eingängig und kann auch ohne Gedanken an den atomaren Wahnsinn genossen werden. Und wer sich dem Thema etwas mehr öffnen mag, der hat auch die Chance dazu. Ich für meinen Teil hoffe, dass es eine Fortsetzung geben wird.] Stephan Schelle, April 2010 www.musikzirkus-magazin.de...


moonbooter - World of Apes 1

12.11.2010
MellowJet-Records 2010
[Bis jetzt meinte ich bei jeder neuen CD von Moonbooter immer: "Bis jetzt seine beste" ... und das behält auch seine Gültigkeit Ein besseres Argument über die Abrüstung von Waffen u.a. als diese Musik, gibt es doch nicht. Lasst alle, die darüber Verhandeln, diese CD hören und wir hätten diese Probleme nicht mehr. Besser kann man dieses Thema kaum in Musik umsetzen, wie es Bernd auf dieser CD bewiesen hat. Tolle Melodien, die alles wichtige audrücken, egal ob Warnungen über die Zerstörungskraft der Waffen, oder ob es um neue Hoffnungen geht....hier spricht die Musik in einer sehr ausdrucksstarken Art und Weise, da braucht man keine Worte mehr. Klasse CD, da geht kein Weg vorbei. Diese CD sollte jeder EM-Hörer haben ! Ich freu mich auf die Fortsetzung.] Uwe Sasse, April 2010 http://home.arcor.de/uwesasse...


moonbooter - World of Apes 1

12.11.2010
MellowJet-Records 2010
[...Eine gewisse Begeisterung kann man dem Review sicherlich entnehmen. Umso schöner wenn diese ganz ehrlich sein kann und nicht im Verdacht einer Hype-Welle stehen muss. 'World of Apes' kann ich nur jedem ans Herz legen, der sich gerne mit Klängen Geschichten erzählen lässt. Abwechslungsreich und zugleich schlüssig ein Werk, dem mehr Aufmerksamkeit gebührt. Oh Wow! Ein Konzeptalbum das Freude bereitet!] Ralf Schaffelhofer August 2010 http://www.medienkonverter.de/kritik.php4?id=4236...


moonbooter - World of Apes 1

16.04.2010
Christoph Cech
Ein herausragendes Konzeptalbum.

Hier ist dem Komponist "moonbooter" gelungen ein schwieriges Thema aufzugreifen und musikalisch umzuzetzen.
Ein sehr persönliches Werk. Aber dafür ist es auch sehr selten in der elektronischen Musik Szene,
sich mit dem Umgang und der Abrüstung von Atomwaffen zu beschäftigen. Schon fast dokumentarisch
enthält dieses Album viele historische O-Ton Dokumente, die stilistisch sicher eingebettet in
einer fantastisch arrangierten Musik den Hörer emotional mit auf die Reise in
eine "World of Apes" nimmt.

Gruß Codo...





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